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Welche Risiken bestehen beim Handel mit CFDs?


Paul Beck

Question

3 answers to this question

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Die Liste an Risiken beim CFD-Handel ist lang. Einige sind Ihnen vielleicht bereits bekannt, andere Faktoren haben Sie vielleicht übersehen. Während die Entwicklungen auf den Märkten außerhalb IhrerEinflussmöglichkeitenliegen, kommt es darauf an, wieviel Zeit Sie investieren, um die Risiken kennenzulernen und zu verstehen. Hier haben Sie Einfluss, tun Sie, was Ihnen möglich ist. Unabhängig davon, wie sehr Sie sich letztlich mit den Risikofaktoren vertraut gemacht haben, ist es wichtig, sich über drei Dinge im Klaren zu sein:
  1. Jeder Risikofaktor alleine kann Ihnen erhebliche Verluste verursachen und sogar Ihr gesamtes Kapital vernichten. Es liegt in der Natur der Märkte, dass das Auftreten eines Risikos ein weiteres auslöst, bis sie sich letztendlich unisono auf Ihr Konto auswirken.
  2. Einige Risikofaktoren sind Ihnen unbekannt, bis sie auftreten. Im Englischen gibt es dazu den Ausdruck eines „Schwarzer Schwan“-Ereignisses. Hierbei handelt es sich um ein Ereignis, das überraschend und mit großer Wirkung auftritt und dabei deutlich über das hinausgeht, was normalerweise zu erwarten ist.
  3. Risikofaktoren sind „live“. Seien Sie sich der ständig wechselnden Risikofaktoren bewusst, die Ihren CFD-Handel bedrohen.
  Es ist leicht Risiken nach Schema F abhaken zu wollen, gleichwohl kostspielig. Verständnis, Messen und Steuern von Risiken werden hier behandelt. Es ist wichtig, die untenstehende „Risikoliste“als nützlichen Ausgangspunkt zu verstehen, aber sie ist keineswegs allumfassend, wenn Sie sich auf den Handel mit CFDs vorbereiten.

Marktrisiko

Sie wissen, dass sich der Markt gegen Sie bewegen kann. Im CFD-Handel vergrößern sich die Verluste durch den Einsatz der Hebelwirkung. Verkaufspositionen sind da besonders hervorzuheben, da Leerverkäufetheroretisch unbegrenzte Verluste nach sich ziehen können. Während der Preis eineslongCFDs nicht unter Null fallen kann, kann der Preis eines short einfach immer weiter steigen.

Margin Call Risiko

Der Handel mit CFDs beinhaltet das Bereitstellen der Marge; erhebliche Verluste auf Ihrem Konto können diese „Einlage“ ziemlich schnell aufzehren. Ob es sich nun um ein einzelnes schlechtes Papier handelt oder um Verluste in Ihrem gesamten CFD-Portfolio, Sie laufen Gefahr „aus dem Spiel genommen zu werden“, da die Marge erodiert. An dieser Stelle wird der Broker Ihre Positionen sperren, da Sie nicht über ausreichende Mittel verfügen, um mögliche Handelsverluste auszugleichen.

Klumpenrisiko

Eine große Position in einem bestimmten Instrument zu halten, das dann einen signifikanten Prozentsatz Ihres gesamten Handelsumfangs ausmacht, konzentriert das Risiko auf dieses eine CFD-Papier. Sie wären dem allgemeinen Marktrisiko ausgesetzt, aber auch den spezifischen Ereignissen dieses Instruments.

Operatives Risiko

Hierzu zählen Faktoren, die Ihre Handelsmöglichkeiten einschränken können. Was würde zum Beispiel passieren, wenn Sie sich nicht mit der Brokerplattform verbinden könnten oder möglicherweise noch wichtiger, wenn Ihre Brokerplattform selbst ausfiele?

Liquiditätsrisiko

Illiquide Märkte unterliegen dem Gapping und Sie sind dann nicht in der Lage, zu dem zuvor vereinbarten Preis zu verkaufen. Selbst Kurslimits können nicht eingehalten werden, es sei denn, Sie haben garantierte Kurslimits.

Gegenparteirisiko

Ein CFD-Vertrag setzt voraus, dass beide Parteien ihre Verpflichtungen erfüllen. Sie werden Ihre Marge erhöhen, um Preisbewegungen abzudecken, aber Ihre Gegenpartei wird dies nicht tun, wenn sie nicht in der Lage ist, ihren Verpflichtungen nachzukommen und Sie werden nicht von günstigen Preisbewegungen profitieren.

Sonstiges Risiko

Diese „Risikoliste“bietet einen Rahmen, damit Sie ein besseres Verständnis bekannter und unbekannter Risikofaktoren bei Ihrem CFD-Handel erhalten.
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Guten Tag Paul,

 

du fragst ja gezielt nach den Risiken des CFD Handels. Hier kommt es zunächst einmal darauf an, bei welchem Broker du ein CFD Konto eröffnet hast. Bei einem CFD Broker, der im EU-Raum reguliert ist, sind die Risiken etwas anders zu bewerten als außerhalb. Danach kommt es darauf an, ob du als Privatanleger oder als professioneller Kunde eingestuft wirst. Da du aber nach den Risiken fragst, kannst du schon mal nicht als professioneller Anleger eingestuft werden, denn dem wären die Risiken vollumfänglich bewusst.

