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Aktienanalyse Huawei

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 16 Nov 2020

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Bislang kann die Huawei-Aktie nicht an Börsen gehandelt werden – weder in Deutschland noch im Ausland. Bereits seit mehreren Jahren warten Anleger darauf, dass die Aktie von Huawei an der Börse handelbar ist, da das Unternehmen sich mehr und mehr zum führenden Smartphone-Hersteller entwickelt. Immer wieder gibt es entsprechende Spekulationen. Huawei hat sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von Apple und Samsung entwickelt und ist heute der zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt.

Huawei mit hohen Wachstumsraten

Huawei kann unter anderem sehr positive Wachstumsraten vorweisen. Allerdings ist das Unternehmen auch wegen seiner Verbindungen zum chinesischen Staat regelmäßig in der Kritik. Sogar der Verdacht der Spionage steht im Raum. Immer wieder gibt es Spekulationen, Huawei würde mit dem chinesischen Geheimdienst zusammenarbeiten. Das Unternehmen widerspricht diesen Vorwürfen jedoch. Allerdings erschweren diese Spekulationen, dass Huawei auf dem amerikanischen Markt Fuß fassen kann, da hier Vorbehalte gegen das Unternehmen bestehen.

Dies hindert das Unternehmen aber nicht daran, weiterzuwachsen. Allein seit Januar konnte der Konzern das Umsatzwachstum erneut um 36 Prozent steigern. Im letzten Jahr ging der Umsatz um 21 Prozent nach oben und betrug damit über 100 Milliarden Dollar. Diese Zahlen sind durchaus beeindruckend.

Ren Zhengfei, der Gründer von Huawei, geht sogar davon aus, dass sein Unternehmen in diesem Jahr einen Umsatz von 125 Milliarden Dollar erzielen kann. Der Umsatz ist schon jetzt höher als der Umsatz der beiden großen chinesischen Internetkonzerne Alibaba sowie Tencent zusammen. Einen weiteren Schub könnte Huawei durch den anstehenden Ausbau der Mobilfunknetz auf den 5G-Standard in vielen Ländern bekommen. Auch in Deutschland könnte Huawei hieran beteiligt werden. Bereits am Ausbau des LTE-Netzes hatte Huawei großen Anteil. Der Netzwerkausbau ist eines der Hauptgeschäftsfelder des chinesischen Unternehmens.

Analyse Huawei Aktie

Hersteller von Smartphones und Laptops

Neben Smartphones zählt auch Hardware zu den Produkten von Huawei. Hier konnte das Unternehmen seine Qualität deutlich steigern. Seit drei Jahren hat Huawei auch Laptops im Sortiment. Das Laptop-Geschäft stieg jüngst um 330 Prozent. Auch am Smartphone-Markt, der bereits seit Langem als gesättigt gilt – insbesondere in den westlichen Industrieländern – kann Huawei weiter wachsen. Allein in Europa wuchs der Umsatz der Mate-Smartphones und der P-Serie zuletzt um 55 Prozent.

Doch trotz dieser durchaus imposanten Zahlen hat das Unternehmen bislang den Börsengang nicht gewagt. Für viele Anleger ist es womöglich enttäuschend, dass sie nicht die Gelegenheit haben, in ein derart enorm wachsendes Unternehmen zu investieren. Die Umsatzzahlen zeigen, dass eine Huawei-Aktie die Aussicht auf eine hohe Dividende mit sich bringen könnte. Die hohen Wachstumsraten deuten zudem darauf hin, dass eine Huawei-Aktie sehr solide sein könnte.

Immer wieder gibt es Gerüchte um einen bevorstehenden Börsengang, doch konkrete Informationen sind bislang nicht in Sicht. Das Vorgehen von Huawei ist allerdings nicht ungewöhnlich. In Deutschland ist beispielsweise mit Bosch eines der größten und bekanntesten Unternehmen des Landes weiterhin eine GmbH und damit nicht an der Börse vertreten. Ein Grund ist womöglich, dass diese Rechtsform eine Übernahme erschwert. Der Grund, weshalb Huawei bislang auf einen Börsengang verzichtet, ist nicht bekannt. Möglicherweise möchte Huawei unabhängig bleiben und nicht die hohen Vorgaben, die Börsen hinsichtlich der Veröffentlichung von Zahlen und Geschäftsberichten stellen, auf sich nehmen. Das Unternehmen kann sich so möglicherweise besser auf seine langfristigen Ziele konzentrieren.

