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Wie viel Risiko gehe ich ein, wenn ich in Penny Stocks investiere?


Dennis Mayer

Question

4 answers to this question

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PennyStocks sind riskant, Punkt. Weil sie billig sind, sind sie verlockend für unerfahrene Investoren, aber sie haben heftige Preisschwankungen, die die Möglichkeit für riesige Gewinne bieten, wenn Sie das richtige Timing auf dem Markt treffen. Das Problem ist, dass es fast unmöglich ist, das zu tun. Meistens verlieren die Menschen ihr letztes Hemd, wenn sie in PennyStocks handeln. PennyStocks sind mit Risiken behaftet, die die meisten erfahrenen Trader und Investoren versuchen zu vermeiden. Erstens sind die meisten Unternehmen, die OTC oder auf Pink Sheets handeln, von geringer Qualität. Ihre Bilanzen sind eine Katastrophe, sie arbeiten mit Verlust, und ihre Finanzen sind im Allgemeinen ein Desaster. Noch schlimmer für Investoren ist, dass diese Unternehmen nicht verpflichtet sind, die Finanzinformationen offenzulegen, die Analysten und Privatanleger zur Bewertung einer Aktie verwenden. Die Informationen, die Sie finden, sind oft ungenau und werden von Betrügern beworben, die einen PennyStock ein „pump anddump“ Schema betreiben wollen. Wenn das Unternehmen rechtmäßig Geschäfte macht, einen Gewinn erwirtschaftet und transparent über seine Geschäftstätigkeit ist, könnte es an einer Börse notiert werden. Die Tatsache, dass diese Unternehmen außerbörslich handeln, sollte eine große rote Flagge sein. Es besteht auch das Risiko einer Bewertungsinflation, insbesondere wenn ein PennyStock die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zieht. Die Gerüchteküche kann leicht einen Käufer in den Wahnsinn treiben, dadurch dass sie den Preis für einen PennyStock fälschlicherweise in die Höhe treibt. Dies geschah vor kurzem, als Tesla bekannt gab, dass sie Riviera Tool LLC übernahm. Riviera Tool LLC war ein privat geführtes Unternehmen, das jedoch bis 2007 als Riviera Tool Co. börsennotiert war. Die Aktien der alten Gesellschaft schafften es auf die Pink Sheets, waren im Wesentlichen inaktiv und handelten für weniger als einen Cent pro Aktie. Am Tag der Tesla-Ankündigung stürzten sich die Spekulanten jedoch darauf, sie zu kaufen und trieben den Preis an einem einzigen Tag auf 0,60 Dollar. Natürlich waren die Aktien wertlos, da das Unternehmen nicht mehr existierte und viele Spekulanten verloren eine Menge Geld. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass es sich um hochliquide Aktien handelt, was bedeutet, dass sie über ein extrem geringes Handelsvolumen verfügen. Ein Investor, der seine Position schließen möchte, wird es sehr schwer haben, einen Käufer zu finden, und die Kursspannen werden viel größer sein als bei qualitativ hochwertigen Aktien. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Penny-Aktienhändler mit einem Anteil von $5.000 an einem Unternehmen mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 10.000 Aktien (und es gibt PennyStocks, die diese Art von schmerzhaft niedrigen Volumina haben) und einem täglichen Bereich von $0,25 bis $0,30. Sie konnten nicht alle Ihre Aktien auf einmal verkaufen, weil es den Preis deutlich senken würde. Man müsste sie Stück für Stück über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen verkaufen. Wenn Sie versucht haben, die gesamte Charge auf einmal zu verkaufen, könnte Ihre Auftrag tagelang unerfüllt bleiben, weil es nicht genügend Käufer zu diesem Preis gibt. Das Gleiche würde umgekehrt passieren, wenn Sie versuchen würden, einen Anteil von 5.000 Dollar an dem Unternehmen zu kaufen. Sie hätten es schwer, den Auftrag zu erfüllen, weil es nicht genügend Verkäufer gibt. Sie müssten wesentlich mehr anbieten, um mehr Aktionäre zum Verkauf zu bewegen. Dann ist da noch das Problem des Handels selbst. Die meisten Broker verlangen höhere Provisionen für OTC-Geschäfte, und Sie können normalerweise keine speziellen Geschäfte wie einen Stop-Loss platzieren. Gelegentlich kann ein Blue Chip in finanzielle Schwierigkeiten geraten und im PennyStock-Territorium landen. Ein spektakuläres Beispiel sind Fannie Mae und Freddie Mac, die vor der Finanzkrise hoch profitabel waren und an den großen Boards gehandelt wurden. Heute stehen sie auf den Pink Sheets. GM wurde auch dekotiert, nachdem es 2009 Konkurs angemeldet hatte; die Aktien wurden bei 0,75 $ gehandelt. Die Citigroup wurde aus dem Dow entfernt, als ihr Aktienkurs unter 1 $ fiel, und heute handelt sie über 60 $. Das Fazit? Es gibt gelegentlich wirklich große Gewinner in PennyStocks, die Verlierer sind viel häufiger. Wenn Sie sich entscheiden, PennyStocks zu handeln, sollten Sie wissen, dass Sie dies mit einem hohen Maß an Risiko tun.
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Guten Tag Dennis,

