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Trade of the Week – mit dem Dax 190 Punkte verdienen

Christian Habeck trader
Updated 16 Nov 2020

Demokonto eröffnen
trading

In dieser Woche werden wir uns im Rahmen des „Trade of the Week“ einmal mehr mit dem Dax beschäftigen. Dabei werden wir den deutschen Leitindex auf dem 5 Minuten Chart handeln. Unser Fokus wird dabei vor allem auf dem Zusammenspiel zwischen den Fibonacci Levels und dem RSI Indikator liegen. Wir werden allerdings auch kurz auf das wichtige Thema „Gaps“ zu sprechen kommen. Außerdem werden wir auf die Bedeutung von Doppel Tops und Doppelten Böden eingehen. Insgesamt werden wir u. a. auf die folgenden Punkte zu sprechen kommen:

  • Trade of the Week: Mit dem Dax auf dem 5 Minuten Chart 190 Punkte verdienen
  • Überblick über die Großwetterlage im Dax
  • Zusammenspiel zwischen den Fibonacci Levels und dem RSI Indikator
  • Was sollte man beim Handeln von Gaps beachten?

Überblick über die Großwetterlage im Dax

Da wir den Dax auf dem 5 Minuten Chart handeln möchten, macht es Sinn, sich als übergeordnete Zeiteinheit den 1 Stunden Chart anzusehen. Zunächst haben wir den Chart „nackt“ eingeblendet, so dass man sich selbst Gedanken darüber machen kann, welche Chartformationen und Kerzenmuster man im Dax gefunden hätte. Der dargestellte Zeitraum beginnt dabei Ende März:

DAX Chartanalyse

Gaps (Kurslücken) im Dax

Bereits auf den ersten Blick erkennt man, dass beim Dax noch zwei größere Gaps offen sind. Die erste Kurslücke entstand dabei am 1. April 2019 und die zweite am 3. April 2019. Zu solchen Gaps kommt es in der Regel, wenn die Kurse an den amerikanischen oder asiatischen Börsen steigen oder fallen. während der Dax geschlossen ist. So eröffnet der Index in diesem Fall höher oder tiefer, als er geschlossen hat. Häufig hört man von Tradern dabei die folgende Börsenweisheit: Gaps werden immer geschlossen. Es gibt daher zahlreiche Strategien, die genau auf einen solchen „Gap Close“ spekulieren. Allerdings sieht man im vorliegenden Chart, dass diese Regel bei weitem nicht immer zutrifft. Vielmehr kann man Folgendes beobachten: Gaps werden häufig geschlossen – allerdings kann dies oftmals viel länger dauern, als man annehmen würde. So kann der Dax zum Beispiel durchaus auch zunächst ein- oder zweitausend Punkte steigen, bevor die Kurslücke dann im Rahmen einer Korrektur letztendlich geschlossen wird. Blind auf den Gap Close zu spekulieren, ist daher nicht empfehlenswert. Vielmehr sollte man ein Gap schlicht als ein weiteres Signal für einen Trade betrachten. Erhält man daher zum Beispiel verschiedene Signale durch Kerzenmuster, Fibonacci Levels und ein Gap, so kann man durchaus auch auf den Gap Close spekulieren.

Dax kann sich über der Unterstützungslinie halten

Dass ein Gap mitunter erst nach ein paar Tagen geschlossen wird, zeigt sich auch beim gelben Pfeil:

Analyse DAX

Außerdem erkennt man im Chart bei den beiden roten Pfeilen, dass sich die Chartformation eines Doppel Tops ausgebildet hat. Dieses Chartmuster ist ein großes Warnzeigen für die Bullen. Denn den Käufern ist es nicht gelungen, den Dax über das bisherige Hoch hinaus ansteigen zu lassen. Es ist in diesem Fall daher mit fallenden Kursen zu rechnen. Genauso ist es am Folgetag auch gekommen – so eröffnete der deutsche Leitindex bereits mit einem Abwärts-Gap (gelber Pfeil). Danach sah es beim grünen Pfeil so aus, als ob der Dax weiter fallen und Kurs auf den Gap-Close (vom 3. April) nehmen würde. Allerdings hat der Bereich bei rund 11.850 Punkten gehalten, was wir mit der grünen Unterstützungslinie visualisiert haben. Bereits am nächsten Tag versuchten die Bären dann erneut, den Dax unter diese Linie abzuverkaufen. Allerdings gelang ihnen das nicht, weshalb wir es nunmehr mit einem doppelten Boden zu tun haben. Dieser verhält sich spiegelbildlich zum oben angesprochenen Doppel Top. In den folgenden Tagen kam es daher erwartungsgemäß zu steigenden Kursen.

