Die Aktie der RENK Group AG (ETR:R3NK) steht aktuell bei 56,76 €. Damit hat sich der Kurs um rund 30% von den Juni-Höchstständen bei 85,96 € reduziert. Trotz dieser Korrektur liegt die Aktie seit Jahresbeginn immer noch über 200% im Plus, was erhebliche Volatilität und Stimmungswechsel widerspiegelt.
In der vergangenen Woche war die Volatilität hoch. Die Kurse fielen von über 62 € auf 56,99 €, einschließlich eines ausgeprägten Tagesrückgangs von 8,27% am 19. August. In den letzten zwei Wochen hat die Aktie etwa 1,6% verloren, was auf eine kurzfristige Umkehr nach zuvor starken Gewinnen hindeutet.
Die Aktie erreichte ihren Höchststand Anfang Juni und konsolidiert nun nach Gewinnmitnahmen und Stimmungswechseln. Der YTD-Zuwachs von +210,84% macht RENK zu einem der Top-Performer unter den deutschen Industriewerten in diesem Jahr.
Der jüngste Kursrutsch unter die Marke von 60 € deutet darauf hin, dass die Aktie unter ihren kurzfristigen gleitenden Durchschnitten gehandelt wird. Dies signalisiert in der Regel ein erhöhtes technisches Risiko und eine mögliche Trendwende.
Analystenmodelle deuten jedoch darauf hin, dass sich die Aktie weiterhin inmitten eines breiten, starken Aufwärtstrends befindet. Sie prognostizieren einen weiteren Anstieg von rund 16,8% in den nächsten drei Monaten, mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% für einen Preis zwischen 72,73 € und 108,84 €, sofern keine weiteren Stimmungsdämpfer auftreten.
Es gibt keine konkreten Angaben zu einem bevorstehenden Earnings Date in den aktuellen Quellen. Der letzte Dividendenabschlag war am 5. Juni 2025. Das zuletzt ausgewiesene Nettoergebnis des Unternehmens betrug 56,78 Mio. €, mit einem verwässerten Gewinn je Aktie (TTM) von 0,57 € und einem nachlaufenden KGV zwischen 73,84 und 142,98, je nach Quelle und Zeitraum.
Der jüngste Rückgang von 30% gegenüber den Juni-Hochs wird auf Gewinnmitnahmen nach der rasanten YTD-Rallye, erhöhte Volatilität und möglicherweise Sektorrotation zurückgeführt, da die Märkte hochdynamische Industriewerte neu bewerten.
Die RENK Group AG hat in letzter Zeit erhebliche Aktienkursschwankungen erlebt, wobei die Aktien derzeit 30% unter ihren Juni-Hochs liegen, aber seit Jahresbeginn immer noch um 200% gestiegen sind. Mehrere wichtige Ereignisse haben die Marktstimmung beeinflusst:
- Rückgang der europäischen Rüstungsaktien inmitten von Friedensgesprächen: Am 19. August 2025 verzeichneten europäische Rüstungsaktien, darunter RENK, einen starken Rückgang. Acht große Militärlieferanten verloren über 15 Milliarden Dollar an Marktwert, wobei RENK und Leonardo aus Italien jeweils um rund 8% fielen. Dieser Abschwung erfolgte nach den Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, um Friedensperspektiven in der Ukraine zu erörtern.
- Mögliche Verlagerung aufgrund des deutschen Waffenembargos: Sechs Tage zuvor drohte RENK, einen Teil seiner Produktion ins Ausland zu verlagern, um weiterhin Panzergetriebe an Israel zu liefern, nachdem Deutschland ein Waffenexportembargo verhängt hatte.
- KNDS erhöht Beteiligung an RENK: Am 28. Juli 2025 erzielte der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS eine Einigung mit der Private-Equity-Gesellschaft Triton über die Übertragung von RENK-Aktien.
Während der Konsens in Analystenkreisen weiterhin positiv ist, sollte man die Risiken nicht unterschätzen. Die Abhängigkeit von geopolitischen Entwicklungen ist enorm. Friedensgespräche, auch wenn sie aktuell keine konkreten Ergebnisse liefern, können die Stimmung schnell drehen.
Der hohe Verschuldungsgrad in Kombination mit potenziell sinkenden Margen durch Produktionsverlagerungen könnte die Gewinne stärker belasten als derzeit erwartet. Es ist durchaus denkbar, dass die Aktie eine längere Konsolidierungsphase durchläuft, bevor sie wieder nachhaltig steigt.
