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Welchen Hebel sollte man beim Forex und CFD Trading nutzen?


Anna Winter

Question

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Gerade Einsteiger fragen sich unserer Erfahrung nach häufig, welchen Hebel (Englisch „leverage“) man beim Forex und CFD Trading nutzen sollte. Der Hebel bestimmt darüber, über wie viel Kapital man auf seinem Handelskonto tatsächlich verfügen muss, um mit einem bestimmten Basiswert zu handeln. Mittlerweile sind die Hebel aufgrund von EU Regelungen bei allen Brokern begrenzt. Die höchsten Hebel erhält man dabei beim Handel mit Währungen (30 : 1) und beim Trading mit Aktienindices wie dem DAX oder dem Dow Jones Index (20 : 1). Wer dagegen vorhat, mit Kryptowährungen zu handeln, erhält nur noch einen maximalen Hebel von 2 : 1.

Im Folgenden werden wir die Bedeutung und die Auswirkung des Hebels anhand eines Beispiels veranschaulichen. Dafür traden wir mit dem DAX und verwenden drei unterschiedliche Hebel. Wir verfügen dabei über ein Handelskapital von 10.000 € und nehmen an, dass der deutsche Leitindex bei 10.000 Punkten steht. Zunächst verwenden wir keinen Hebel, was bedeutet, dass wir für den Handel mit 1 DAX CFD wirklich über 10.000 € verfügen müssen. Insgesamt führen wir drei Trades aus. Der erste Trade verläuft erfolgreich und wir machen einen Gewinn von 20 Punkten. Beim zweiten Trade werden wir hingegen mit -10 Punkten ausgestoppt. Die dritte Position beschert uns dann wiederum einen Gewinn, dieses Mal sogar in Höhe von 50 Punkten. Daraus ergibt sich ein Gesamtgewinn von 60 Punkten.

Beim Trading mit 1 DAX CFD führt dieser Gewinn zu einem Plus von 60 € auf unserem Handelskonto. Dies ist kein schlechtes Ergebnis, allerdings kann man auf diese Weise in der Regel noch nicht seinen Lebensunterhalt mit dem Börsenhandel bestreiten. Daher reizen wir den Hebel im Folgenden komplett aus und „hebeln“ unser Kapital mit dem Faktor 20 : 1. Daher können wir nunmehr mit 20 DAX CFD traden. Bei 60 Punkten Gewinn führt dies zu einem beachtlichen Plus von 1.200 € auf unseren Trading Account. Allerdings empfehlen wir, gerade als Anfänger kleinere Hebel zu verwenden. Denn jede Veränderung von einem Punkt wirkt sich bereits mit 20 € Gewinn bzw. Verlust aus. Schon ein kleiner Minus Trade mit 10 Punkten führt daher zu einem Verlust in Höhe von 200 €.

Im Folgenden handeln wir daher mit einem „vernünftigeren“ Hebel, und zwar mit 5 : 1. Daher stehen uns nunmehr 5 DAX CFD zur Verfügung. Auf diese Weise belastet uns der Minus Trade von 10 Punkten nur noch mit einem Verlust von 50 €. Diese Summe ist bei einem Handelskapital von 10.000 € gut verschmerzbar. Insgesamt ergibt sich durch den Gewinn von 60 Punkten ein Plus von 300 € auf dem Handelskonto. Zwar wird man diesen Betrag nicht jeden Tag an der Börse erzielen können, allerdings ist es auf diese Weise möglich, seinen Lebensunterhalt mit Hilfe des Tradings zu verdienen. Man erkennt daher, dass der Hebel für den Trader eine sehr wichtige Rolle spielt. Allerdings ist es in der Regel nicht notwendig, einen zu großen Hebel zu verwenden.

Alles in allem ermöglicht einem der Hebel beim CFD Handel, auch mit kleineren Handelskonten traden zu können. So kann man bei einem Hebel von 20 : 1 bereits mit 500 € ein DAX CFD handeln (bei einem DAX Kurs von 10.000 Punkten). Für den hier beschriebenen empfohlenen Hebel von 5 : 1 sind 2.000 € ausreichend. Insgesamt ist es ratsam, das Forex und CFD Trading zunächst mit sehr kleinen Hebeln zu beginnen. Sodann kann man die Hebelgröße schrittweise erhöhen. Testen kann man dies auch sehr gut auf einem kostenlosen Demokonto. Denn darauf handelt man mit virtuellem Kapital und kann auf diese Weise die Auswirkungen verschiedener Hebelgrößen ohne Risiko ausprobieren.