 

Also: das größte Risiko (bei einem EU-regulierten Broker) im CFD Trading besteht im Totalverlust des eingezahlten - nicht investierten! - Kapitals. Warum schreibe ich eingezahlt und nicht investiert? Weil du beim CFD Trading beispielsweise 1000 Euro beim Broker einzahlen, davon dann nur 500 Euro investieren und du dennoch die 1.000 Euro verlieren kannst. Das ist das größte Risiko! In dem Fall natürlich nur, wenn du einen Hebel nutzt, was aber in 99 Prozent der Fälle der Fall sein wird, denn ansonsten müsstest du ja kein CFD Konto eröffnen. Denn der Hebel wird ja de facto durch einen Kredit ermöglicht. 

 

Hast du dein Konto bei einem CFD Broker außerhalb der EU, dann KANN dein finanzielles Risiko sogar deine Einzahlung übersteigen !! Hier muss man aber genau schauen, was der Broker in seinen Bedingungen schreibt. In Fachkreisen spricht man von einem Schutz vor negativen Kontoständen (“negative balance protection”). Das heißt, du kannst nicht mehr verlieren als du eingezahlt hast. Sollte der Broker dir das nicht ausdrücklich bieten, dann kann es vorkommen, dass deine Verluste deine Einzahlungen übersteigen. In dem Fall musst du dann Geld nachschießen, der worst case sozusagen.

 

Natürlich wollen Broker das auch vermeiden. Daher bekommst du zunächst eine Warnung, sobald dein Kontostand immer kleiner wird, man spricht hier vom Margin Call. Du müsstest dann entweder selbst die Position schließen oder Geld beim Broker einzahlen. Reagierst du nicht, warum auch immer, dann schließt der Broker die Position selbst automatisch ab einem gewissen Punkt. Es kann dann aber eben sein, dass dein Konto beim Broker im Minus ist und du das Konto ausgleichen musst.

 

Bei privaten Anlegern bei einem EU-regulierten Brokern ist das aber nicht möglich. Der Ablauf ist zwar identisch, aber dein Risiko ist auf deine Einzahlung beschränkt. Demzufolge schließen die EU-Broker die Positionen auch deutlich schneller um ja keine Verluste zu machen.

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Theoretisch besteht noch das Risiko, dass der Broker Insolvenz anmelden muss. In diesem Fall könnte es sein, dass das investierte Kapital ebenfalls komplett verloren geht. Warum kann man das sagen? Zwar gibt es - zumindest bei den EU-regulierten Brokern - eine Einlagensicherung, die in den meisten Fällen zwischen 20.000 Euro und 50.000 Euro liegt. Aber die Einlagensicherung bezieht sich nur auf nicht investiertes Kapital. Also das Geld, welches zum Zeitpunkt der Insolvenz nicht in CFDs investiert ist. 

 

Das liegt ganz einfach daran, dass du ja, sobald du einen CFD-Trade eingehst, einen Vertrag mit dem Broker eingehst. Die Einlagensicherung bezieht sich aber nur auf das Giralgeld, also das Geld, welches auf dem Girokonto, Sparkonto oder eben auf dem Verrechnungskonto liegt. Sobald du einen CFD Trade hast, bist du vertraglich einen Kontrakt mit dem Broker eingegangen, mit eben allen Rechten und Pflichten die sich daraus ergeben.

 

Sollte es also eine Insolvenz eines CFD Brokers geben, dann ist das Kapital, welches du auf dem Verrechnungskonto hast, über die Einlagensicherung geschützt. Bis eben zu der gesetzlichen Maximalgrenze und sofern du bei einem CFD Broker mit Einlagensicherung handelst. Das Geld, welches zum Zeitpunkt der Insolvenz in CFDs angelegt ist, ist von deiner Seite her eine Forderung gegenüber dem Broker. Du müsstest in dem Fall über den Insolvenzverwalter deine Ansprüche geltend machen. Da sind deine Chancen allerdings nicht sehr groß, dass du da dein Geld wieder erhältst. Zudem kommt ja noch die Herausforderung auf dich zu, festzustellen, welchen Betrag du vom Broker beanspruchen kannst. Schließlich läuft der Trade ja. Und wenn der gerade im Minus ist, was dann?

 

Auch wenn das Risiko momentan bei EU-regulierten Brokern nicht so groß ist, solltest du das dennoch im Hinterkopf behalten. Daher immer nur Kapital investieren, auf was du im Ernstfall verzichten kannst. Das bezieht sich demnach nicht nur auf den Verlust im Trading, sondern im absoluten worst case auch auf eine Insolvenz des CFD Brokers.

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