Die Siemens AG (ETR:SIE) steht erneut im Fokus der Anleger, nachdem JPMorgan die Coverage der Aktie mit einem „Overweight“-Rating und einem Kursziel von 300 € wieder aufgenommen hat. Die Einschätzung signalisiert Vertrauen in die Fähigkeit des Unternehmens, seine Gewinne nachhaltig zu steigern und somit eine höhere Bewertung im Vergleich zu Wettbewerbern zu rechtfertigen.
Die Aktie von Siemens hat in den letzten Handelstagen eine positive Entwicklung gezeigt, angetrieben durch die optimistische Einschätzung von JPMorgan. Zusätzlich wurde die Aktie auf die „Positive Catalyst Watch“ Liste gesetzt, im Vorfeld des Kapitalmarkttages. Dies signalisiert die Erwartung positiver Nachrichten oder Entwicklungen, die den Aktienkurs weiter beflügeln könnten.
Solide Geschäftszahlen als Fundament
Die jüngsten Geschäftszahlen von Siemens bestätigen die solide Basis des Unternehmens. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 erzielte der Konzern einen Gewinn von 2,82 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, aber den Erwartungen der Analysten entsprach. Der Umsatz stieg um 3 % auf 19,38 Milliarden Euro und übertraf damit leicht die Prognosen. CEO Roland Busch betonte die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens angesichts der globalen Marktvolatilität. Belastend wirkten sich Währungsumrechnungseffekte, insbesondere die Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro, sowie Restrukturierungskosten aus. Dennoch bekräftigte Siemens seinen Finanzausblick für das Geschäftsjahr 2025 und prognostizierte ein Umsatzwachstum von 3 % bis 7 % sowie einen Gewinn pro Aktie zwischen 10,40 € und 11,00 €.
Wachstumstreiber Siemens Energy
Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist die Siemens Energy, eine Tochtergesellschaft der Siemens AG. Das Unternehmen meldete einen Rekordauftragsbestand von fast 136 Milliarden Euro, der vor allem auf die steigende Nachfrage nach Strom aus neuen Rechenzentren, insbesondere in den USA, zurückzuführen ist. 60 % der bisherigen Gasturbinenbestellungen in diesem Jahr (14 Gigawatt) waren direkt für die Stromversorgung von Rechenzentren bestimmt. Siemens Energy erwartet, das obere Ende ihres revidierten Umsatzwachstumsziels von 13–15 % für das Jahr zu erreichen. Im zweiten Quartal verzeichnete Siemens Energy den höchsten Quartalsauftragseingang aller Zeiten mit 16,6 Milliarden Euro und einen Umsatzanstieg von 13,5 % gegenüber dem Vorjahr auf 9,7 Milliarden Euro. Der Nettogewinn belief sich auf 697 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 102 Millionen Euro im Vorjahr.
Ein weiterer positiver Faktor ist die Aufhebung der Dividendenbeschränkung für Siemens Energy durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, ein Jahr früher als geplant. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, die Dividendenzahlungen an die Aktionäre für das Geschäftsjahr 2025 wieder aufzunehmen. Die Entscheidung erfolgte, nachdem Siemens Energy eine staatlich unterstützte Finanzierungsfazilität in Höhe von 11 Milliarden Euro, die 2023 eingerichtet wurde, beendet hatte. Eine Entscheidung über die Dividendenausschüttung für 2025 wird im November erwartet.
Strategische Neuausrichtung und Investitionen
Strategisch hat Siemens seine Beteiligung an Siemens Healthineers reduziert. Am 31. Juli 2025 sank der Anteil von Siemens AG auf 71,12 %, was einer Reduzierung um fast 2 Prozentpunkte entspricht. Dieser Schritt steht im Einklang mit der Strategie von Siemens, seine Beteiligung an Healthineers schrittweise zu reduzieren, insbesondere im Zusammenhang mit Akquisitionen wie Altair und Dotmatics.
Siemens investiert weiterhin in strategische Akquisitionen und Partnerschaften, um seine digitalen und Automatisierungsfähigkeiten auszubauen. Im Juli 2025 schloss Siemens die Übernahme von Dotmatics, einem Anbieter von Life Sciences R&D Software, für 5,1 Milliarden US-Dollar ab und stärkte damit seine Präsenz im Life Sciences Sektor. Darüber hinaus kooperiert Siemens mit dem japanischen Unternehmen Hirano Tecseed, um die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien mithilfe von Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologien digital zu transformieren.
Fokus auf Zukunftstechnologien: Künstliche Intelligenz
Auch im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) ist Siemens aktiv. Das Unternehmen kündigte eine Zusammenarbeit mit dem Milchproduzenten Sachsenmilch an, um die vorausschauende Wartung durch KI voranzutreiben. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Anlageneffizienz zu verbessern und ungeplante Ausfallzeiten mithilfe der Industrial AI-Fähigkeiten von Siemens und fortschrittlicher Analytik zu reduzieren.
Positiver Ausblick
Die Kombination aus positiven Analysteneinschätzungen, soliden Geschäftszahlen, strategischen Akquisitionen und dem Fokus auf Zukunftstechnologien wie KI und Digitalisierung trägt zu einem positiven Ausblick für Siemens bei und unterstützt das bullische Sentiment am Markt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Aktie in den kommenden Monaten entwickeln wird, aber die gegenwärtigen Faktoren deuten auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hin.
Die Kombination aus positiven Analysteneinschätzungen, soliden Geschäftszahlen, strategischen Akquisitionen und dem Fokus auf Zukunftstechnologien wie KI und Digitalisierung trägt zu einem positiven Ausblick für Siemens bei und unterstützt das bullische Sentiment am Markt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Aktie in den kommenden Monaten entwickeln wird, aber die gegenwärtigen Faktoren deuten auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hin.