Bayerischen Motoren Werke Aktie (ETR: BMW) steht im Jahr 2025 exemplarisch für die Herausforderungen der globalen Automobilindustrie. Nach einer schwachen Kursentwicklung im vergangenen Jahr notiert BMW deutlich unter den gleitenden 50- und 200-Tage-Durchschnitten.
Diese Entwicklung spiegelt nicht nur die zyklische Schwäche des Sektors wider, sondern auch spezifische Belastungsfaktoren wie Produktionspausen, geopolitische Unsicherheiten und die Transformation zur Elektromobilität.
BMW Aktie hat über das vergangene Jahr 28,16 % verloren und notiert aktuell am unteren Ende ihrer 52-Wochen-Spanne (62,96–104,65 €). Ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,49 und die hohe Dividendenrendite deuten auf eine Unterbewertung hin, wobei das schwache Gewinnwachstum (-34 % YoY in 2024) die Anlegerstimmung dämpft.
Der Konzernumsatz belief sich im ersten Quartal auf 33.758 Mrd. €. Zwischen Januar und März erzielte die BMW Group ein Vorsteuerergebnis (EBT) von 3.113 Millionen Euro.
Im Geschäftsjahr 2024 musste BMW einen Umsatzrückgang von 8,4 % auf 142,4 Mrd. € und einen Gewinneinbruch von 35,8 % auf 10,97 Mrd. € vor Steuern hinnehmen. Die EBIT-Marge im Automobilsegment schrumpfte auf 6,1 %, was auf Preisdruck und rückläufige Absatzzahlen in wichtigen Märkten wie China zurückzuführen ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt mit 6,44 (Forward KGV: 6,93) unter dem Branchendurchschnitt und signalisiert eine anhaltende Skepsis der Investoren bezüglich der Ertragsdynamik. Die Dividendenrendite von 5,75 % bleibt attraktiv, unterstreicht jedoch auch die defensive Positionierung des Unternehmens in einem herausfordernden Umfeld.
BMWs Elektrostrategie liefert Lichtblicke: Im ersten Quartal 2025 entfielen bereits 33 % der MINI-Verkäufe in Europa und über 50 % in China auf vollelektrische Modelle. Mit der für Ende 2025 geplanten Einführung der „Neuen Klasse“ (Startmodell iX3) will BMW den Anschluss an Wettbewerber wie Tesla und chinesische Hersteller sichern. Die Plattform verspricht Fortschritte bei Batterietechnologie und Softwareintegration.
Allerdings bremst eine überraschende Produktionspause bedingt durch Lieferkettenprobleme und Werksumrüstungen das Momentum. Bis Ende Mai 2025 ruhen die Bänder für zentrale Modelle wie i4 und i5. BMW bekräftigt dennoch das Ziel, den Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) weiter zu steigern und bis 2027 über 40 neue oder überarbeitete Modelle auf den Markt zu bringen. Der Balanceakt zwischen profitablen Verbrennern und kapitalintensiven EV-Investitionen bleibt eine strategische Gratwanderung.
Die verschärften Handelskonflikte treffen BMW empfindlich. Die EU-Tarife auf chinesische E-Autos und US-Zölle auf China-Importe belasten die Bilanz 2025 mit „mittleren dreistelligen Millionenbeträgen“. Besonders betroffen ist das margenstarke SUV-Segment, das von Chinas Importzöllen auf Fahrzeuge mit großen Motoren zusätzlich ausgebremst wird.
Die Analysten sind geteilter Meinung: Bernstein hebt das Kursziel auf 92 € an und lobt BMWs Führungsrolle im Premium-BEV-Segment sowie technologische Fortschritte durch Partnerschaften in China. Die Integration fortschrittlicher Software und autonomer Fahrfunktionen wird als künftiger Wachstumstreiber gesehen. Andererseits, dass das niedrige KGV auf verhaltene Wachstumserwartungen hindeutet.
Die Prognose: BMW wächst mit 8,6 % pro Jahr bis 2027 deutlich unter dem Marktdurchschnitt von 16 %.