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Gibt es Steuervorteile durch das Halten von ETFs?


Walter Peters

Question

3 answers to this question

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Börsengehandelte Fonds sind bei den Anlegern sehr beliebt, sowohl wegen ihrer niedrigen Gebühren als auch wegen ihrer günstigen steuerlichen Behandlung, da sie vom IRS klassifiziert werden. Kurz gesagt, Kapitalertragsteuern werden in einem Investmentfonds ausgelöst, wenn Vermögenswerte innerhalb des Fonds verkauft werden, aber bei ETFs werden Gewinne in der Regel nur dann realisiert und besteuert, wenn der Anleger Anteile des Fonds verkauft. Die Besteuerung in einem Investmentfonds, ob es sich nun um einen traditionellen Fonds oder einen ETF handelt, basiert auf der Wertsteigerung des Fonds im Laufe der Zeit. Wenn ein Anleger einen Gewinn oder Kapitalzuwachs erzielt, löst er eine Steuerzahlung aus. In einem Investmentfonds wird ein Gewinn erzielt, wenn der Fondsmanager Aktien innerhalb des Fonds verkauft, der dann an den Anleger weitergegeben wird. Bei einem ETF wird der Gewinn (oder Verlust) realisiert, wenn der Anleger Aktien zurücknimmt. Natürlich gelten diese steuerlichen Ereignisse nur für einzelne, steuerpflichtige Konten und nicht für steuerliche latente Konten wie IRAs und 401(k)-Pläne. Strukturelle Unterschiede in der Art und Weise, wie Investmentfonds und ETFs organisiert sind, tragen der unterschiedlichen steuerlichen Behandlung Rechnung. Investmentfond-Transaktionen erfolgen immer mit dem Träger des Fonds und der Kauf und Verkauf von Aktien an die Institution, die den Fonds anbietet. ETFs hingegen werden zwischen einzelnen Investoren an der Börse gehandelt. Dies ist ein wichtiger Unterschied und bedeutet, dass ein Investmentfonds, wenn er viele Rücknahmen hat, Vermögenswerte verkaufen muss, um Bargeld zu beschaffen und die Investoren auszuzahlen. Diese Transaktionen führen zu Kapitalgewinnen und lösen eine Steuerpflicht aus. Investmentfonds haben auch Transaktionen während des periodischen Rebalancing, wodurch noch mehr Kapitalgewinne entstehen. ETFs haben deutlich weniger Transaktionen, die Kapitalgewinne auslösen können. Tatsächlich ist der Umsatz in einem ETF extrem niedrig, woraufhin Wertpapiere nur dann verkauft werden, wenn ein Titel aus dem Index gestrichen wird. Dadurch werden die in einem Investmentfonds erzielten Kapitalgewinne praktisch eliminiert. So zahlt der durchschnittliche Investmentfonds in den Emerging Markets etwa 6,5% des Nominalwertes in Form von Kapitalgewinnen pro Jahr an die Aktionäre aus, während ETFs, die die gleichen Indizes verfolgen, nur 0,01% an Kapitalgewinnen auszahlen. In der 10-Jahres-Periode bis 2010 erwirtschafteten Investmentfonds im Small-Cap-Markt Kapitalgewinne von rund 7% des NAV, während Small-Cap-ETFs rund 0,02% des NAV in steuerpflichtigen Gewinnen erzielten. Das Schlimmste an Kapitalertragssteuern in Investmentfonds ist vielleicht, dass Aktionäre sie aus profitablen Transaktionen innerhalb des Fonds schulden, auch wenn der Fonds insgesamt einen Jahresverlust aufweist. Der Wertverlust des Fonds kompensiert keine Kapitalgewinne, die durch den Verkauf von Vermögenswerten innerhalb des Fonds erzielt werden. Anleger neigen dazu, den Einfluss von Kapitalertragssteuern auf die Gesamtperformance eines Fonds zu diskontieren oder zu minimieren, aber im Laufe der Zeit können die Kapitalertragssteuereinbußen beträchtlich sein. Eine Investition von 100.000 US-Dollar mit durchschnittlich 4 % Rendite pro Jahr und 1 % Kapitalertragsteuern wird im ersten Jahr 1.000 US-Dollar und fast 6.000 US-Dollar über fünf Jahre hinweg einbüßen. Die Besteuerung von Dividenden in ETFs wird etwas anders gehandhabt. Die Regeln für qualifizierte Dividenden sind komplex. Grundsätzlich muss der Anleger den Anteil am Fonds besitzen, der die Dividende für mindestens 60 Tage des Zeitraums von 121 Tagen bis zum Ex-Dividendendatum ausschüttet, und die Dividende muss von einer qualifizierten Kapitalgesellschaft gezahlt werden, um als qualifizierte Dividende für Steuerzwecke zu gelten. Qualifizierte Dividenden werden je nach Einkommensteuerklasse des Anlegers mit 5 % bis 15 % besteuert. Nicht qualifizierte Dividenden werden mit dem normalen Einkommensteuersatz des Anlegers besteuert. Die steuerliche Behandlung der Dividende ist für Investmentfonds und ETFs gleich, sodass die Steuern unabhängig davon gelten, ob die Dividenden an den Anleger ausgezahlt oder in den Fonds reinvestiert werden. ETFs schlagen Investmentfonds in zweifacher Hinsicht im Steuerbereich: Sie generieren weniger steuerpflichtige Kapitalgewinne durch Transaktionen innerhalb des Fonds, und die Gewinne auf Aktien innerhalb des Fonds werden erst beim Verkauf besteuert, was den Anlegern in jedem Jahr eine weitaus größere Kontrolle über ihre Steuerpflicht gibt.
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Wenn ich eines gelernt habe - und das zeigen auch die Kommentare von vielen anderen Anlegern - dann wähle deine Geldanlage nicht auf Basis von steuerlichen Gründen aus. Steuerliche Motive spielen natürlich auch bei der Geldanlage eine Rolle, gar keine Frage. Aber sie dürfen nicht ganz oben stehen. In erster Linie ist es entscheidend, ob die Geldanlage Rendite bringt und ob das Chance-Risiko-Profil zu dir passt. Erst im nächsten Schritt beziehst du steuerliche Überlegungen ein. Ich habe es so oft schon gehört, dass manche Anleger nur etwas gekauft haben, weil es steuerlich begünstigt war. Aber dann haben sie letzten Endes nur Geld verloren.

