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Rheinmetall-Aktien finden Unterstützung bei 1.600 € – Wie geht es weiter?

Analyst Team trader
Updated 20 Nov 2025

Die Aktien von Rheinmetall (RHM.DE) demonstrierten Stärke, indem sie die Unterstützung bei 1.600 € fanden, was auf erneutes Marktinteresse hindeutet. Der heutige Kursanstieg um 5,04 % unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des Titels und seinen Status als einer der Top-Performer des Jahres.

Die Rheinmetall-Aktie hat seit Jahresbeginn eine bemerkenswerte Aufwärtsbewegung von 171,45 % erlebt. Nach einer Konsolidierungsphase um die Marke von 1.600 € gelang es dem Wertpapier, sich deutlich zu erholen. Dieser Aufschwung spiegelt das Vertrauen der Märkte in die strategischen Initiativen und die solide finanzielle Performance des Unternehmens wider.

Ein wesentlicher Faktor für die positive Stimmung ist die ambitionierte Wachstumsstrategie von Rheinmetall. Am 18. November kündigte das Unternehmen an, seinen Umsatz bis 2030 auf 50 Milliarden Euro verfünffachen zu wollen. Dieser Wachstumskurs wird durch den erhöhten Bedarf der NATO an Waffen, Munition und Fahrzeugsystemen getragen, wobei Deutschland ein wichtiger Abnehmer sein wird. Um diese Ziele zu erreichen, wird Rheinmetall ab 2026 eine Restrukturierung vornehmen und neue Segmente wie Marine, Luftverteidigung und Digital schaffen. Gleichzeitig soll die zivile Energiesparte veräußert werden.

Die kürzlich erfolgte Übernahme der Kriegsschiffsparte der Luerssen-Gruppe (NVL) positioniert das Marinesegment für ein potenzielles Umsatzvolumen von 5 Milliarden Euro im Jahr 2030. Das Marktpotenzial für Luftverteidigung schätzt Rheinmetall auf 3 bis 4 Milliarden Euro. Der Schutz kritischer Infrastruktur in Deutschland bietet zudem ein Geschäftspotenzial von 81 Milliarden Euro. Zudem werden Akquisitionen und Fusionen das Wachstum weiter beschleunigen.

Rheinmetall setzt auch auf internationale Kooperationen, um seine Produktionskapazitäten auszubauen. Im Oktober wurde ein Vertrag mit Bulgarien über 1 Milliarde Euro zur Errichtung einer Fabrik zur Herstellung von Schießpulver und 155-mm-Artilleriegranaten abgeschlossen.

Das Joint Venture, an dem Rheinmetall mit 51 % und die bulgarische VMZ mit 49 % beteiligt sind, wird teilweise durch den SAFE-Mechanismus der Europäischen Union finanziert, der auf die Stärkung der Verteidigungsinvestitionen abzielt. Die Anlage soll innerhalb von 14 Monaten fertiggestellt werden und rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Sie wird zur Deckung des Munitionsbedarfs der NATO und Europas beitragen.

Ein ähnliches Projekt wurde im November mit Rumänien vereinbart. In Victoria, im Kreis Brasov, soll eine Schießpulverfabrik für 535 Millionen Euro errichtet werden. Das Joint Venture zwischen Rumänien und Rheinmetall soll 2026 mit dem Bau beginnen und voraussichtlich in drei Jahren abgeschlossen sein. Es werden rund 700 Arbeitsplätze entstehen. Dieses Projekt stellt eine bedeutende Entwicklung für die rumänische Verteidigungsindustrie dar, insbesondere angesichts der zunehmenden Spannungen mit Russland.

Die positive Entwicklung von Rheinmetall spiegelt sich auch in den Analystenbewertungen wider. Am 19. November erhöhte die Deutsche Bank ihr Kursziel für Rheinmetall von 2.050 € auf 2.100 € und bestätigte ihr „Buy“-Rating. Diese Anpassung erfolgte nach dem Kapitalmarkttag von Rheinmetall, an dem das Unternehmen seine Prognose für 2030 vorstellte und die Erwartungen hinsichtlich Umsatz und Cash Conversion übertraf. Rheinmetall präsentierte detaillierte Informationen über Großprojekte und Auftragseingänge, die diese Ziele untermauern und auf ein starkes organisches Wachstum hindeuten.

Bereits am 19. März hatte Morgan Stanley ihr Kursziel für Rheinmetall-Aktien von 1.300 € auf 2.000 € deutlich angehoben und dies mit den steigenden Verteidigungsausgaben in Europa begründet. Die Investmentbank skizzierte zudem ein „Blue-Sky“-Szenario, in dem sich der Aktienkurs auf 3.000 € verdoppeln könnte, falls die Verteidigungsbudgets in Europa auf 3 % des BIP steigen.

Trotz des insgesamt positiven Trends war die Rheinmetall-Aktie aufgrund geopolitischer Entwicklungen Schwankungen ausgesetzt. Im August fielen die Aktienkurse um über 4 %, nachdem sich Friedensverhandlungen zwischen den USA und Russland abzeichneten, die den Verlauf des Ukraine-Konflikts beeinflussen könnten. Andeutungen über territoriale Kompromisse verunsicherten die Märkte, was zu Kursverlusten bei europäischen Rüstungsaktien, einschließlich Rheinmetall, führte. Trotz dieser Turbulenzen signalisierte der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall mit einem symbolischen Aktienkauf im Wert von 200.000 € zu einem Preis von 1.540,50 € pro Aktie Vertrauen in das Unternehmen.

Zusätzlich gerieten Rüstungsaktien, einschließlich Rheinmetall, im Juni 2025 im Zuge des anhaltenden Krieges in der Ukraine unter Druck. Analysten wiesen darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine weiterhin der Dreh- und Angelpunkt der Branchenstory sei und keine Lösung in Sicht sei.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.