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HELMA Aktie im freien Fall – So geht’s jetzt weiter

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 20 Jun 2023

Die HELMA Aktie befindet sich im freien Fall. Über 45 Prozent brach die Aktie zwischenzeitlich ein. Wir beleuchten die Gründe dafür und zeigen, wie es nun weitergehen könnte.


Ihr Kapital ist in Gefahr


Helma Aktie

Die Helma Eigenheim Aktie befindet sich gerade im freien Fall/ Bilderquelle: helma.de

💡 Auf den Punkt gebracht:

  • Das Geschäft von Helma ist nahezu zum Erliegen gekommen
  • Am 15. Juni brachte das Unternehmen eine deutliche Gewinnwarnung heraus
  • Die voraussichtliche Besserung im zweiten Halbjahr scheint nicht einzutreffen
  • Nun ist sogar die Refinanzierung gefährdet

Zwar hat die sich HELMA Eigenheimbau Aktie im Verlauf des Tages von ihren bisherigen Tiefstständen etwas erholt.

Dennoch steht immer noch ein Minus von über 30 Prozent zu Buche.

Die Marktkapitalisierung ist auf nunmehr etwa 20 Mio. EUR geschwunden. Der Aktienkurs liegt unterhalb der 6 EUR-Marke. Ein Trauerspiel.

helma aktie dividende
Das ist der aktuelle Aktienkurs von Helma am 20.06.2023/ Bilderquelle: traderfox.com

HELMA kappt Prognosen und sieht düstere Wolken am Horizont aufsteigen

Als „sehr herausfordernd“ beschreibt das Unternehmen die derzeitige Situation.

Normale Kosteneinsparprogramme sowie Restrukturierungsmaßnahmen reichen nicht mehr aus.

Auch die Streichung der Dividende war lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ursprünglich gingen sowohl HELMA als auch andere Immobilienentwickler davon aus, dass das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte langsam wieder anziehen würde.

Doch das scheint sich nicht zu bewahrheiten. Als Gründe für die Zurückhaltung der Kundschaft nennt das Unternehmen:

  • ein unverändert hohes Zinsniveau
  • weiterhin hohe Baukosten
  • anhaltende Inflation

Unserer Meinung nach, waren die Punkte 1 und 3 jedoch abzusehen. Lediglich über eine Entspannung der hohen Baukosten hätte man diskutieren können.

helma eigenheimbau aktie
Das Klientel von Helma ist nach wie vor sehr zurückhaltend/ Bilderquelle: helma.de

Als Grund werden auch von anderen Konzernen meist die hohen Zinsen genannt, die für eine Baufinanzierung derzeit anfallen.

Hohe Zinsen machen es vielen derzeit unmöglich bei den aktuellen Preisen eine Immobilie zu erwerben oder neu zu bauen.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. In der Vergangenheit wurden auch in Phasen mit ähnlich hohen Zinsen wie aktuell Immobilien gebaut und gehandelt.

Doch der Unterschied war, dass die Preise entsprechend geringer waren.

Das bedeutet, dass entweder die Preise für Bestandsimmobilien deutlich sinken müssten oder die Kosten für einen Neubau. Doch im Augenblick sieht es nicht so aus, als ob eines von beiden demnächst eintreffen wird.

Immobilieneigentümer wollen derzeit noch nicht mit ihren Preisvorstellungen nach unten gehen – noch nicht.


Ihr Kapital ist in Gefahr


Unsere Einschätzung

👉 Der Immobilienmarkt ist und bleibt im Augenblick sehr herausfordernd, zumindest für diejenigen Unternehmen, die mit dem Bau oder Kauf/Verkauf von Immobilien Geld verdienen.

👉 Doch es handelt sich lediglich um eine Phase. Dieser Zustand wird vorübergehen. Es ist nicht denkbar, dass auf lange Zeit hinaus keine neuen Häuser gebaut oder verkauft werden. Es ist eine Frage der Zeit, bis sich die Situation ändert.

👉 Einige Unternehmen werden diese Phase finanziell nicht überstehen können und rutschen in die Insolvenz. Ob HELMA dazu gehört, wissen wir nicht. Es könnte sein. Es könnte aber auch sein, dass die derzeitigen Aktienkurse ausgezeichnete Gelegenheiten zum Einstieg sind.

👉 Solange die Refinanzierungsfrage noch nicht geklärt ist, sehen wir die Lage bei HELMA kritisch. Es müsste eine nachhaltige und längerfristige Lösung gefunden werden. Eine Kapitalerhöhung wäre denkbar. Jedoch ist es unerlässlich, dass nach einer etwaigen Kapitalerhöhung die Auftragsbücher wieder merklich gefüllter werden.

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.