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3 answers to this question

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Hallo Anna,

 

das kommt ganz darauf an, was konkret du handelst und wie weit dein Stop Loss entfernt ist. Im Forex-Handel kannst du grundsätzlich einen deutlich höheren Hebel nutzen. Das liegt daran, dass einerseits die Schwankungen geringer sind und andererseits die Kursstellung in Pips, also der vierten Nachkommastelle erfolgt. Bei CFDs auf Indizes oder Aktien dagegen bieten die Broker einen kleineren Hebel an, eben weil die Volatilität größer ist. Im Krypto-Bereich sind die Hebel am geringsten.

Wie schon gesagt, ist es auch entscheidend, wie weit dein Stop Loss entfernt ist. Je weiter weg du den setzt, umso kleiner solltest du den Hebel wählen.

 

Edited by Daniel K.
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Hi Anna,

 

das, was Daniel sagte, ist absolut richtig. Aber, es ist auch gar nicht unbedingt nur der Hebel entscheidend. 

 

Viel wichtiger ist, wie viel Kapital man einsetzt. Und welchen Prozentsatz vom Tradingkapital man pro Trade investiert. Grundsätzlich gilt: Je geringer die Investition ist, desto größer darf der Hebel sein. Mal ein Beispiel: Ein Händler hat 10.000 Euro und er nutzt einen Hebel von 1:5, was ja im Vergleich recht wenig ist. Gehen wir mal davon aus, dass er einen CFD auf den DAX handelt. Der DAX steht - der Einfachheit halber - bei 10.000 Punkten.

 

Der Händler investiert nun 5.000 Euro auf einen steigenden DAX bei einem Hebel von 1:5. Am Markt ist er nun mit 25.000 Euro investiert. Der DAX fällt nun aber um 5 Prozent, der Händler schließt die Position. Er hat nun einen realisierten Verlust von 1.250 Euro erlitten. Bezogen auf sein investiertes Kapital entspricht das 25 Prozent, bezogen auf das Gesamtkapital ergibt das 12,5 Prozent. Und das mit nur einem einzigen Trade!

 

Stellen wir uns vor, der Händler investiert nun aber bei einem Hebel von 1:10, der Hebel ist also doppelt so hoch. Aber nun investiert er in die DAX-Long-Position nicht 5.000 Euro, sondern nur 1.000 Euro. Am Markt ist er aufgrund des Hebels mit 10.000 Euro investiert. Der DAX fällt wieder um 5 Prozent, worauf der Händler die Position schließt. Der Verlust beträgt nun 500 Euro. Zwar ist dieser Verlust aufgrund des höheren Hebels prozentual bezogen auf seine Investition doppelt so hoch wie bei Beispiel 1, nämlich 50 Prozent. Wenn man das jedoch auf das Gesamtkapital bezieht, dann „nur” noch 5 Prozent. Wobei ein Verlust von 5 Prozent mit nur einem Trade immer noch recht viel ist.

 

Es wird sehr gut deutlich, dass ein höherer Hebel nicht zwangsläufig zu einem höheren Verlust oder Gewinn führt, sondern das vor allem die Höhe des investierten Kapitals entscheidend ist. Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.

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Der Hebel ist nur ein Puzzleteil der das Risiko beeinflusst. Manche denken, je höher der Hebel, desto höher das Risiko. Aber das stimmt so nicht. Zumindest kann man das nicht verallgemeinern und nur auf den Hebel reduzieren. Entscheidend ist vielmehr, wie viel Kapital man investiert. Wer 100.000€ zur Verfügung hat und 100€ einen Trade mit einem Hebel von 1:500 investiert hat ein deutlich kleineres Risiko, als wenn jemand nur 500€ hat und 100€ (also genauso viel Geld) mit einem Hebel von 1:30 investiert. Zumindest bezogen auf das Tradingkapital. Natürlich, der Trade mit dem Hebel von 1:500 reagiert viel dynamischer als der Trade mit dem Hebel von 1:30. Aber der Händler hat ja auch ein wesentlich größeres Handelskonto. Und prozentual gesehen, machen Veränderungen dort deutlich weniger aus.

 

Der Grund warum man als Anfänger aber dennoch eher einen niedrigeren Hebel wählen sollte - bzw. bei den europäischen Brokern ist der ja eh bei 1:30 gedeckelt - ist, dass man als Anfänger sich eben immer verschätzt und nicht die Relation beachtet.

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