Die Aktie der Bayerischen Motoren Werke (BMW.DE) steht unter Druck, nachdem mehrere Finanzinstitute ihre Kursziele reduziert und ihre Bewertungen angepasst haben. Insbesondere die wachsende Unsicherheit im chinesischen Markt und die potenziellen Auswirkungen von Zöllen belasten die kurzfristigen Aussichten des Unternehmens. Jefferies hat die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ abgestuft und das Kursziel von 92 Euro auf 85 Euro gesenkt. Die Aktie notiert derzeit bei -5,29 % im letzten Monat.
Die Entscheidung von Jefferies spiegelt die Sorge um BMWs Engagement im chinesischen Markt wider. Die Analysten sehen derzeit ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Aktien von Mercedes-Benz. Jefferies hob das Kursziel für Mercedes-Benz von 55 Euro auf 60 Euro an und begründete dies mit der Widerstandsfähigkeit der Erträge und der Führungsrolle des Unternehmens im Bereich Software-definierter Fahrzeuge.
Auch andere Finanzinstitute haben ihre Einschätzungen zu BMW revidiert. HSBC senkte das Kursziel von 84 Euro auf 83 Euro und behielt die Bewertung „Halten“ bei. Als Grund wurde die anhaltende Schwäche im chinesischen Markt genannt, die BMWs Ambitionen in der Region behindert. Die Deutsche Bank reduzierte ihr Kursziel von 90 Euro auf 85 Euro, behielt aber die Bewertung „Kaufen“ bei. Diese Anpassung erfolgte nach einem starken ersten Quartal von BMW, das die Erwartungen übertraf, insbesondere im Bereich Automotive.
Die Herausforderungen im chinesischen Markt sind ein zentraler Punkt der Analystenbewertungen. Jefferies betonte, dass BMW kurzfristig mit Unsicherheiten im chinesischen Markt und der Frage der Zölle konfrontiert ist. Das Unternehmen reduzierte die EBIT-Schätzung für 2025 um etwa 9 % auf 9,4 Milliarden Euro, wobei das Automotive-EBIT um 12 % auf 6,2 Milliarden Euro gesenkt wurde.
HSBC stellte fest, dass BMWs Herausforderungen in China seit dem größten Teil des Jahres 2025 offensichtlich sind und das Unternehmen daran hindern, seine Ziele in der Region zu erreichen. Das Unternehmen hinterfragte auch die deutliche Reduzierung der Free-Cashflow-Prognose von BMW, die von über 5 Milliarden Euro auf über 2,5 Milliarden Euro gesenkt wurde.
Im Vergleich zu Mercedes-Benz hat Jefferies das Kursziel für Mercedes-Benz angehoben und die Widerstandsfähigkeit der Erträge sowie die Führungsposition im Bereich Software-definierter Fahrzeuge hervorgehoben. Das Unternehmen behielt die Bewertung „Halten“ für Mercedes-Benz bei und wies auf das Vertrauen des Unternehmens in die anhaltende Cash-Generierung hin, was die Erwartungen an Aktienrückkäufe wiederbeleben könnte. Im Gegensatz dazu wurde BMW von Jefferies von „Kaufen“ auf „Halten“ abgestuft, was Bedenken hinsichtlich des Engagements von BMW im chinesischen Markt und des Zeitpunkts der Zölle widerspiegelt.
Obwohl BMW mit der „Neuen Klasse“ neue technologische Standards setzt, könnte Mercedes-Benz im Bereich Software-definierter Fahrzeuge einen relativen Vorteil behalten haben. Die langfristige Strategie von BMW, einschließlich der Fahrzeugarchitektur der Neuen Klasse, wird zwar positiv bewertet, doch die kurzfristigen Herausforderungen haben die Analysten zu einer vorsichtigeren Haltung veranlasst.
Die verbesserte Ertragslage und die führende Rolle von Mercedes-Benz im Bereich Software-definierter Fahrzeuge haben zu einer positiveren Einschätzung durch die Analysten geführt, was die Präferenz einiger Häuser für die Daimler-Aktie (Mercedes Benz Group) gegenüber BMW untermauert.
Die jüngsten Herabstufungen und Kurszielsenkungen für BMW spiegeln wachsende Bedenken hinsichtlich des Engagements des Unternehmens im chinesischen Markt und der Auswirkungen von Zöllen wider. Während die langfristige Strategie von BMW, einschließlich der Fahrzeugarchitektur der Neuen Klasse, positiv gesehen wird, haben die kurzfristigen Herausforderungen die Analysten zu einer vorsichtigeren Haltung veranlasst.