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Norwegischer Staatsfonds: Das Schwergewicht unter den Staatsfonds

Analyst Team trader
Updated 17 Feb 2023

Kann man Anteile am Norwegischen Staatsfonds kaufen?

Der Staatsfonds Norwegens galt bislang als größter Staatsfonds der Welt – Symbol für eine umsichtige Wirtschaftspolitik, mit der das Land im hohen Norden den Lebensstandard seiner Bürger seit Jahrzehnten erfolgreich absichert.

Der norwegische Staatsfonds nutzt für seine Investitionen die Gewinne aus dem Nordseeöl und erweitert die Anlagen stetig. Grundlage des riesigen Fondsvermögens sind Aktien und Anleihen, die Diversifizierung ist ebenso beachtlich wie der Umfang des Fonds.


Ihr Kapital ist in Gefahr


Staatsfonds

Bilderquelle: Tomas Marek/ shutterstock.com

Dank der klugen Anlagen ist die durchschnittliche jährliche Rendite sehr hoch – sie beträgt ca. sechs Prozent. Das weckt natürlich auch das Interesse privater Anleger, die Suchanfragen online wie „norwegischer Staatsfonds kaufen“ haben ein hohes Volumen. Wie kann man von diesem und anderen Staatsfonds profitieren? AskTraders geht dem Thema auf den Grund.


Ihr Kapital ist in Gefahr


Größter Staatsfonds der Welt

Der Staatsfonds Norwegens ist gigantisch, doch es gibt ihn in der jetzigen Form noch nicht allzu lange – erst seit 2006. Das ist jedoch nur das Jahr, in dem einige vorher laufende Teilfonds miteinander verschmolzen wurden.

Dazu gehört der Fonds der norwegischen Sozialversicherung, der seit 1967 die Beiträge der Bürger so gewinnbringend wie möglich investiert und dazu eine Gewichtung von 60% Unternehmensaktien und 40% anderen Wertpapieren nutzt, mit einem Fokus auf den skandinavischen Ländern.

Dazu kommen die Einnahmen aus dem Öl. Die wurden ab 1990 zunächst seitens der norwegischen Zentralbank investiert, in diesem Fall in ausländische Aktien, aber auch Immobilien und verzinsliche Wertpapiere.

Bis Ende Januar 2023 hat der „Pensionsfonds Ausland“, wie er eigentlich heißt, ein Fondsvolumen von 1,23 Billionen Euro erreicht – und hält ca. 1,5 Prozent der Anteile an praktisch allen relevanten Konzernen weltweit, die nicht durch ESG-Kriterien ausgeschlossen werden.

Auf den Punkt gebracht:

  • Norwegischer Staatsfonds in der jetzigen Form seit 2006 immer wieder erweitert
  • Fondsvolumen und jährliche Renditen lassen andere Staatsfonds hinter sich
  • Geballte Renditen aus Sozialversicherung und Nordseeöl
  • Diversifizierte Investitionen

Der kapitalstarke norwegische Staatsfonds ist eine Inspiration auch für andere Länder, doch 2022 hat selbst dieser allgemein als erfolgreich geltende Fonds Federn lassen müssen – das gab es zuvor in der Geschichte des Fonds nur einmal, während der Finanzkrise.

Rund 14 Prozent Minus ist die Bilanz des abgelaufenen Jahres – das entspricht Verlusten in Höhe von 152 Mrd. Euro. Trotz der zunächst überwältigenden Zahl jedoch nicht wirklich Grund zur Sorge, betrachtet man die Wertentwicklung über die vergangenen zwei Jahrzehnte.

Außerdem sind die Ursachen nicht in der Fondsverwaltung zu suchen, sondern gehen auf rückläufige Märkte weltweit zurück. Steigende Zinsen und Kosten, Inflation und Kriegsgeschehen in der Ukraine lassen auch den großen norwegischen Staatsfonds nicht unberührt.

Langfristig sind die staatlichen Investitionen jedoch noch immer sagenhaft erfolgreich – und bestehen aus Renditen der investieren Werte sowie Währungsgewinnen durch die ausländischen Anlagen des Fonds.

