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Was ist ein RoboAdvisor?


Benjamin Schmitz

Question

2 answers to this question

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Ein RoboAdvisor ist ein automatisierter Finanzplanungsdienst, der Maschinenalgorithmen und fortschrittliche Technologien zur Entwicklung und Verwaltung eines Anlageportfolios einsetzt. Da die digitalen Vermögensberater das menschliche Element aus der Vermögensverwaltung herausnehmen, sind sie deutlich kostengünstiger in der Nutzung als herkömmliche Finanzplaner und stellen professionelle Managementdienstleistungen auch für Kleinanleger in den Fokus. Mit Beginn der Großen Rezession startete Betterment 2008 den ersten Service der digitalen Vermögensberatung. Seitdem ist der Markt explodiert; derzeit stehen über 200 digitale Anlageplattformen zur Verfügung, weitere sind in Vorbereitung. Im Jahr 2015 wurden rund 60 Milliarden Dollar von digitalen Vermögensberatern verwaltet. Heute prognostizieren Experten, dass diese Zahl bis 2020 2 Billionen Dollar erreichen wird. Laut dem Finanzinstitut Hearts&Walletsverfügen etwa die Hälfte aller Anleger im Alter von 53 bis 64 Jahren über ein von digitalen Vermögensberatern verwaltetes Vermögen, ebenso wie etwa ein Drittel aller Rentner. Obwohl die Vermögensverwaltungssoftware für Verbraucher neu ist, verwenden Finanzberater seit fast zwei Jahrzehnten eine Portfolio-Zuordnungssoftware. Die Automatisierung vieler Investitionsentscheidungen ist nichts Neues. Das Einzige "Neue" an digitalen Vermögensberatern ist, dass diese Technologie nun direkt den Konsumenten zur Verfügung steht. Frühere Versionen der Plattformen von digitalen Vermögensberatern beschäftigten sich ausschließlich mit steuerpflichtigen Konten und IRAs, aber jetzt gibt es digitale Vermögensberater, die komplexere Anlagen wie Trusts und sogar 401(k)-Konten verwalten. Die meisten Plattformen bieten einen regelmäßigen Portfolioausgleich, eine Altersvorsorge und eine steuerliche Verlustnutzung für steuerpflichtige Konten. Einige bieten hybride Dienstleistungen an, die eine automatisierte Vermögensverwaltung mit einer festen Anzahl von Kontakten zu einem menschlichen Berater pro Jahr kombinieren. Die Digitaler Vermögensberater berechnen für die Verwaltung eines Portfolios in der Regel zwischen 0,2% und 0,8%, gegenüber durchschnittlich 2% für professionelle Vermögensverwalter. Im Durchschnitt zahlen Sie etwa 40 Dollar pro Jahr für jede Investition in Höhe von 10.000 Dollar bei einem digitalen Vermögensberater. Die Gebühren werden monatlich oder vierteljährlich von Ihrem Konto abgezogen. Konto-Mindestbeträge, die für viele Kleinanleger eine Eintrittsbarriere darstellen, sind bei digitalen Vermögensberatern gering bis gar nicht vorhanden. Sie benötigen in der Regel einen Vermögenswert von 100.000 US-Dollar, damit ein Finanzberater Sie als Kunden akzeptiert, aber Sie können in den meisten Fällen ein Konto bei einem digitalen Vermögensberater mit einem Betrag von 500 US-Dollar oder weniger eröffnen, auch wenn einige Plattformen ein höheres Minimum von 5.000 US-Dollar bis 10.000 US-Dollar haben. Die meisten digitalen Vermögensberater bieten eine feste Anzahl von Portfoliooptionen an, die von sehr aggressiv bis konservativ reichen. Wenn Sie ein Konto eröffnen, beantworten Sie mehrere Online-Fragen, und die Plattform empfiehlt ein Portfolio, das sich nach Ihrer finanziellen Situation und Ihren Zielen richtet. Digitaler Vermögensberater bauen in der Regel Portfolios um börsengehandelte Fonds oder ETFs auf. Dies sind kostengünstige, passiv verwaltete Fonds, die einen zugrunde liegenden Aktienindex wie den S&P 500 oder den NASDAQ Composite abbilden. In einem traditionellen Depot zahlen Sie in der Regel Provisionen auf ETF-Trades, diese werden aber bei digitalen Vermögensberatern in der Regel erlassen. Dadurch entfallen die Kosten für ein regelmäßiges Portfolio-Rebalancing. Außerdem werden automatische Investitionen und regelmäßige Aktienkäufe erschwinglicher. Einige Plattformen ermöglichen es Anlegern, einzelne Wertpapiere zu handeln, obwohl für diese Dienstleistung oft ein Mindestkontostand erforderlich ist. Der größte eigenständige digitale Vermögensberater, Betterment, verwaltet ein Vermögen von fast 15 Milliarden Dollar. Vanguard ist mit über 50 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögenswerten führend unter den traditionellen Finanzmanagement-Unternehmen, die digitale Vermögensberater-Dienstleistungen anbieten, obwohl Vanguards Dienstleistung nicht wirklich ein digitaler Vermögensberater ist, sondern ein Hybrid, bei dem jeder Investor neben der automatisierten Anlageverwaltung auch einen menschlichen Finanzplaner hat. Digitaler Vermögensberater sind eine gute Wahl für Neuanleger, solche mit relativ einfachen Anforderungen an die Finanzplanung und solche, die einen automatisierten, praxisnahen Ansatz bei der Verwaltung ihrer Anlagen bevorzugen. Personen mit großen Portfolios, komplexeren Steuersituationen oder Vermögenswerten wie z.B. Aktienoptionen von Unternehmen können von einem menschlichen Berater oder einem hybriden Ansatz zur Finanzplanung profitieren.
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Guten Tag Justin,