 

um es gleich vorweg zu nehmen: Das maximale Risiko, welches du eingehst, ist, dass du deine komplette Investition verlierst! Das ist drastisch, aber das muss man an dieser Stelle sagen. 

Klar, das Risiko besteht ja bei so ziemlich jeder Geldanlage. Aber bei Pennystocks ist dieses Risiko eben nochmal deutlich höher als bei Blue Chip Aktien, also Aktien von großen internationalen Unternehmen.

Denn Pennystocks an sich sind ja bereits Unternehmen, bei denen die Anleger im allgemeinen - zumindest aktuell - keine großen Erwartungen für die Zukunft haben. Pennystocks eignen sich daher eher für die Spekulation. Das heißt natürlich nicht, dass du zwangsläufig dein Geld verlieren wirst. Aber das Risiko ist da und sollte auch nicht negiert werden.

Sicher, das Risiko besteht auch bei großen Blue Chips. Siehe das Beispiel Wirecard. Ein Unternehmen, welches im DAX gelistet war, aber die Anleger betrogen hatte.

Aber die Wahrscheinlichkeit ist halt bei Blue Chips deutlich geringer!

Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass du “nur” deine Investition verlieren kannst, aber nicht Geld darüber hinaus. Das heißt, es besteht keine Nachschusspflicht oder Ähnliches.

Wenn du zum Beispiel Optionen oder Futures handelst, dann kann dein Verlust deine eingezahlten Mittel übersteigen! Das kann dir auch im CFD Handel passieren, wenn du bei einem Broker außerhalb der EU handelst oder du ein CFD Konto für professionelle Kunden hast. Dann kann dein Verlust deine Einlage ebenfalls übersteigen.

Das kann dir beim Handel mit Pennystocks aber nicht passieren. Wenn man das natürlich im Vorfeld weiß, dann investiert man logischerweise immer nur kleine Beträge in einzelne Pennystocks.

Du könntest zum Beispiel ein gewisses Risikokapital in die Hand nehmen und dies auf, sagen wir mal der Einfachheit halber, 10 verschiedene Pennystocks verteilen. Eine der Aktien gewinnt im Anschluss mehr als 1.000 Prozent, sie verzehnfacht sich (was bei Pennystocks durchaus passieren kann!). 

Selbst wenn du das Geld bei den anderen 9 komplett verlieren würdest, hättest du im Ergebnis einen Gewinn erzielt. Das wäre eine Strategie. Aber ob das in der Praxis auch klappt?

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Hallo Dennis,

 

ich möchte mal noch auf ein weiteres Risiko beim Handel mit Pennystocks eingehen. Also das größte Risiko ist tatsächlich, dass du deine gesamte Investition verlierst. Aber es gibt noch ein Risiko, welches auf den ersten Blick gar nicht so leicht erkennbar ist.

Und zwar handelt es sich hier um das Liquiditätsrisiko.

Damit ist nicht gemeint, dass du nicht mehr liquide bist, sondern dass die Aktie, also die Pennystock die du handelst, nicht ausreichend liquide ist. 