Staatsfonds
Bilderquelle: Vadym Pastukh/ shutterstock.com

Norwegischer Staatsfonds: Für Privatanleger ein Vorbild

Die Stabilität, die den norwegischen Staatsfonds auch schwierige Jahre überstehen lässt, ist auf die Diversifizierung der Anlage zurückzuführen. Die Auswahl der Anlagen treffen Investment-Experten der norwegischen Zentralbank – und achten dabei darauf, weltweit und quer durch alle Branchen in Unternehmen zu investieren, die hohe Potenziale haben.

Es gibt jedoch Grenzen – der Staatsfonds berücksichtigt ESG-Kriterien bei Ausschluss und Auswahl der Firmen. Die lukrativen Anteilsscheine von Rüstungskonzernen müssen draußen bleiben, betroffen ist auch die Tabakbranche, seit 2015 auch Bergwerksbetreiber und Versorger, bei denen die Energie nicht aus nachhaltigen Quellen stammt.

Nach Ansicht der norwegischen Finanzexperten trotzdem kein Verlust, denn nachhaltig und verantwortungsbewusst geführte Unternehmen sind langfristig resilienter. Die Renditen belegen die Validität des Konzepts, denn der norwegische Staatsfonds lässt sogar den deutschen Leitindex mit seiner Performance hinter sich. Das lässt Privatanleger, aber auch Regierungen aufhorchen.


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Vorbild für einen Staatsfonds Deutschland

Der erfolgreiche und ertragreiche Staatsfonds wird in jüngster Zeit gern als Beispiel bemüht – unter anderem deshalb, weil dank der Fondsrenditen in Norwegen massive Corona-Hilfen für die Wirtschaft kein Problem waren.

Der Vergleich mit dem DAX lässt Politiker in der Bundesrepublik einen Staatsfonds Deutschland fordern. Ein auf den ersten Blick ähnliches Projekt der Regierung ist die sogenannte Aktienrendite. Die Einnahmen aus den Sozialversicherungen an den Kapitalmärkten anzulegen, stößt allerdings auch auf Kritik – denn anders als in Norwegen fehlen einige Voraussetzungen für die Umsetzung.

Die Befürchtung, die Einnahmen aus den Rentenbeiträgen könnten als Finanzspritze für die deutsche Wirtschaft dienen, sind deshalb Gegenstand der Diskussion. Ob und wann ein deutscher Staatsfonds realisiert wird, steht derzeit noch in den Sternen.

norwegischer staatsfonds
Bilderquelle: wutzkohphoto/ shutterstock.com

Norwegischer Staatsfond: ETF als Alternative?

Große Staatsfonds weltweit

Die Idee, staatliche Einnahmen für die Zukunft der Bürger zu investieren, ist nicht nur in Norwegen umgesetzt worden – seit Jahrzehnten erwirtschaftet der Staatsfonds von Alaska, ebenfalls auf Ölgewinnen basierend, für die Bürger des US-Bundesstaates ein Grundeinkommen.

Hinsichtlich der Größe kommen jedoch nur wenige echte Staatsfonds an den Norwegens heran, der Schweden-Staatsfonds ist nicht darunter und qualifiziert nicht wirklich als Staatsfonds, da er sich nur durch Beitragszahlungen finanziert. 2023 überrundet erstmals die bisherige Nummer Zwei den skandinavischen Spitzenreiter – der chinesische Staatsfonds der China Investment Authority übertrifft in der Statistik nun den Norwegens.

Die größten Staatsfonds Stand 2021

Infografik: Über eine Billion US-Dollar steckt in Norwegens Rentenfonds | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista/ Quelle: Statista https://de.statista.com/infografik/24004/die-groessten-staatsfonds-der-welt/


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Die größten Staatsfonds Januar 2023

norwegischer staatsfonds für privatanleger
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/208474/umfrage/groesste-staatsfonds-weltweit-nach-der-hoehe-des-verwalteten-vermoegens/

Von beachtlicher Größe ist der Staatsfonds Singapur der Temasek Holdings und der Public Investment Fund, ein saudischer Staatsfonds, der in den vergangenen Jahren im Ranking der Fonds aufgerückt ist. Die Öl-Monarchien am Golf, darunter auch Kuwait, Abu Dhabi und Qatar, sorgen längst mit eigenen Staatsfonds für die Zukunft jenseits des Erdöls vor.

