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Krypto Trading lernen

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 30 Dez 2022

Dank ausgereifter Handelsplattformen ist Trading aus technischer Sicht für jedermann sowie auch neben dem Beruf möglich. Allerdings stellt der kurzfristige Handel besondere Anforderungen an die Ausbildung eines Traders. Wer Krypto Trading erfolgreich umsetzen will, sollte neben einem grundsätzlichen Interesse an weitgehend automatisierten Entscheidungen und Abläufen auch Lernbereitschaft mitbringen.


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Krypto Trading lernen

Was ist ein Trader?

Ein Trader ist formal betrachtet ein Investor, der alle oder den größten Teil seiner Positionen innerhalb kurzer Zeit (Swing-Trading) oder tagesgleich (Daytrading) eröffnet und schließt. Positionstrader halten im Gegensatz dazu ihre Positionen über Wochen und Monate und langfristig orientierte Trader sogar ein Jahr oder mehrere Jahre.

Über diese allgemeinen Definitionen hinaus, zeichnet sich das Trading allerdings noch durch weitere Kriterien aus. Zum einen wird ein großer Teil der Handelsentscheidungen auf Basis von Handelssystemen, also systematisch getroffen. Dies schließt die automatisierte Umsetzung jedoch nicht unbedingt mit ein. Zum anderen werden fast alle Positionen mit gezielt gewählten Orders im Markt platziert. Zu guter Letzt fließen tagesaktuelle Ereignisse in den Trading-Plan mit ein.

Der Krypto-Markt

Der Markt der Kryptowährungen hat sich seit dem Jahr 2017 bis heute rasant entwickelt. Insbesondere der Hype um den Marktführer Bitcoin stand lange Zeit im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte. Der Wechselkurs der Kryptowährung explodierte in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 regelrecht. Allerdings wurde der Wachstumstrend im Krypto-Markt auch durch andere Digitalwährungen angetrieben. Mittlerweile befinden sich mehr als 2.700 Kryptowährungen auf dem Markt.

Für das Trading ist jedoch nur eine kleine Gruppe von Kryptowährungen relevant. Neben Bitcoin zählen dazu etablierte Werte wie zum Beispiel Bitcoin Cash, Ethereum, Ripple oder Litecoin. Somit gehören auch jüngere Kryptowährungen dazu, was deutlich macht, dass die Weiterentwicklung und Etablierung neuer Blockchain-Geschäftsmodelle ein wichtiger Treiber des Krypto-Marktes und ein wesentlicher Aspekt der digitalen Zukunft ist.

Mittlerweile sind nicht nur die Kryptowährungen, sondern auch die ihnen zugrundeliegende Technologie in aller Munde. Nicht nur Internet Start-Ups interessieren sich inzwischen für Blockchain Innovationen, sondern auch Großkonzerne, Banken und Staaten. Für den Kryptowährungsmarkt ergeben sich hieraus neue Perspektiven.

Nach wie vor ist der Bitcoin zwar die größte Kryptowährung. Jedoch werden zu den Gewinnern in Zukunft immer stärker vollständige Blockchain-Ökosysteme wie Ethereum, das Ripple Netzwerk, Cardano sowie die dazugehörigen Digitalwährungen zählen. Ihre Entwicklung ist darüber hinaus ein Indikator dafür, dass die ursprüngliche Bitcoin Blockchain die Bedürfnisse der Nutzer im Hinblick auf Schnelligkeit und Transaktionsvolumina nicht mehr ausreichend erfüllt.

Vor diesem Hintergrund wird sich der Kryptowährungsmarkt immer weiter diversifizieren und aktiven Tradern damit ein immer breiteres Spektrum an Handelschancen bieten.

Daytrading mit Kryptowährungen

Das Daytrading mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum funktioniert genau so wie das Daytrading mit anderen Börsenwerten. Der Krypto-Markt eignet sich aufgrund der sehr hohen Volatilität für diese Handelsmethode besonders gut. Die Wechselkurse von digitalen Währungen weisen innerhalb eines Handelstages oftmals starke Schwankungen auf, aus denen sich für das Krypto Trading gute Renditechancen ergeben.

