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Monster Beverage Aktie: nach dem Aktiensplit ein Kauf?

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 30 Mrz 2023

Monster Beverage, ein führender Getränkehersteller, führte am 28. März 2023 einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:2 durch. Ist die Monster Beverage Aktie deswegen nun ein Kauf? Was bedeutet das für Investoren und Trader?


Ihr Kapital ist in Gefahr


Bilderquelle: Diego Calabrese/ unsplash.com

Auf den Punkt gebracht

  • Monster Beverage Aktiensplit im Verhältnis 1:2
  • Monster Beverage Aktie steigt und steigt
  • Saubere Bilanz und krisenresistentes Geschäftsmodell
  • Coca-Cola verdient an jeder verkauften Dose Monster Energy mit

Die Ankündigung des Aktiensplits hat bei Anlegern und Analysten für Aufmerksamkeit gesorgt. Seit Beginn 2022 sind viele Aktien von ihren Höchstständen zurückgekommen.

Nicht so die Monster Beverage Aktie. Die Aktie läuft und läuft … Der Kurs befindet sich auf oder zumindest nahe am Allzeithoch.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Thema Aktiensplits und untersuchen, ob Monster Beverage jetzt ein attraktives Investment darstellt.


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Wieso kam es zum Monster Beverage Aktiensplit?

Ein Aktiensplit ist eine Maßnahme, bei der die Anzahl der ausstehenden Aktien eines Unternehmens erhöht werden. Dabei werden die bestehenden Aktien in mehrere neue Aktien aufgeteilt.

Im Fall von Monster Beverage wurde das Verhältnis 1:2 gewählt, was bedeutet, dass jeder Aktionär für jede gehaltene Aktie eine zusätzliche Aktie erhält.

Ein Aktiensplit hat normalerweise keine direkte Auswirkung auf den fundamentalen Wert eines Unternehmens.

Die Marktkapitalisierung bleibt gleich. Nur die Anzahl der Aktien und damit auch der Aktienkurs passen sich entsprechend an. Mehr als eine optische Veränderung ist das nicht.

Allerdings können Aktiensplits dazu führen, dass eine Aktie für kleinere Anleger attraktiver wird, da der niedrigere Preis pro Aktie den Einstieg erleichtert.

monster energy aktie
Bilderquelle: Chris Lynch/ unsplash.com

Historisch gesehen haben sich einige Aktien nach einem Split positiv entwickelt. Aber das ist natürlich keine Garantie, dass das immer der Fall sein muss.

  • Aktiensplit verbilligt optisch den Preis einer Aktie
  • Dadurch zieht das Unternehmen mehr Aufmerksamkeit auf sich
  • Eine Erhöhung der Anzahl der Aktien könnte auch die aktienbasierte Vergütung des Managements erleichtern

Doch wie bereits erwähnt, ändert sich am Unternehmen durch einen Aktiensplit nichts. Das ist ähnlich wie bei einem Kuchen. Er kann in 4 Stücke geteilt werden – oder auch in 8. Der Kuchen wird deshalb nicht größer und nicht kleiner.


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Monster Beverage Aktie bleibt der Fels in der Brandung

Monster Beverage ist ein Vermarkter von Energy-Drinks, Erfrischungsgetränken und mittlerweile auch Kaffee. Mit bekannten Marken wie Monster Energy, Blue Sky, Hansens Natural oder Peace Tea hat das Unternehmen eine starke Präsenz im wachsenden Markt für Energy-Drinks aufgebaut.

Man könnte meinen, dass der Markt für Energy-Drinks gesättigt sei. Hinzukommt, dass es unglaublich viele Konkurrenten gibt.

Dennoch schafft es Monster immer wieder, seinen Umsatz deutlich zu steigern. Der globale Markt für Energy-Drinks soll zwischen 7 % und 8 % pro Jahr wachsen. Allein das beschert Monster ein attraktives Umsatzwachstum.

Würde es Monster Beverage zudem noch schaffen, stärker als der Markt zu wachsen, etwa durch Übernahmen oder stärkere Preisanpassungen, dann wäre ein Umsatzwachstum möglich, welches im Nahrungsmittelsegment seinesgleichen sucht.

monster energy aktie dividende
Quelle: aktie.traderfox.com

In der obigen Tabelle sind die Analystenschätzungen für die nächsten Jahre zu sehen. Ausgehend vom Jahr 2022 bis zum Jahr 2025 wird für Monster ein Umsatzwachstum von rund 13 % jährlich prognostiziert. Das liegt über den allgemeinen Wachstumswerten für diesen Markt.

Was noch bemerkenswerter ist: Der Gewinn je Aktie soll sogar um sagenhafte 28 % pro Jahr steigen. Dabei ist Monster Beverage kein kleines Unternehmen mehr.


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Monster Energy Aktie dennoch kein Schnäppchen

Allerdings sind diese Informationen nicht unbekannt. Auch andere Investoren kennen die Zahlen. Daher ist die Monster Aktie auf dem aktuellen Niveau sicher kein Schnäppchen.

Gemessen am derzeitigen Gewinnniveau, beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie etwa 23. Dies bedeutet, dass es ungefähr 23 Jahre dauern würde, bis der derzeitige Aktienpreis durch den erwarteten Gewinn „verdient“ wäre.

Doch der Gewinn soll steigen. Ausgehend von den erwarteten Zahlen für 2025 liegt das KGV dann nur noch bei 12, also etwa der Hälfte.