Womöglich bald Nummer 1 im Smartphone-Geschäft

Im letzten Jahr konnte Huawei nach Verkaufszahlen bei Smartphones Apple überholen. Im dritten Quartal 2018 lag der Weltmarktanteil des Unternehmens bei 14,4 Prozent und damit rund 1,5 Prozent höher als der Marktanteil von Apple. Im kommenden Jahr könnte man hinsichtlich der Verkaufszahlen auch Samsung, den Spitzenreiter im Smartphone-Geschäft, angreifen; vielleicht sogar überholen. Damit wäre Huawei die Nummer 1 im internationalen Smartphone-Geschäft. In China ist das Unternehmen bereits lange die Nummer 1 unter den Smartphone-Herstellern.

Gelingen könnte dies mit Innovationen. Das Unternehmen zeigt sich hier durchaus risikofreudig. So hat das Unternehmen beispielsweise schon früh mit High-End-Smartphones mit integrieren KI-Chips gearbeitet und versucht somit, Mobilfunk und künstliche Intelligenz zu verbinden. Mittlerweile stellt Huawei auch selbst KI-Chips her. Huawei-Manager Richard Yu sieht in KI eine Schlüsseltechnik, mit der man Smartphones weiter verbessern könnte.

Mit derartigen Innovationen könnte Huawei im Wettbewerb mit Samsung und Apple die Spitzenposition erreichen. Zudem verwendet Huawei bei seinen Smartphones zum Teil größere Akkus und die Bildschirme sind größer. Hochwertige Kameras gehören ebenfalls zu den Smartphones des Unternehmens. Hiermit will man insbesondere auf die Nachfrage seiner Kunden reagieren.

Lange waren die Huawei-Smartphones eher in der unteren Preisklasse zu finden, doch einige Modelle kosten nun mehr als 1.000 Dollar. Damit macht Huawei auch hier Apple Konkurrenz. Solche Preise kennt man bislang eher von den neuesten iPhones aus dem Hause Apple. Neben Innovationen setzt Apple zudem auf ein intensives Marketing. Mit dieser Strategie könnte sich Huawei langfristig auch außerhalb Asiens durchsetzen.

Huawei Aktie Chartanalyse

Intensiverer Wettbewerb am Smartphone-Markt

Dazu kommt, dass derzeit die Apple-Aktie zwar insbesondere für langfristig orientierte Anleger interessant ist, doch aufgrund des in vielen Regionen der Welt übersättigten Smartphone-Marktes könnten bei Apple die Wachstumsraten sinken. Bei Huawei deutet dagegen viel auf weiter steigendes Wachstum hin. Auf Apple und Samsung kommt in den nächsten Jahren damit wohl ein noch intensiverer Wettbewerb zu. Huawei könnte die beiden Großkonzerne schon bald enorm unter Druck setzen und in den nächsten Quartalen zur Nummer 1 der Branche aufsteigen.

Schon 2012 gab es Gerüchte über einen Börsengang von Huawei. Anleger, die an Huawei-Aktien interessiert sind, sollten immer wieder einen Blick auf aktuelle Nachrichten rund um Huawei und einen möglichen Börsengang werfen. Zeichnet sich ein Börsengang ab, können Trader dann direkt bei einem Broker Huawei-Aktien kaufen. Hierbei könnte insbesondere das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Vergleich zu anderen Technologiewerten chinesischer Unternehmen bei der Bewertung der Aktie interessant werden. Möglicherweise wird sich die Huawei-Aktie als stabil und damit als interessante langfristige Geldanlage entpuppen.

Um einen Aktienkurs zu berechnen, müssen Angebot und Nachfrage am Markt aufeinandertreffen. Da dies bei der Huawei-Aktie nicht der Fall ist, lässt sich derzeit keine Aussage über den Aktienkurs treffen. Chartanalysen sind somit ebenfalls nicht möglich. Aussagen über Huawei und die Huawei-Aktie sind daher momentan nur auf der Grundlage der Fundamentalanalyse möglich.