Krypto Daytrading Illustrierung

Krypto Trading lässt sich gut mit dem Handel am Forex-Markt vergleichen. Devisen-Trader spekulieren nicht auf die Kursentwicklung von einzelnen Währungen, sondern stets auf die Kursveränderungen zwischen Währungspaaren, als zum Beispiel zwischen dem Euro und dem US-Dollar. Auch der Devisenmarkt ist geprägt durch hohe Volatilität. In der Regel werden keine einzelnen Währungen gehandelt, sondern Derivate wie zum Beispiel CFDs (Differenzkontrakte).

Auch für Kryptowährungen sind mittlerweile zum einen vordefinierte Währungspaare und zum anderen Differenzkontrakte sowie andere Derivate (Hebelprodukte) auf dem Markt. Diese werden durch die verschiedenen Broker, die ihren Fokus auf den Krypto-Markt legen, aufgelegt. Das Daytrading mit Digitalwährungen ist mit Referenz zu Fiat-Währungen (wie Euro oder US-Dollar) oder auch zu anderen Digitalwährungen möglich.

Kann jeder Krypto Trading lernen?

Inzwischen sind die Einstiegshürden zum Krypto Trading niedrig, so dass der kurzfristige Handel mit Kryptowährungen zunehmend auch für Einsteiger interessant wird. Benötigt werden ein möglichst schneller Zugang zum Internet und einige tausend Euro Handelskapital. Die Disziplin des Traders sowie die angewandte Strategie und ihre Umsetzung entscheiden letztendlich über Erfolg oder Misserfolg.

Viele Broker bieten ihren Kunden in diesem Bereich Unterstützung an und veranstalten regelmäßig Seminare, Webinare und vieles mehr. Viele der häufig kostenfreien Angebote sind heute als hochwertig einzustufen. Anfänger sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass ein einführendes Webinar zum Thema Kryptowährungen für dauerhaften Erfolg nicht ausreicht.

Krypto Trading lernen: Welche Hilfsmittel gibt es?

Für Einsteiger ist die Krypto Welt nicht auf Anhieb einfach zu verstehen. Viele Anfänger suchen deshalb nach geeigneten Hilfsmitteln, die ihnen den Einstieg erleichtern. Tatsächlich stehen diese in größerem Umfang zur Verfügung. Sie dienen in erster Linie dazu, den Markt besser zu verstehen und das Analysieren von Charts zu erleichtern. Daneben werden bestimmte Begriffe erläutert, die im Zusammenhang mit dem Krypto Trading wichtig sind.

Folgende Bausteine kommen als Hilfsmittel in Frage:

  • Video-Tutorials
  • E-Books
  • Bücher zum Thema Kryptowährungen
  • Trading Seminare und Webinare
  • Marktnews
  • Community

Daneben gibt es verschiedene technische Hilfsmittel, wie beispielsweise Chartanalyse Programme. Diese eignen sich vor allem für fortgeschrittene Trader, um zum Beispiel Handelssignale schnell zu erkennen. Jeder neue Trader muss für sich das geeignete Instrument finden, das ihn beim Krypto Trading lernen optimal unterstützt.

Trading Seminare und Webinare

Bei vielen Krypto Brokern können Trader und interessierte Personen heute zum Beispiel Webinare oder Seminare in Anspruch nehmen. Bei Seminaren handelt es sich um Präsenzveranstaltungen, die in der Regel in einer größeren Stadt durchgeführt werden. Die Teilnehmer haben hierbei die Möglichkeit, mit den Experten direkt ins Gespräch zu kommen und im Anschluss Fragen zu stellen. Webinare sind Online-Veranstaltungen, an denen interessierte Trader bequem von zu Hause aus teilnehmen können. Alles was sie dafür benötigen, sind ein Computer oder ein Smartphone und ein Internetanschluss.

Seminare und Webinare für Einsteiger bieten unter anderem

  • Grundlagenwissen zur Blockchain-Technologie und zu Kryptowährungen,
  • eine Anleitung für einen einfachen Einstieg in die Krypto-Welt sowie
  • Informationen zu aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen.

Die Teilnehmer lernen aber auch die wichtigsten Grundlagen zur Versteuerung von digitalen Währungen, wie sie den Überblick über ihre Kryptowährungen behalten oder wie sie für den Handel einer bestimmten Währung eine geeignete Handelsplattform finden.

Hinweis: Es ist wichtig, sich nicht für das erstbeste Angebot zu entscheiden. Neben einer fachlich angemessenen Struktur sollten derartige Veranstaltungen auch die Grundlage für eine eigenständige Weiterentwicklung des Traders bieten. Unseriöse Anbieter mit haltlosen Versprechungen und hohen Gebühren sind von Vornherein auszusortieren.

