Die Aktien der Siemens Healthineers AG (ETR: SHL) erlebten heute einen deutlichen Kursrückgang von 4,30%, wobei die Unterstützung bei €46 nachgab. Mehrere aktuelle Entwicklungen haben die Marktstimmung negativ beeinflusst und zu diesem Abwärtstrend beigetragen.
Der heutige Kursverlust verstärkt die Unsicherheit, die seit einigen Monaten auf der Aktie lastet. Das Unterschreiten der €46-Marke könnte zu weiteren Verkäufen führen, da technische Analysten dies als ein bearishes Signal interpretieren könnten.
Einer der Hauptfaktoren für den Kursverfall ist die Untersuchung des US-Handelsministeriums zu Importen von medizinischen Geräten und Maschinen. Diese im September 2025 bekannt gegebene Untersuchung hat in den Märkten Besorgnis über mögliche Zölle oder Handelsbeschränkungen ausgelöst. Ein solcher Schritt könnte die Geschäftstätigkeit von Siemens Healthineers in den Vereinigten Staaten erheblich beeinträchtigen.
Zusätzlich belastend wirkt die Reduzierung der Beteiligung von Siemens AG an Siemens Healthineers. Im Juli verringerte Siemens AG ihren Anteil um fast 2 Prozentpunkte auf 71,12%. Dieser Schritt, der Teil einer umfassenderen Strategie zur Finanzierung von Akquisitionen ist, wurde vom Markt nicht positiv aufgenommen. Die Reduzierung des Anteils um rund 1,03 Milliarden Euro führte bereits im Juli zu einem Kursrückgang von 3,15%.
Ein weiterer negativer Faktor ist die Herabstufung der Aktie durch UBS im September 2024. UBS senkte die Bewertung von „Kaufen“ auf „Neutral“, da sie eine Underperformance im chinesischen Markt erwartet. Die Analysten prognostizieren, dass das Wachstum in China hinter den Erwartungen zurückbleiben wird, selbst bei möglichen Konjunkturmaßnahmen im Jahr 2025. Die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Unternehmen verschärft die Situation zusätzlich.
Die gesenkte Gewinnprognose des Unternehmens trug ebenfalls zur negativen Stimmung bei. Im Mai meldete Siemens Healthineers zwar einen Umsatz von 5,91 Milliarden Euro für das zweite Quartal, senkte jedoch gleichzeitig das untere Ende der Jahresgewinnprognose. Als Gründe wurden die erhöhte geopolitische Volatilität, Handelshemmnisse und steigende Zölle genannt.
Die Akquisition von Dotmatics durch Siemens AG im April, obwohl strategisch sinnvoll zur Stärkung des Life-Sciences-Portfolios, könnte kurzfristig zu finanziellen Belastungen und Integrationsherausforderungen führen. Die Finanzierung dieser Akquisition erfolgte teilweise durch den Verkauf von Anteilen, was zusätzlichen Druck auf die Siemens Healthineers Aktie ausübte.
Die Kombination aus regulatorischen Bedenken, strategischen Veräußerungen durch die Muttergesellschaft, Marktabstufungen aufgrund von Wettbewerbsdruck, revidierten Gewinnaussichten und bedeutenden Akquisitionen hat zu einer pessimistischen Stimmung geführt.
Die nächste Unterstützung könnte nun im Bereich von €44 liegen, falls der Verkaufsdruck anhält. Es bleibt abzuwarten, wie sich die genannten Faktoren in den kommenden Quartalen auf die Performance von Siemens Healthineers auswirken werden, aber die aktuelle Marktbewegung deutet auf eine Phase erhöhter Vorsicht hin.