Robo Advisor waren vor einigen Jahren der neue Stern am Finanzhimmel. So zumindest habe ich das mitbekommen. Anstatt eines menschlichen Beraters, der dir Empfehlungen gibt wie du dein Geld anlegen sollst, gibt es seit einiger Zeit elektronische Berater, daher der Begriff Robo (kommt von Roboter) Advisor (zu deutsch “Berater”).

Besser zu vergleichen sind Robo Advisor mit einem Vermögensmanagement. Also es werden dir nicht Empfehlungen in dem Sinne gegeben, die du dann selbst in deinem Depot umsetzen müsstest (oder auch nicht), sondern der Roboter verwaltet dein Geld selbstständig. Der Roboter legt dein Geld am Kapitalmarkt an.

Er kauft und verkauft Wertpapiere. Diese Roboter oder Algorithmen, es ist ja nicht so, dass da buchstäblich ein Roboter vor einem Computer sitzt und Tasten drückt ? , werden natürlich von Menschen kreiert und fortlaufend überwacht. Gelegentlich erfolgt auch mal ein Update der Algorithmen oder eine andere Anpassung.

Verkaufsargumente sind zum Beispiel, dass Algorithmen, oder Handelssysteme, nicht aus dem Bauch heraus entscheiden, sondern rein basierend auf Mathematik. Zudem sind sie kostengünstiger. Sie können außerdem jederzeit handeln und sind nicht an interne Öffnungszeiten gebunden, nur an Öffnungszeiten der jeweiligen Börsen.

Du legst sozusagen dein Geld dort an und der Roboter verwaltet es. In den meisten Fällen kannst du im Vorfeld angeben, wie risikobereit du bist. Entsprechend defensiv oder offensiv wird dein Geld verwaltet. Ob es wirklich der “Heilsbringer” der Geldanlage ist wage ich zu bezweifeln. Aber für einige Kundengruppen mag das Ganze durchaus seine Berechtigung haben.

Aber letzten Endes ist der Robo Advisor auch wieder nur so gut, wie sein Konstrukteur. Denn wenn die mathematischen Modelle dahinter schon nicht viel Wert sind, dann kann der Roboter natürlich auch nicht besser sein. Das muss dir bewusst sein. Häufig kaufen und verkaufen Robo Advisor einfach nur ETFs. Das könntest du auch selbst machen.

ETFs sind ja an sich schon sehr breit gestreut. Und wenn du eher defensiv unterwegs bist, dann kaufst du dir halt verschiedene ETFs, muss ja nicht nur aus dem Aktienbereich sein, gehen ja auch Anleihen. Da sparst du dir schon fast den Robo Advisor.

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