Video-Kurse und E-Books

Die zahlreichen Broker bieten neben Seminaren und Webinaren häufig noch weitere Schulungsangebote an. So stehen den Nutzern vielfach Ratgeber und E-Books zur Verfügung, die die Grundlagen des Handels erläutern oder sich thematisch auch an fortgeschrittene Trader richten. Die E-Books werden zumeist zum kostenlosen Download bereitgestellt, so dass die User jederzeit flexibel darauf zugreifen können.

In vielen Fällen finden sich darüber hinaus Videokurse oder Tutorials in Video-Form. Auch diese Inhalte lassen sich jederzeit abrufen. Gerade für Anfänger bieten sich diese Inhalte an, da sie den Nutzern auf einfache Weise die Grundlagen des Krypto Tradings näherbringen und zudem hilfreiches Wissen vermitteln.

Auf derartige Schulungen können Interessierte heute bei nahezu allen Brokern zugreifen. Es gibt jedoch auch Broker, die keinen Schulungsbereich anbieten. Daher ist es ratsam, im Vorfeld einen Krypto Broker Vergleich durchzuführen, um gezielt nach einem Anbieter zu suchen, der einen Wissensbereich auf seiner Webseite zur Verfügung stellt.

Demokonto als praktisches Werkzeug

Als Alternative oder Ergänzung zu Schulungen hat sich die Nutzung von Demokonten durchgesetzt. Hiermit erhalten Trader die Möglichkeit, das Krypto Trading ohne finanzielles Risiko auszuprobieren. In der Regel lassen sich mit einem solchen Testkonto alle Funktionen nutzen, die auch unter realen Marktbedingungen bereitstehen. Der Broker stellt den Nutzern dabei ein virtuelles Guthaben zur Verfügung, mit dem die Händler Trades durchführen und den Handel erlernen können. Darüber hinaus ist es möglich, mit einem Demokonto Strategien zu testen. Damit können die Trader herausfinden, welche Handelsstrategien zu ihrem Trading-Stil und ihren Präferenzen passen und welches Potenzial sich dabei für sie ergibt.

10 häufigsten Krypto Trading Fehler Illustration

Was sind die zehn häufigsten Fehler beim Krypto Trading?

1. Fehler: Kein Trading-Plan!

Ein detaillierter und gut durchdachter Trading-Plan ist für langfristige Gewinne im Daytrading die wichtigste Voraussetzung. Der Plan enthält die individuelle Ein- und Ausstiegsstrategie des Händlers sowie Vorgaben zum persönlichen Risikomanagement beim Trading. Wenn sich die eigenen Trading-Erfahrungen vergrößern, wird sich vermutlich auch der Trading-Plan verändern und konkretisieren. Aber auch für einen erfolgreichen Einstieg ist er unverzichtbar. Macht der Trader dauerhaft Verluste, obwohl er die selbst definierten Vorgaben seines Trading-Plans eingehalten hat, sollte er seine Planung überdenken, bevor er mit dem Trading fortfährt.

2. Fehler: Ohne Strategie handeln!

Verstöße gegen den eigenen Handelsplan sowie Traden ohne Strategie erfüllen jeweils alle Kriterien des Zockens. Dies mag bei einzelnen Transaktionen zwar durchaus lohnen, jedoch werden auf lange Sicht hieraus Verluste resultieren.

3. Fehler: Trading ohne Stop-Loss-Limits!

Grundsätzlich sollte jede Trading Position vorsorglich ein Stop-Loss-Limit bekommen. Dieses berechnet sich nach dem maximal einzugehenden Risiko. Neben finanziellen Risikokalkulationen sind für ihre Definition zudem die Bewertung des Einflusses äußerer (zum Beispiel wirtschaftlicher und politischer) Ereignisse auf die derzeitige Marktentwicklung sowie Marktbeobachtungen wichtig. Auf vielen Handelsplattformen für digitale Währungen können die Limits automatisch definiert werden.

4. Fehler: Zu hohe Positionen, um Verluste auszugleichen!

Viele Trader erhöhen ihre Positionen, um zuvor erlittene Verluste damit auszugleichen. Funktionieren diese ausgleichenden Trades nicht, kommt es zu weiteren Verlusten. Auch in diesem Fall kann nicht mehr die Rede von Trading sein, sondern eher von Zocken. Besser ist es, die Limits aus dem eigenen Trading-Plan zu beachten. Nach Verlusten, die über einer bestimmten Grenze liegen, sollte das Trading zumindest an diesem Tag beendet oder mindestens eine Pause eingelegt werden.

