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UBS übernimmt Credit Suisse – Aktie stürzt ab

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 30 Mrz 2023

Am Wochenende kam es zu einer dramatischen Rettungsaktion. Die Schweizer Großbank übernimmt ihren Konkurrenten Credit Suisse. Es handelt sich um eine konzertierte Aktion der UBS, der Schweizer Nationalbank, der Finanzaufsicht sowie der Schweizer Regierung.


Ihr Kapital ist in Gefahr


UBS kauft Credit Suisse

Bilderquelle: nitpicker/ shutterstock.com

Auf den Punkt gebracht

  • Credit Suisse Aktionäre erhalten 1 UBS Aktie für je 22,48 Credit Suisse Aktien
  • UBS erhält von der Schweizer Nationalbank eine Kreditlinie über 100 Milliarden Dollar
  • US-Finanzbehörden sind ebenfalls involviert
  • AT1-Anleihen im Wert von 16 Milliarden Franken werden vollständig abgeschrieben
  • Deal sollte noch vor Börsenöffnung in Asien beschlossen worden sein
  • Sämtliche Dienstleistungen stehen weiterhin zur Verfügung

Die Schweizer Großbank UBS übernimmt die Credit Suisse (CS). Zunächst bot die UBS 1 Milliarde Franken, das heißt 0,25 Franken je Aktie. Das wies der Konkurrent zurück. Die Vereinbarung liegt nun bei rund 3 Milliarden Franken, wobei die UBS einen Teil in eigenen Aktien zahlt (rund 2 Milliarden Franken).

Dabei erhalten Aktionäre der Credit Suisse 1 UBS Aktie für je 22,48 Credit Suisse Aktien. Der Kurs der Credit Suisse Aktie sackte am Montag, 20. März 2023 auf unter 0,70 Franken ab.

Das hängt natürlich mit der Übernahme durch die UBS zusammen. Denn 22,48 Credit Suisse Aktien = 1 UBS Aktie. Das heißt, dass rund 22,5 CS Aktien ungefähr den Preis einer UBS Aktie ergeben.

Des Weiteren können CS und UBS basierend auf der Notverordnung des Bundesrates ein Konkursprivileg gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen über 100 Milliarden Franken abrufen.

Gemäß den Vereinbarungen spricht der Bund der UBS zudem eine Garantie in Höhe von 9 Milliarden Franken für potenzielle Verluste aus, die die UBS im Rahmen der Übernahme der Credit Suisse übernimmt. Der Bund springt dann ein, wenn eine bestimmte Schwelle überschritten wird.


Ihr Kapital ist in Gefahr


Deutsche Bank hat kaum Exposure in AT1-Anleihen der Credit Suisse

Ein Teil des Deals war, dass der Nennwert sogenannter AT1-Anleihen der CS vollständig abgeschrieben werden. Das wiederum löst eine Steigerung des Kernkapitals der CS von rund 16 Milliarden Franken aus.

UBS kauft Credit Suisse
Bilderquelle: rafapress/ shutterstock.com

Da Inhabern dieser AT1-Anleihen nun hohe Verluste drohen, war die Unsicherheit groß, ob etwa deutsche Banken diese Papiere auch besaßen. Gemäß einer Mitteilung der Deutschen Bank verfüge diese über kein nennenswertes Exposure in AT1-Anleihen der Credit Suisse. Die Bestände liegen nahe Null.


Ihr Kapital ist in Gefahr


UBS Aktie zweistellig im Minus

Nicht nur die Aktien der Credit Suisse brechen an diesem Montag ein. Auch UBS Aktien sind zweistellig im Minus. Das Minus liegt dabei zunächst bei -13 Prozent. Die Übernahme kommt dabei auch auf Druck der Regierung und der Schweizer Nationalbank zustande.

Zwar könnte sich der Deal langfristig positiv für die UBS auswirken, danach hat die Bank ein verwaltendes Vermögen von rund 5 Billionen Dollar.

Aber kurzfristig überwiegen noch Unsicherheiten, Risiken und natürlich auch die Ausgaben. Ein Händler äußerte sich dahin gehend, dass die UBS eine Blackbox kauft.

Auch andere Finanzwerte in Europa, sprich Banken und Versicherer, sind teils stark im Minus.

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.