Die Aktie der Rheinmetall AG (ETR:RHM) notiert aktuell bei 1.593,50 €, ein Minus von 2,89 % im Tagesverlauf. Seit dem Hoch vor einem Monat hat das Papier über 15 % verloren – trotz starker Quartalszahlen, in denen Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert wurden.
Analysten sehen mögliche Belastungen durch laufende Fusionsgespräche und strategische Partnerschaften, etwa das gemeinsame Angebot für die Verteidigungssparte von Iveco. Diese könnten bei der Markt für Zurückhaltung sorgen – trotz eines insgesamt freundlichen Marktumfelds.
Die am 7. August 2025 veröffentlichten Ergebnisse des zweiten Quartals wiesen einen Umsatz von 2,43 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 276 Millionen Euro aus. Diese Zahlen blieben hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die mit einem Umsatz von 2,53 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von 283 Millionen Euro gerechnet hatten.
Als Grund wurden Verzögerungen bei der Vergabe von deutschen Rüstungsaufträgen angeführt. Dennoch bekräftigte das Unternehmen seine Gesamtjahresprognose, die ein Umsatzwachstum von mindestens 25 % bis 30 % gegenüber den 9,75 Milliarden Euro des Vorjahres vorsieht. Der Auftragsbestand erhöhte sich auf 63,2 Milliarden Euro, gegenüber 48,6 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Sensibilität des Verteidigungssektors gegenüber geopolitischen Entwicklungen hat ebenfalls die Aktienperformance von Rheinmetall beeinflusst. Berichte über mögliche Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine haben zu Vorsicht bei den Anlegern geführt, was zu Gewinnmitnahmen und einem Rückgang der Verteidigungsaktien führte.
So fielen die Rheinmetall-Aktien am 12. Mai 2025 um über 6 %, nachdem Nachrichten über mögliche Verhandlungen bekannt wurden, da die Anleger einen potenziellen Rückgang der Verteidigungsausgaben erwarteten.
Der jüngste Rückgang des Aktienkurses von Rheinmetall kann auch auf Gewinnmitnahmen nach einer substanziellen Rallye zurückgeführt werden. Die Aktie hatte sich in der Spitze des laufenden Jahres mehr als verdreifacht, was Anleger dazu veranlasste, Gewinne zu realisieren. Am 17. Juni 2025 gaben die Rheinmetall-Aktien um 3,3 % nach, wobei Analysten anmerkten, dass das Ausbleiben neuer Entwicklungen in Konfliktzonen zu dem Rückgang beitrug.
Trotz des jüngsten Kursrückgangs verfolgt Rheinmetall weiterhin strategische Initiativen, um seine Position im Verteidigungssektor zu stärken. Das Unternehmen erwägt, zwei seiner Automobilwerke in Berlin und Neuss für die Produktion von Verteidigungsgütern umzurüsten, was sein Engagement für die Erfüllung des erwarteten Anstiegs der europäischen Verteidigungsausgaben widerspiegelt.
Das Unternehmen plant ein jährliches Umsatzwachstum von 26 %. Ein Treffen zwischen den USA und Russland in Alaska könnte zu einer Abkühlung des Verteidigungssektors führen, abhängig von den weiteren Entwicklungen. Die Aktie notiert im bisherigen Jahresverlauf mit +160 %.