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Gerresheimer-Aktien nach gesenkten Zielen unter Druck

Analyst Team trader
Updated 9 Okt 2025

Die Aktien von Gerresheimer (GXI.DE) erlebten heute einen deutlichen Kursrutsch, nachdem das Unternehmen seine Finanzziele für das Jahr 2025 bereits zum dritten Mal nach unten korrigiert hat. Der Aktienkurs fiel um rund 13%, was die ohnehin schon schwache Jahresperformance von -54,59% weiter belastete.

Gerresheimer erwartet nun für 2025 einen organischen Umsatzrückgang von 2-4%, während zuvor noch ein Wachstum von bis zu 2% prognostiziert wurde. Diese Anpassung folgt auf enttäuschende Ergebnisse für das dritte Quartal, in dem der Umsatz auf 560,7 Millionen Euro sank und das bereinigte EBITDA 103,4 Millionen Euro erreichte.

Das Unternehmen wies ein organisches Umsatzwachstum von -1,2% im Vergleich zum Vorjahr und eine organische bereinigte EBITDA-Marge von 18,8% für das Quartal aus. Als Gründe für die Underperformance werden die schwache Nachfrage, insbesondere im Kosmetiksektor, genannt.

Analysten reagierten umgehend mit Herabstufungen. Die Deutsche Bank senkte ihre Bewertung von „Kaufen“ auf „Halten“ und reduzierte das Kursziel von 94 Euro auf 58 Euro. Der Analyst Falko Friedrichs äußerte Bedenken hinsichtlich der Transparenz des Unternehmens.

„Wie können bereits bekannte Marktherausforderungen eine weitere Abwärtskorrektur so kurz nach der vorherigen rechtfertigen?“, fragte Friedrichs. Er erwartet, dass die Konsensschätzungen für den bereinigten Gewinn je Aktie um etwa 12% gesenkt werden.

Die Deutsche Bank reduzierte auch ihr Kursziel von 55,00 € auf 49,00 € und bestätigte das Rating „Halten“.

Zusätzlich zu den finanziellen Herausforderungen sah sich Gerresheimer mit operativen Schwierigkeiten konfrontiert. Ein Produktionsstopp im Werk Morganton, North Carolina, aufgrund von Überschwemmungen durch den Hurrikan Helene trug ebenfalls zur Reduzierung der Prognosen für 2024 und 2025 bei. Darüber hinaus wurden Gespräche über eine mögliche Übernahme durch Private-Equity-Firmen beendet, was am 16. Juli 2025 zu einem Kursverlust von 7,5% führte.

Die unerwartete Ankündigung des Ausscheidens von Finanzvorstand Bernd Metzner per 31. August 2025, der von Wolf Lehmann abgelöst wird, der zuvor als Operating Partner bei der Private-Equity-Firma Triton tätig war, verschärft die Situation zusätzlich. Dieser Führungswechsel erfolgt inmitten des Drucks von Aktionären auf eine strategische Überprüfung, um den Wert des Unternehmens zu steigern.

Die jüngsten Entwicklungen haben das Vertrauen der Märkte in Gerresheimer erheblich beeinträchtigt. Die wiederholten Gewinnwarnungen, operative Probleme und Veränderungen in der Führungsebene haben zu einer erhöhten Vorsicht und einer pessimistischen Einschätzung der kurzfristigen Aussichten des Unternehmens geführt.

Ob Gerresheimer in der Lage sein wird, das Vertrauen des Marktes zurückzugewinnen und eine nachhaltige Trendwende einzuleiten, bleibt abzuwarten. Die Kursentwicklung der Aktie wird weiterhin genau beobachtet werden, da die Herausforderungen des Unternehmens die zukünftige Stimmung beeinflussen könnten.

Angesichts der erheblichen Unsicherheiten, die durch wiederholte Prognosesenkungen, operative Störungen und Führungswechsel verursacht werden, steht die Gerresheimer-Aktie an einem kritischen Punkt.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.