Die Aktien von Evonik Industries AG (ETR: EVK) sind auf ein neues Allzeittief von 12,97 € gefallen, was einen Rückgang von -12.68 % im letzten Handelsmonat und einen Rückgang von -21,30 % seit Jahresbeginn bedeutet. Dieser Abwärtstrend spiegelt eine Kombination aus internen Herausforderungen und externem Marktdruck wider.
Die Aktien setzten ihren Abwärtstrend fort, nachdem bekannt wurde, dass die Marke von 13 € unterschritten wurde, was bei einigen Marktteilnehmern Besorgnis auslöste, da dies weitere Verkäufe auslösen könnte. Das Papier notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit seinem Börsengang, was die Herausforderungen unterstreicht, mit denen der Spezialchemiekonzern konfrontiert ist.
Im dritten Quartal 2025 verzeichnete Evonik einen Rückgang des Kerngewinns um 22 % gegenüber dem Vorjahr, wobei das bereinigte EBITDA auf 448 Millionen Euro sank. Obwohl die Analystenerwartungen von 440 Millionen Euro übertroffen wurden, räumte das Unternehmen ein, dass die erwartete Erholung im September nicht zustande kam, was die anhaltende Nachfrageschwäche und die schwierigen Marktbedingungen unterstreicht.
Auch das zweite Quartal gestaltete sich schwierig: Das bereinigte EBITDA sank um 12 % auf 509 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund sinkender Absatzmengen und ungünstiger Währungseffekte. Die bereinigte EBITDA-Marge sank leicht von 14,7 % im Vorjahr auf 14,5 %. CEO Christian Kullmann verwies auf die wirtschaftliche Unsicherheit und die schwache Nachfrage, die das Quartal kennzeichneten.
Die Analystenstimmung hat sich vorsichtig entwickelt. Barclays stufte die Evonik-Aktie von „Overweight“ auf „Equalweight“ herab und senkte das Kursziel von 25,00 € auf 16,00 €, wobei sie Bedenken hinsichtlich der Ergebnisqualität und der bereinigten Verschuldungskennzahlen anführte.
Morgan Stanley stufte die Aktie ebenfalls auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 18,60 € herab und äußerte sich skeptisch hinsichtlich der Gewinnerholung des Unternehmens im Vergleich zu seinen Wettbewerbern, obwohl sie eine starke Cashflow-Generierung anerkannte. Diese Herabstufungen spiegeln die wachsende Besorgnis über die kurz- bis mittelfristigen Aussichten des Unternehmens wider.
Als Reaktion auf diese Herausforderungen hat Evonik sein Effizienzprogramm „Evonik Tailor Made“ intensiviert, eine Reduzierung der allgemeinen Verwaltungskosten um 48 % gegenüber dem Vorjahr erreicht und die Investitionsausgaben allein im zweiten Quartal um 100 Millionen Euro gekürzt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Abläufe zu rationalisieren und die Kostendisziplin zu verbessern. Diese Kostensenkungsinitiativen sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der Rentabilität in einem schwierigen Marktumfeld.
Der jüngste Kursverfall der Aktie hat zu Diskussionen über potenzielle Unterstützungsniveaus geführt. Analysten gehen davon aus, dass die aktuelle Bewertung der Aktie eine Kaufgelegenheit darstellen könnte, da sich das Unternehmen strategisch auf Spezialchemikalien und Kostenoptimierung konzentriert.
Anhaltend schwache Nachfrage und makroökonomische Unsicherheiten stellen jedoch Risiken für die Umsatzstabilität und die Gewinnmargen dar. Es wird erwartet, dass die Märkte die nächsten Gewinnberichte und die Fortschritte bei den strategischen Initiativen des Unternehmens genau beobachten werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Evonik Industries vor großen Herausforderungen steht, aber seine strategischen Initiativen und Kostensenkungsmaßnahmen eine Grundlage für eine zukünftige Erholung bilden könnten. Die Märkte sollten die finanzielle Leistung des Unternehmens und die Marktbedingungen genau beobachten, um potenzielle Unterstützungsniveaus. Das Durchbrechen der 13-Euro-Marke könnte zu weiterer Volatilität führen, aber die langfristige Strategie und die Fähigkeit von Evonik, Kosten zu senken, könnten für das zukünftige Sentiment von größter Bedeutung sein.