 

Böse Stimmen behaupten ja sogar, dass der Steuervermeidungs-Trieb bei den Deutschen ausgeprägter ist, als der Fortpflanzungstrieb ?

 

Ansonsten solltest du dir - aber erst wenn du auch ein entsprechendes Vermögen hast - einen sehr versierten Steuerberater auf diesem Gebiet suchen. Die meisten Steuerberater haben da im Übrigen wenig Ahnung. Steuern optimieren kann auch so aussehen, dass du zum Beispiel über eine GmbH ETFs und Aktien kaufst und nicht als Privatmann. Dann liegt der Fokus der Optimierung nicht auf der Geldanlage an sich, was meist besser ist, sondern auf demjenigen, der die Wertpapiere handelt. Das war jetzt mal nur ein Beispiel.

Edited by Markus Holler
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Guten Tag Walter,

 

also meines Wissens gibt es bei ETFs keine steuerlichen Vorteile bei dem Kauf bzw. Halten dieser Wertpapiere. Vielleicht ist es so, dass der ETF an sich beim Umschichten der enthaltenen Wertpapiere, sofern es sich um einen physisch replizierenden ETF handelt, eine geringere Steuerlast hat, als wenn du die Wertpapiere kaufen und verkaufen müsstest, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass sich das großartig auf die Rendite in deinem Depot auswirken wird. Sobald du den ETF verkaufst und entsprechend im Gewinn bist, fällt Abgeltungssteuer an, wenn du deinen Freibetrag bereits ausgeschöpft hast.

 

Das Gleiche gilt aber auch bei jedem anderen Wertpapier. Egal ob du Aktien, Anleihen, Zertifikate, ETFs oder sonst was kaufst. Bei Gewinnen fällt Abgeltungssteuer an. Verluste kannst du dagegen nur zum Teil gegenrechnen.

 

Aber ich bin natürlich kein versierter Steuerberater, sondern das ist eine persönliche Einschätzung. Und wie auch schon hier geschrieben: Steuerliche Aspekte bei der Geldanlage berücksichtigen, ja, aber bitte nicht überbewerten.

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