Du musst ja bedenken, dass du für jeden Kauf und Verkauf jeweils einen ich sage mal “Anleger” brauchst, der die Gegenseite übernimmt. Denn du handelst ja die Aktien nicht direkt mit der Börse oder mit der Firma, sondern die Börse ist ja de facto nur der Marktplatz dafür. 

Jetzt stell die mal vor, du hast eine ganze Reihe an Aktien eines Pennystock-Unternehmens gekauft. Nach einer gewissen Zeit steigt der Kurs dieser Aktie. Du möchtest nun deine Aktien verkaufen und den Gewinn mitnehmen. 

Jetzt kommt das Problem, oder das Risiko, dass es gar nicht genügend Liquidität am Markt gibt. Mit anderen Worten: Niemand ist bereit, dir diese Aktien zu diesem Preis abzukaufen! Da nützt es dir herzlich wenig, wenn zwar der offizielle Kurs nach oben ging, aber du für die Anzahl deiner Aktien nicht genügend Käufer findest!

Das wäre das Gleiche als, wenn Ferrari zwar einen hohen Preis für ihre Autos verlangt und einige Käufer auch bereit sind das zu zahlen. Aber Ferrari könnte zu dem hohen Preis nur ganz wenige Autos verkaufen. Was nützt dann der hohe Preis, wenn man die Autos - oder in deinem Fall die Aktien - nicht verkauft bekommt?

Du müsstest dann sozusagen mit dem Preis runtergehen. Aber dadurch sinkt natürlich auch dein Gewinn.

Und wenn es sehr wenig Liquidität gibt, dann kann es sogar sein, dass es nicht genügend Käufer gibt, egal zu welchem Preis du verkaufen willst.

Dieses Risiko ist insbesondere bei Pennystocks vorhanden!

Bei großen Blue Chip Aktien gibt es das Risiko für dich als Privatanleger nicht. So viel Geld hast du gar nicht, um die alle zu kaufen. Aber bei den kleinen Pennystock Aktien schon.

Du hast also nicht nur das Risiko, dein Geld zu verlieren, sondern auch das Risiko, deinen Gewinn nicht mitzunehmen!
Das würde die Strategie, die im Beitrag vorher erwähnt wurde, total beeinträchtigen!

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Grundsätzlich sagt man ja, das einem hohen Risiko auch eine entsprechend hohe Chance für Gewinne gegenüberstehen. Und tatsächlich ist das auch so, dass manche Pennystocks Aktie die Chance hat sich im Kurs zu verzehnfachen oder sogar noch höher zu steigen.

 Demgegenüber besteht dein maximales Risiko, deine Investition zu verlieren. Also, du kannst deine Investition auf der einen Seite verzehnfachen auf der anderen Seite nur einmal verlieren.

 Das hört sich jetzt vielleicht interessant an, aber du musst ja auch überlegen, wie groß das Risiko ist, dass du Verluste machen wirst und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich die Aktie tatsächlich verzehnfacht. Ich bin der Meinung, dass das nur sehr schwer ausrechenbar ist.

Du musst das Unternehmen dahinter gut analysieren können, um festzustellen, ob es tatsächlich eine Firma ist, die noch die Möglichkeit hat den Turnaround zu schaffen.

 Solltest du dich da tatsächlich sehr gut auskennen und bist, warum auch immer, gut mit der Firma vertraut und kannst abschätzen wie sich das weitere Geschäft entwickeln wird, dann würde ich tatsächlich auch mit einem kleinen Betrag in diese Pennystock Aktie investieren.

 Aber  da muss ich mir schon recht sicher sein. Dennoch darfst du nicht vergessen, dass die Prognose oder die Spekulationen nicht aufgehen muss. Es kann auch ganz anders kommen.

 Und das andere Risiko, das wurde auch bereits genannt, besteht ja auch darin, dass du vielleicht eine gute Aktie oder ein gutes Unternehmen gefunden hast, was deutlich unterbewertet ist, aber einfach keine Nachfrage nach dieser Pennystock Aktie entsteht. Dann würde sich der Kurs auch nicht nach oben bewegen.

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