Fibonacci Levels nutzen, um Kursziele zu prognostizieren

Hilfreich war es auch, die Fibonacci Levels auf die Abwärtsbewegung einzuzeichnen. Mit Hilfe der Fibonacci Linien kann man bestimmen, wie weit der Kurs innerhalb einer Korrektur ungefähr fallen oder steigen wird. Außerdem kann man prognostizieren, wie stark die nächste Bewegung ungefähr ausfallen wird. Die Fibonacci Levels können dabei für mehrere Tage oder sogar Wochen relevant sein. Um dies zu verdeutlichen, zoomen wir stärker in den Chart hinein, verbleiben allerdings nach wie vor auf dem 1 Stunden Chart. Zur besseren Orientierung lassen wir die Pfeile und die grüne Unterstützungslinie eingezeichnet. Zudem haben wir mit den beiden blauen Pfeilen die Abwärtsbewegung markiert, an der wir die Fibonacci Linien angelegt haben:

DAX kursverlauf

Man erkennt sehr schön, wie der Kurs die Fibonacci Levels abgearbeitet hat. So hat der Dax die Marke von 50 % erreicht – dies geschah sogar zweimal (orange Pfeile). Dadurch hat sich wiederum ein Doppel Top ergeben, woraufhin die Kurse im Folgenden stark gefallen sind.

Trade of the Week: Mit dem Dax 190 Punkte verdienen

Nachdem wir uns ausführlich mit dem 1 Stunden Chart des Dax beschäftigt haben, werden wir nunmehr auf die 5 Minuten Zeiteinheit wechseln, um dort nach Einstiegen für Trades Ausschau zu halten. Auch hier lassen wir zunächst die Pfeile eingezeichnet, damit man sich besser orientieren kann:

DAX Analyse

Signal für den ersten Long Trade (90 Punkte Gewinn)

DAX Chart

Beim gelben Pfeil erkennt man, dass die grüne Unterstützungslinie von oben her getestet wurde. Da die Unterstützung gehalten hat, kam es im Folgenden zu steigen Kursen. Beim orangen Pfeil wurde die Linie dann erneut in Angriff genommen. Diesmal ist es den Bären auch kurzzeitig gelungen, die 5 Minuten Kerzen unter der Unterstützung zu schließen. Allerdings fand der Dax seinen nächsten Halt bereits am nächsten Fibonacci Level: beim 2,414 fachen der ursprünglichen Bewegung (oranger Pfeil). Wie gesagt, können die Fibonacci Levels auch nach vielen Tagen eine wichtige Rolle als Widerstand oder Unterstützung spielen. Nachdem die Kurse wieder über die grüne Linie gestiegen waren, konnte man bereits an einen Long Trade denken. Denn offensichtlich sind die Käufer an dieser Stelle in der Überzahl, was steigende Kurse bedeuten sollte. Häufig testet der Kurs nach einem Durchbruch diese Linie erneut, was man auch beim Dax beobachten konnte. Nachdem es daher den Bären erneut nicht gelang, die Kurse weiter fallen zu lassen, konnte man sich nach der grünen Kerze (blauer Pfeil) bei rund 11.860 Punkten einstoppen lassen. Denn diese Kerze neutralisierte die vorangegangene rote Kerze, indem sie zu ca. 50 % in deren Körper eindrang und auch auf diesem Niveau schloss. Den Stopp Loss hätte man unter das Tief (oranger Pfeil) legen können.

Den RSI Indikator nutzen, um weitere Signale zu erhalten

Ein weiteres Signal für diesen Trade erhielt man dadurch, dass man sich den RSI Indikator einblendete (Relative Strength Index). Dieser bewegt sich auf einer Skala zwischen 0 und 100. Wenn der Indikator dabei über 70 steigt, bedeutet dies, dass eine überkaufte Marktsituation vorliegt. Dagegen spricht man von einem überverkauften Markt, wenn der RSI Werte von unter 30 annimmt:

DAX Trading

Erkennbar war der Markt laut RSI überverkauft. Für viele Trader entsteht dabei ein Long Signal aber erst, sobald der RSI Indikator die Linie bei 30 von unten nach oben schneidet. Da dies vorliegend geschehen ist, konnte man auch dies für ein weiteres Signal für den Long Trade nutzen. Den RSI konnte man dabei auch sehr gut dafür verwenden, um den Trade zu schließen. Obwohl die Kurse im Kurs- Chart weiter stiegen (türkise Pfeile), bildetet sich im RSI Fenster ein Doppel Top (rote Pfeile):

Tradingsignale DAX

Diese Divergenz (Unterschied) zwischen dem Kurs-Chart und dem RSI sprach für ein baldiges Ende der steigenden Kurse und damit für einen fallenden Dax. Daher konnte man den Trade an dieser Stelle guten Gewissens von Hand schließen. Spätestens hätte man dies nach der roten Kerze (gelber) Pfeil bei rund 11.950 Punkten tun sollen. Daraus ergibt sich ein Gewinn von rund 90 Punkten.