Seit über 30 Jahren am Markt

Huawei wurde 1988 im chinesischen Shenzhen gegründet und ist heute in aller Welt aktiv. Ren Zhengfei, der Gründer des Unternehmens, ist bis heute als CEO für Huawei verantwortlich. Das Unternehmen hat sich in erster Linie auf Smartphones und Tablets konzentriert und arbeitet dabei insbesondere mit Firmenkunden zusammen, die einen großen Anteil zum Umsatz beitragen. Vor allem beim Ausrüsten von Telekommunikationskunden ist Huawei aktiv und hier nach Ericsson die Nummer 2 der Welt. So nutzen unter anderem alle großen Netzbetreiber in Deutschland die Angebote von Huawei. Hierzulande ist Telefonica Germany der größte Unternehmenskunde. Bereits beim LTE-Ausbau spielte Huawei eine große Rolle und könnte diese beim 5G-Ausbau wieder übernehmen.

In aller Welt arbeiten über 150.000 Menschen für Huawei, dessen Europazentrale in Düsseldorf ansässig ist. Zudem hat das European Research Center seinen Sitz in München. Dazu kommen weitere Standorte sowie Innovations- und Forschungszentren in mehreren deutschen Städten.

Das Unternehmen ist in die drei Geschäftsbereiche Carrier Network, Enterprise und Consumer aufgeteilt. Carrier Network umfasst die Bereitstellung von Netzwerkinfrastruktur, während Enterprise Lösungen für Geschäftskunden entwickelt und Consumer für den Verkauf von Endgeräten an Privatkunden verantwortlich ist. Der Geschäftsbereich Carrier Network leistet einen großen Beitrag zum Wachstum.

2017 konnte das Unternehmen einen Umsatz von 78 Milliarden Euro erzielen. Der Gewinn lag bei mehr als sechs Milliarden Euro. Damit konnte der chinesische Konzern schon im Vorjahr ein enormes Wachstum vorweisen, das in Zukunft weiter gesteigert werden könnte.

Huawei wächst weiter

Das chinesische Unternehmen Huawei kann weiter hohe Wachstumsraten vorweisen. Allein seit Anfang dieses Jahres stieg das Wachstum nochmals um 36 Prozent. 2018 konnte man mit einem Umsatz von über 100 Milliarden Dollar mehr als 21 Prozent mehr einnehmen als im Jahr zuvor. In diesem Jahr könnte ein Umsatz von 125 Milliarden Dollar erzielt werden. Damit bleibt Huawei weiter auf Wachstumskurs und könnte spätestens 2020 Samsung als Nummer 1 am Smartphone-Markt verdrängen.

Allerdings sind Huawei-Aktien weiter an keiner Börse der Welt handelbar. Seit Jahren kommen immer wieder Spekulationen über einen bevorstehenden Börsengang auf. Warum das Unternehmen bislang diesen Schritt nicht gegangen ist, ist nicht bekannt. Möglicherweise will man sich in erster Linie auf Innovationen und weiteres Wachstum konzentrieren. Der in vielen Ländern anstehende Ausbau des 5G-Netzes könnte Huawei einen weiteren Wachstumsschub geben, denn das Unternehmen ist ebenfalls im Bereich der Netzwerkinfrastruktur führend.

Neben Smartphones stellt Huawei auch Laptops her. Hier konnte der Umsatz jüngst um 330 Prozent gesteigert werden. Während der Smartphone-Markt in vielen Ländern als gesättigt gilt und Konkurrenten wie Apple wohl bald sinkende Wachstumsraten verkraften müssen, kann Huawei auch in Europa seinen Absatz steigern. Dabei dringt das Unternehmen in zunehmend höhere Preisklassen vor. Ende 2018 lag der internationale Marktanteil bei 14,4 Prozent und damit etwa 1,5 Prozent höher als bei Apple. Huawei könnte durch Innovationen dafür sorgen, dass der Wettbewerb am Smartphone-Markt noch intensiver wird.

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.