Die Aktien von Voestalpine (VOE.VI) erleben einen Aufschwung, nachdem die UBS ihre Bewertung von „Neutral“ auf „Kaufen“ angehoben und das Kursziel deutlich von 26 EUR auf 43 EUR erhöht hat. Diese positive Neubewertung basiert vor allem auf der Erwartung deutlicher Quotenbegrenzungen durch die Europäische Union und dem kontinuierlichen Wachstum von Voestalpine im Bereich der Bahninfrastruktur.
Diese politischen Veränderungen dürften zu einer Erhöhung der Margen und einer verbesserten Preissetzungsmacht führen. Auch J.P. Morgan hat Voestalpine kürzlich auf „Overweight“ hochgestuft und erwartet aufgrund dieser regulatorischen Anpassungen eine deutliche Erholung der Gewinne ab 2026.
Die Entscheidung der UBS spiegelt eine optimistische Sicht auf die Zukunft des österreichischen Stahlkonzerns wider. Die angekündigten Maßnahmen der EU, insbesondere die geplanten Kürzungen zollfreier Stahlimporte um über 40 Prozent ab 2026, werden voraussichtlich die Marktposition der europäischen Stahlproduzenten stärken. Parallel dazu wird ab dem 1. Januar 2026 der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) in Kraft treten, der zusätzlich die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wie Voestalpine verbessern soll.
Voestalpine hat sich zudem als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Stahlproduktion positioniert. Am Standort Donawitz wurde die weltweit erste wasserstoffbasierte Schiene produziert, die bereits im Linzer Hauptbahnhof verbaut wurde. Diese Innovation unterstreicht das Engagement des Unternehmens für umweltfreundliche Technologien und trägt zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei.
Darüber hinaus hat Voestalpine eine Partnerschaft mit Siemens Mobility geschlossen, um den Einsatz von CO2-reduziertem „Greentec“ Stahl im Schienenfahrzeugbau auszuweiten. Ab 2025 sollen rund 20 Prozent des von Voestalpine gelieferten Stahls aus der Greentec-Produktion stammen, wobei eine weitere Steigerung dieses Anteils in den Folgejahren geplant ist.
Trotz dieser positiven Entwicklungen steht Voestalpine auch vor Herausforderungen. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 sank der Konzernumsatz leicht auf 7,59 Milliarden EUR, verglichen mit 8 Milliarden EUR im Vorjahr. Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte jedoch leicht auf 722 Millionen EUR gesteigert werden und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und der schwachen Nachfrage in der Automobilindustrie hat Voestalpine Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt, die auch den Abbau von Arbeitsplätzen an den Standorten Kindberg und Mürzzuschlag in Österreich umfassen.
Die Aufwertung durch die UBS und die positive Einschätzung von J.P. Morgan verdeutlichen das Vertrauen in die strategische Ausrichtung von Voestalpine. Die Kombination aus regulatorischen Rückenwind durch die EU-Quotenbegrenzungen und dem Ausbau des Geschäfts mit nachhaltigen Produkten im Bereich der Bahninfrastruktur bietet dem Unternehmen langfristige Wachstumsperspektiven. Die Märkte reagieren positiv auf diese Entwicklungen, was sich in einem gestiegenen Interesse an der Voestalpine-Aktie widerspiegelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuelle Aufwertung der Voestalpine-Aktie durch die UBS ein Signal für eine optimistische Zukunft des Unternehmens ist, die durch strategische Initiativen und günstige regulatorische Rahmenbedingungen gestützt wird. Diese Faktoren dürften sich nachhaltig auf die Bewertung und das Sentiment rund um die Voestalpine-Aktie auswirken.