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Commerzbank-Aktie unter Beobachtung: UniCredit erwägt Anteilsverkauf an Nicht-EU-Bieter

Analyst Team trader
Updated 16 Sep 2025

Die Aktie der Commerzbank (CBK.DE) steht erneut im Fokus, nachdem der CEO von UniCredit (UNCRY), Andrea Orcel, einen möglichen Verkauf des Anteils an der Commerzbank ins Spiel gebracht hat. Sollte ein attraktives Angebot von einer Bank außerhalb der Europäischen Union eingehen, könnte UniCredit diesen Schritt in Erwägung ziehen. Diese Nachricht hat die Märkte aufgeschreckt und zu erhöhter Volatilität in der Aktie geführt.

Die UniCredit hält derzeit einen Anteil von 26 % an der Commerzbank und hatte in der Vergangenheit auf eine engere Zusammenarbeit gedrängt. Die Commerzbank selbst hat sich jedoch bisher gegen eine solche Fusion oder Übernahme gewehrt. Nun deutet der mögliche Verkauf an einen nicht-europäischen Akteur auf eine neue Wendung in dieser Angelegenheit hin. Die Aktie der Commerzbank reagierte auf die Nachricht mit leichten Schwankungen, da die Unsicherheit über die zukünftige Eigentümerstruktur des Unternehmens zunimmt.

Die strategische Neuausrichtung der Commerzbank, um ihre Unabhängigkeit zu wahren, hat in den letzten Jahren Früchte getragen. Die Bank hat unter anderem Bettina Orlopp zur CEO befördert, ein Kostensenkungsprogramm mit dem Abbau von 3.900 Stellen initiiert und sich ambitionierte finanzielle Ziele gesetzt.

Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass sich der Aktienwert der Commerzbank seit dem ersten Vorstoß von UniCredit mehr als verdoppelt hat. Analysten warnen jedoch davor, dass ein Großteil dieser positiven Entwicklung bereits in den Aktienkurs eingepreist ist, was das Aufwärtspotenzial begrenzt.

Die deutsche Regierung, die selbst einen Anteil von 12 % an der Commerzbank hält, hat sich in der Vergangenheit ablehnend gegenüber den Avancen von UniCredit geäußert. Sie bezeichnete die Vorgehensweise als „unfreundlich“ und „feindselig“. Diese Haltung unterstreicht die komplexen politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, die eine mögliche Fusion oder Übernahme begleiten würden. Das Bundeskartellamt hatte zwar im April 2025 den Plan von UniCredit genehmigt, ihren Anteil an der Commerzbank auf 29,9 % aufzustocken, also knapp unterhalb der Schwelle, die ein öffentliches Übernahmeangebot erforderlich machen würde, dennoch bleibt der politische Widerstand bestehen.

Die Commerzbank hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Profitabilität zu steigern und eine Übernahme abzuwehren. Bis 2028 soll der Gewinn um 64 % steigen. Das Unternehmen plant, durch den Abbau von Arbeitsplätzen und die Fokussierung auf Wachstum in den Bereichen Vermögensverwaltung, Firmenkundengeschäft sowie Investitionen in IT und KI die Kosten zu senken und die Erträge zu steigern. Kritiker sehen in diesen Zielen jedoch eine große Herausforderung, die ohne externe Unterstützung kaum zu erreichen sein dürfte.

Die Möglichkeit eines Verkaufs an eine Bank außerhalb der EU wirft neue Fragen auf. Ein solcher Schritt könnte zu einer erneuten Bewertung der strategischen Ausrichtung der Commerzbank führen und möglicherweise neue regulatorische Hürden schaffen. Die Märkte werden die weiteren Entwicklungen genau beobachten, um die Auswirkungen auf die Aktie und die zukünftige Wettbewerbsposition der Commerzbank einschätzen zu können.

Die jüngsten Entwicklungen haben ein dynamisches Umfeld für die Commerzbank Aktie geschaffen. Die Ankündigung von UniCredit und die Reaktion des Marktes unterstreichen, wie wichtig strategische Entscheidungen und regulatorische Rahmenbedingungen für die Bewertung des Unternehmens sind.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.