Die Analysten des Research Hauses Argus sind jedoch der Überzeugung, dass die Monster Aktie einen Aufschlag verdient:

„Monster konzentriert sich auf eines der am schnellsten wachsenden Getränkesegmente, Energy-Drinks. Weiterhin arbeitet das Management daran, den Marktanteil und die Margen in den schnell wachsenden Schwellenmärkten zu verbessern.“

John Staszak, Analyste bei Argus

Kein Wunder, dass der Kurs der Monster Beverage Aktie trotz Inflation, Rezession und Bankenkrise steigt und steigt.

Die Eigenkapitalquote beträgt stattliche 85 %. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 1,27 Mrd. USD. Doch allein an liquiden Mittel hat das Unternehmen 2,67 Mrd. USD in der Kasse. Monster Beverage ist de facto schuldenfrei.

Eine mögliche Kreditkrise sollte daher für das Unternehmen auch keine Rolle spielen.

Einziger Wermutstropfen ist, dass die Nettogewinnmarge in den vergangenen Jahren etwas nachließ. Auf der folgenden Grafik wird das ersichtlich (rechte Achse):

monster beverage aktie prognose
Quelle: aktie.traderfox.com

Allerdings ist das dem Management bewusst und man versucht, die Margen in den nächsten Jahren wieder nach oben zu treiben. Für das Jahr 2023 werden bereits wieder höhere Margen erwartet.

Coca-Cola besitzt fast 20 % an Monster Beverage Aktien

Der internationale Siegeszug von Monster Beverage wäre ohne Coca-Cola nicht möglich gewesen.

The Coca-Cola Company kaufte sich 2014 im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei Monster Beverage ein. Damals betrug der Anteil etwa 17 % der ausstehenden Aktien. Mittlerweile ist er auf fast 20 % angewachsen.

Coca-Cola nutzt seitdem sein weltweites Vertriebsnetz dazu, Monster Energy-Drinks weltweit in die Regale zu bringen. Im Gegenzug erhält Coca-Cola eine Provision für jede verkaufte Dose. Wer Coca-Cola Aktien besitzt, bekommt daher ebenfalls ein Stück vom Kuchen ab.

Der Kauf von Monster Beverage Aktien durch Coca-Cola sollte sicherstellen, dass Coca-Cola auch ein Interesse am Erfolg von Monster hat.


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Monster Beverage Aktie Prognose

Versuchen wir uns nun an einer Prognose für die weitere Kursentwicklung der Monster Energy Aktie.

Anhand der besprochenen Zahlen und Zusammenhänge fällt es schwer, ein Bearcase-Szenario zu erstellen, also ein Szenario, bei dem die Monster Aktie fällt oder gar einbricht.

Das wäre nur dann der Fall, wenn es zu einer außerordentlich schweren Rezession käme. Dann würden Verbraucher wesentlich stärker auf ihre Konsumausgaben achten und möglicherweise weniger zu Energy-Drinks greifen oder zumindest zu preiswerteren Alternativen.

Natürlich müssen Anleger auch immer andere Risiken im Hinterkopf behalten, wie zunehmende Regulierung, geändertes Verbraucherverhalten usw. Aber hier sehen wir derzeit nur geringe Risiken.

Und selbstverständlich würde auch eine Monster Aktie im Zuge eines allgemeinen Börsencrashs nach unten gezogen werden.

Doch was das Unternehmen an sich anbelangt, favorisieren wir eher das Bullcase-Szenario, also weiter steigende Kurse.

monster aktie
Bilderquelle: Christian Wiediger/ unsplash.com

Gründe für weitere steigende Kurse

Energy-Drinks sind Konsumgüter. Das bedeutet, dass es eine kontinuierliche und immer wiederkehrende Nachfrage gibt. Und das nicht erst nach mehreren Monaten oder Jahren, sondern permanent.

  • Verbrauchsgut des täglichen „Bedarfs“
  • Produkt an sich ist absolut betrachtet preiswert
  • Erschließung neuer Absatzmärkte in den Schwellenländern
  • Energy-Drinks sind nicht digitalisierbar
  • Auf geändertes Verbraucherverhalten kann relativ schnell reagiert werden

Außerdem sind Energy-Drinks vergleichsweise preiswert, was den absoluten Preis betrifft. Kunden müssen kein Vermögen ausgeben, um sich eine Dose Monster zu kaufen. Das ist auch ein wesentlicher Vorteil für die Erschließung von Schwellenländern.

Und durch die weitere Expansion in Schwellenländer werden neue Märkte erschlossen. Der Umsatz kann demnach organisch steigen und auch durch Preiserhöhungen. Ob die Dose nun für 1,25 EUR oder 1,35 EUR kostet, macht für den Konsumenten nicht so viel aus. Aber der Gewinn würde allein dadurch um 8 % steigen!

Hinzukommt, dass Energy-Drinks nicht digitalisierbar sind. Verbraucher müssen sie trinken, sie können sie auch nicht einfach aus dem Internet herunterladen.

Zusätzlich kann Monster auf geändertes Verbraucherverhalten relativ schnell reagieren. Neue Geschmacksrichtungen, andere Inhaltsstoffe usw. können mehr oder weniger zeitnah angepasst werden. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Lebensmittelindustrie mag eine gesündere inhaltliche Zusammensetzung womöglich noch schneller vonstattengehen.


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Fazit

Der Aktiensplit hat theoretisch keine Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Aktienkurses. Fundamental betrachtet, sehen wir die Monster Energy Aktie als Kauf. Die Gründe sprechen weiter für das Unternehmen.

Die positive Prognose wird zudem durch die Charttechnik untermauert. Trotz Inflation, Rezessionsängsten und möglicher Banken- und Immobilienkrise kratzt die Aktie am Allzeithoch. Ein starkes Signal!

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.