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Basler-Aktie erhält Kaufempfehlung: Analysten sehen Potenzial in Erholung

Analyst Team trader
Updated 28 Aug 2025

Die Aktie der Basler AG (ETR:BSL) erlebt einen Aufwind, nachdem Jefferies-Analyst Martin Comtesse das Papier von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 9 Euro auf 21 Euro mehr als verdoppelt hat. Diese Neubewertung basiert auf der Erwartung, dass Basler erheblich von einer möglichen Erholung in den Bereichen Consumer Electronics und Industrielle Automation profitieren wird.



Price Targets

Die Basler-Aktie reagierte positiv auf diese Nachricht, wobei der Kurs im frühen Handel deutlich zulegte. Der Schritt spiegelt das Vertrauen in die strategischen Initiativen des Unternehmens und dessen Fähigkeit wider, aus einem sich verbessernden Marktumfeld Kapital zu schlagen.

Finanzergebnisse und Marktumfeld 2024

Basler präsentierte für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 10 % auf 183,7 Millionen Euro (2023: 203,1 Millionen Euro). Trotz dieses Rückgangs stiegen die Auftragseingänge um 15 % auf 192,4 Millionen Euro, was auf eine potenzielle zukünftige Steigerung hindeutet. Das Unternehmen verzeichnete einen Vorsteuerverlust von 12,0 Millionen Euro, eine Verbesserung gegenüber dem Verlust von 20,2 Millionen Euro im Vorjahr. Diese Ergebnisse entsprachen der im Oktober 2024 aktualisierten Prognose, die einen Umsatz zwischen 178 Millionen Euro und 184 Millionen Euro sowie einen Vorsteuerverlust zwischen 8 Millionen Euro und 12 Millionen Euro vorsah.

Der Umsatzrückgang wurde auf ein schwaches Marktumfeld zurückgeführt, insbesondere in den Bereichen Robotik und Automatisierung, sowie auf unvorhergesehene Rückschläge im dritten Quartal. Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) berichtete für deutsche Hersteller von Bildverarbeitungskomponenten einen nominalen Umsatzrückgang von 12 % zum Jahresende 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Die Auftragseingänge in der Branche sanken im gleichen Zeitraum um 3 %.

Strategische Maßnahmen und Liquiditätssicherung

Als Reaktion auf diese Herausforderungen implementierte Basler ein Kostensenkungsprogramm, das darauf abzielt, den Break-Even-Point für das Geschäftsjahr 2025 auf rund 180 Millionen Euro Umsatz zu senken. Dieses Programm umfasste Personalkostensenkungen und das Einfrieren von Materialkosten und Investitionen auf dem aktuellen Niveau. Die einmaligen Aufwendungen für dieses Programm beliefen sich auf 6,2 Millionen Euro und wurden vollständig in den ausgewiesenen Verlust einbezogen.

Um die Liquidität zu schonen und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern, wurde zudem vorgeschlagen, die Dividendenzahlungen für das zweite Jahr in Folge auszusetzen. Trotz dieser Maßnahmen schloss Basler das Jahr mit einem positiven Free Cashflow von 1,4 Millionen Euro ab, verglichen mit einem negativen Free Cashflow von 9,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Wettbewerb und Positionierung

Baslers Wettbewerbsvorteil liegt in seinem diversifizierten Produktportfolio, das spezialisierte 3D-Kameras und Komponenten für die medizinische Bildgebung umfasst und Nischenanwendungen bedient. Das Unternehmen steht jedoch im harten Wettbewerb mit größeren Akteuren, die über größere F&E-Budgets und globale Vertriebsnetze verfügen. Die Abhängigkeit von der industriellen Automatisierung und dem medizinischen Sektor setzt das Unternehmen zyklischen Nachfrageschwankungen aus. Die Innovationsfähigkeit des Unternehmens im Bereich Embedded Vision und KI-gesteuerte Bildgebung könnte entscheidend sein, um seine Marktposition gegenüber etablierten Wettbewerbern und aufstrebenden Start-ups zu behaupten.

Ausblick und Fazit

Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet das Management von Basler einen Konzernumsatz in der Bandbreite von 186 bis 198 Millionen Euro, mit einer Vorsteuermarge zwischen 0 % und 5 %, abhängig vom Geschäftsverlauf innerhalb des Umsatzkorridors. Diese Prognose deutet darauf hin, dass die von Basler umgesetzten strategischen Maßnahmen voraussichtlich zu einer allmählichen Erholung der finanziellen Leistung des Unternehmens beitragen werden. Das Unternehmen sieht sich jedoch weiterhin einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, insbesondere in China und im asiatisch-pazifischen Raum, und geopolitische Unsicherheiten erschweren die Prognose. Trotz dieser Herausforderungen ist das Management von Basler optimistisch hinsichtlich der mittelfristigen Perspektiven des Unternehmens und erwartet, dass es zu seinem durchschnittlichen Umsatzwachstumspfad von 15 % zurückkehren wird.

Analyst Summary: Bull and Bear Cases

Bull-Szenario:

  • Jefferies-Hochstufung auf „Buy“ mit einem auf 21 Euro mehr als verdoppelten Kursziel.
  • Erwartung, von einer Erholung in den Bereichen Consumer Electronics und Industrielle Automation zu profitieren.
  • Anstieg der Auftragseingänge um 15 %, was auf zukünftiges Wachstum hindeutet.
  • Erfolgreiches Kostensenkungsprogramm zur Senkung des Break-Even-Points.
  • Positiver Free Cashflow von 1,4 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.
  • Innovationsfähigkeit in den Bereichen Embedded Vision und KI-gesteuerte Bildgebung.

Bären-Szenario:

  • Umsatzrückgang von 10 % und ein Vorsteuerverlust von 12,0 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024.
  • Schwaches Marktumfeld, insbesondere in Robotik und Automatisierung.
  • Aussetzung der Dividendenzahlungen für das zweite Jahr in Folge zur Liquiditätssicherung.
  • Harter Wettbewerb, insbesondere durch größere Akteure in China und im asiatisch-pazifischen Raum.
  • Abhängigkeit von zyklischen Nachfrageschwankungen in Schlüsselmärkten.
  • Geopolitische Unsicherheiten erschweren die Geschäftsprognosen.

Die Hochstufung durch Jefferies spiegelt das Vertrauen in Baslers strategische Initiativen und die Fähigkeit wider, von einer Erholung in Schlüsselmärkten zu profitieren. Während das Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen stand, positionieren die proaktiven Maßnahmen und das diversifizierte Produktangebot es gut für zukünftiges Wachstum. Märkte sollten Baslers Fortschritte bei der Umsetzung seiner Kostensenkungsstrategien und seine Fähigkeit, sich in den kommenden Jahren im Wettbewerbsumfeld zu behaupten, genau beobachten. Die heutige Kursbewegung könnte durch die positive Analysteneinschätzung befeuert worden sein, was das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung der Aktie stärkt.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.