Zweiter Long Trade (100 Punkte Gewinn)

Im Folgenden ergab sich jedoch eine weitere Chance für einen erneuten Trade in Long Richtung. So eröffnete der Dax am nächsten Tag mit einem Abwärts Gap (pink farbener Pfeil):

DAX Tradingsignale

Danach fielen die Kurse auch weiter, jedoch kam es alsbald zu einer Stabilisierung. Auch im RSI Indikator entstand durch die überverkaufte Situation ein Signal durch einen Long Trade: So durchschnitt der RSI beim orangen Pfeil die Marke von 30 von unten nach oben. Man hätte daher an diesem Punkt im Chart bei rund 11.905 Punkten einen erneuten Long Trade probieren können (grüner Pfeil). Den Stopp Loss hätte man dabei unter das Tief bei rund 11.890 Punkten legen können. Aufgrund des vorangegangenen Gewinn Trades konnte man sich diese 15 Punkte Stopp auch gut „leisten“. In diesem Fall wurde das Gap dann auch tatsächlich zügig geschlossen. Je nach verwendeter Stopp Technik wäre man wahrscheinlich bei rund 12.000 oder 12.020 Punkten ausgestoppt worden. Auf die richtige Stopp Setzung werden wir gesondert im Rahmen eines Trade of the Week eingehen. Jedenfalls hätte man mit dem Trade rund 100 Punkte verdient. Zusammen mit dem ersten Trade ergibt sich daraus ein Gewinn von rund 190 Punkten.

Dax Trading auf einem Demokonto trainieren

Wer bisher noch nicht mit dem Dax getradet hat, kann den Handel mit dem deutschen Leitindex zum Beispiel auch auf einen Demokonto ausprobieren. Mittlerweile bieten einem fast alle Broker ein solches Konto kostenlos an. Darauf steht einem virtuelles Geld zur Verfügung, welches man dafür einsetzen kann, um das Trading zu trainieren. Ein Demokonto bietet sich zum Beispiel auch dafür an, um den Handel mit verschiedenen Positionsgrößen auszuprobieren. Wer die beiden dargestellten Trades nämlich mit einem Dax CFD gehandelt hat, konnte damit 190 Euro verdienen. Wer dagegen standardmäßig mit zwei Dax CFD tradet, hätte diesen Betrag auf 380 Euro verdoppeln können. Allerdings sollte man sich als Trader erst an die größeren Positionsgrößen gewöhnen, wofür sich, wie gesagt, ein Demokonto hervorragend anbietet. Außerdem kann man ein solches Konto auch dafür nutzen, um verschiedene Strategien oder Handelsstile gefahrlos auszuprobieren. In der Regel steht einem das Demokonto dabei für einen Zeitraum von 30 Tagen zur Verfügung. Dieser Zeitraum kann aber bei Bedarf in der Regel unproblematisch verlängert werden. Während der Demophase sollte man auch die verschiedenen Trading Plattformen des Brokers ausprobieren und sich darin einarbeiten. Dafür sollte man auch die Schulungsangebote der Broker nutzen. Hilfreich sind dabei vor allem Webinare, Trading Videos und Ratgeber Artikel. Sobald man sich dann auf dem Demokonto sicher fühlt, spricht auch nichts dagegen, den nächsten Schritt auf ein Live Konto mit echtem Geld zu wagen.

Fibonacci Levels und RSI Indikator nutzen

Im Rahmen des Trade of the Week sind wir auf den Dax auf dem 5 Minuten Chart eingegangen. Vor dem Trading haben wir jedoch ausführlich die übergeordnete Zeiteinheit (den 1 Stunden Chart) analysiert. Aus diesem haben wir zum Beispiel auch eine wichtige Unterstützungslinie übernommen, welche von den Kursen in der Folge mehrmals getestet wurde. Wichtig war, wie gezeigt, Fibonacci Levels zu verwenden, um die Kursziele zu prognostizieren. Auch konnte man den RSI Indikator hervorragend dafür nutzen, um gute Einstiege und Ausstiege zu erhalten. Auf diese Weise konnten wir mit zwei Trades insgesamt 190 Punkte gewinnen. Wie gezeigt, sollte man beim Handel von Gaps vorsichtig sein und sich nicht darauf verlassen, dass diese sofort geschlossen werden. Wer das Trading dabei einmal selbst ausprobieren möchte, kann dazu ein kostenloses Demokonto bei einem Anbieter aus unserem CFD Broker Vergleich verwenden. Dort kann man das virtuelle Geld nutzen, um das Trading zu trainieren.

Risikohinweis: Generell sollte man an der Börse sehr vorsichtig und besonnen agieren, da die Kurse bekanntermaßen nicht nur steigen, sondern auch stark fallen können. Man sollte daher bei einem Trade nie zu viel Geld riskieren und sich immer darüber im Klaren sein, dass man auch verlieren kann. In unseren Artikeln geben wir dabei keine Handelsempfehlungen, sondern präsentieren nur unsere Ideen und Meinungen, wie man bestimmte Trades hätte ausführen können.

Christian (Habeck) hat mehr als 20 Jahre Erfahrung auf den Finanzmärkten und handelt nach wie vor aktiv an der Börse. Seine Leidenschaft hat er vor neun Jahren zum Nebenberuf gemacht.