5. Fehler: Stetiger Strategie-Wechsel!

Hat sich der Trader für eine bestimmte Strategie entschieden, sollte er diese über einen längeren Zeitraum testen. Häufige Strategie-Wechsel führen häufig zu Verlusten.

6. Fehler: Fehlende Analyse!

Am Ende eines Handelstages sollten möglichst alle Trades noch einmal zusammenfassend analysiert werden. Auf diese Weise kann der Trader aus Erfolgen, aber auch aus möglichen Fehlern lernen und seine Handelsstrategie entwickeln.

7. Fehler: Verlust-Trades zu lange halten!

Auch im Daytrading lassen Profis Gewinne laufen, begrenzen Verluste dagegen durch einen rechtzeitigen Verkauf. Einsteiger agieren jedoch meist umgekehrt. Sie halten negative Trades zu lange, in der Hoffnung, dass sie sich doch noch positiv entwickeln.

8. Fehler: Overtrading!

Orders im Kryptowährungsmarkt können 24 Stunden am Tag in Sekundenschnelle realisiert werden. Doch auch beim erfahrensten Trader lässt irgendwann die Konzentration nach. Durch Overtrading kann es schließlich zu Fehlern und fatalen Handelsentscheidungen kommen. Das Fehlerrisiko lässt sich reduzieren, indem man Pausen einlegt und den Computer einfach einmal ausschaltet.

9. Fehler: Zu hohe Einsätze!

Das eingesetzte Kapital darf im Verlustfall niemals die eigene Existenz und den Lebensunterhalt gefährden. Dies gilt sowohl für den regulären Börsenhandel als auch für das Traden mit Kryptowährungen.

10. Fehler: Fokussierung auf die Signale für den Einstieg!

Erfahrene Trader kennen die wichtigsten Signale und Indikatoren für einen potenziell erfolgreichen Trade. Dagegen fokussieren sich Einsteiger zumeist auf die Einstiegssignale. Wichtiger ist aber eine entsprechende Ausstiegsplanung, also ein gutes Risiko- und Geldmanagement – dies gilt bei Gewinnen und Verlusten. Hinsichtlich der relevanten Indikatoren sollte sich ein Trader auf das Wesentliche beschränken.

Krypto Trading Tools Grafik

Zusammenfassung

Für erfolgreiches Krypto Trading ist das notwendige Handwerkszeug, aber auch eine Portion Glück erforderlich. Wichtig ist, nicht nur aus Erfolgen zu lernen, sondern ebenso aus Misserfolgen und Fehlern. Viele Trader glauben, dass jeder Trade, bei dem sie Kapital eingebüßt haben, ein fehlerhafter oder schlechter Trade ist. Doch hier liegt der erste Trugschluss, denn weder im langfristigen Börsen- bzw. Kryptowährungshandel noch im Daytrading kann es nur Gewinne geben. Sollte ein Coach oder Trainer für Daytrading derartiges versprechen, handelt es sich wahrscheinlich um ein unseriöses Angebot.

Für jeden Trader gehören zum normalen Handelsalltag auch Verluste. Wichtig ist, dass diese nicht dauerhaft über den Erträgen liegen und sich der Handel in Laufe der Zeit positiv entwickelt. Angehende Trader im Kryptowährungsmarkt müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie zu Beginn auch Lehrgeld zahlen werden. Mit wachsenden Trading-Erfahrungen wird sich die Erfolgsquote vergrößern. Grundlegende Fehler sollten von Anfang an vermieden werden.

Durch die Nutzung von Seminaren, Webinaren und anderen Schulungsmaterialien besteht für angehende Trader die Möglichkeit, das eigene Trading besser auszurichten und von den zahlreichen Möglichkeiten am Markt professioneller Gebrauch zu machen. Dabei bieten die Schulungen umfangreiches Wissen, angefangen bei den Grundlagen des Krypto Tradings bis hin zur Erläuterung einzelner Handelsstrategien. Neben Seminaren und Webinaren stellen zahlreiche Broker ihren Kunden zum Beispiel auch E-Books und Video-Tutorials zur Verfügung. Empfehlenswert ist es zudem, die eigenen Kenntnisse in einem Demokonto zu testen und zu festigen.

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.