Investieren können private Anleger in keinen der Top Ten – doch die Nachbildung ist auch in diesem Fall mit entsprechenden Indexfonds möglich, um eine breite Abdeckung ähnlich wie bei den großen Vorbildern auch mit überschaubarem Kapital simulieren zu können.

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Bilderquelle: Olena Tur/ shutterstock.com

So steigen Sie in den Handel mit Finanzinstrumenten rund um Staatsfonds ein: Die Schritt für Schritt Anleitung

1.Umfassende Informationen zu den gewünschten Produkten sammeln

Wenn Sie sich mit geeigneten Instrumenten ein Portfolio vergleichbar dem norwegischen Staatsfonds zusammenstellen möchten, beginnt die Vorbereitung schon lange vor dem ersten Kauf. Wichtig ist vor allem das Zusammentragen möglichst umfangreicher Informationen – die Empfehlungen Dritter sind keine gute Grundlage.

Was Sie benötigen, finden Sie auf Investoren- und Produktseiten, aber auch AskTraders unterstützt Sie mit Tools und Ressourcen, die Ihnen die eigene Analyse und Anlageentscheidung erleichtern sollen.

2. Einen geeigneten Broker finden

Der nächste, ebenso wichtige Schritt ist die Auswahl eines seriösen Finanzdienstleisters für die Umsetzung Ihrer Pläne. Unter den vielen Banken und Brokern online wählen Sie einige aus, bei denen das Handelsangebot, die Konditionen und Gebühren stimmen.

Die endgültige Entscheidung treffen Sie dann mithilfe weiterer Qualitätskriterien – dazu gehört die Regulierung durch eine vertrauenswürdige Aufsichtsbehörde, die möglichst hohe Absicherung der Einlagen und die Unterstützung durch den Support. Weitere Pluspunkte sind auch Bildungsangebote und ein Demokonto für den Einstieg.


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3. Das Handelskonto einrichten und eine erste Einzahlung tätigen

Nachdem Sie einen seriösen Broker gefunden haben, können Sie ein Handelskonto einrichten – der Vorgang ist ebenso unkompliziert wie eine Kontoeröffnung im Direktbanking, und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch.

Öffnen Sie zunächst das Formularf für die Registrierung auf der Website des Brokers und füllen Sie es mit den notwendigen Informationen aus. Wie alle Finanzdienstleister wird Ihr neuer Broker Sie nach Namen und Adresse fragen, aber auch nach Handynummer, E-Mail und Steueridentifikationsnummer.

Um Ihre Angaben prüfen zu können, benötigt der Finanzdienstleister außerdem von Ihnen gute Scans oder Fotos eines gültigen Ausweises und einer aktuellen Versorgerrechnung. Nach dem Abgleich aller Daten wird Ihr Konto für Sie freigegeben.

Nun müssen Sie lediglich eine erste Einzahlung vornehmen und auf diese Weise genug Kapital für Ihre Investitionen bereit stellen. Wie hoch die Ersteinzahlung ausfällt, darf ein Broker nach eigenem Wunsch festsetzen. Sie sollten daher bereits vor der Registrierung nachschauen, ob Sie mit der verlangten Summe leben können – und ob Ihr bevorzugter Zahlungsweg angeboten wird.

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Bilderquelle: Yevhenii Chulovskyi/ shutterstock.com

4. Orderarten kennen und nutzen

Wenn Sie nun sofort mögliche Werte identifizieren und kaufen, tun Sie das zum aktuellen Kurs. Aber im Chart lassen sich vielleicht bessere Gelegenheiten ausmachen, die Sie nicht verpassen wollen. Hier kommen Orderarten gerade recht.

Orderzusätze wie Stopp und Limit oder Kombinationsorders können in der Ordermaske festgelegt werden. Sie bestimmen auf diese Weise, zu welchem Kurs ein Kauf oder Verkauf stattfinden soll Die Transaktion findet dann automatisch statt, sobald die eingegebenen Parameter vorhanden sind – den Kurs müssen Sie nun nicht mehr dauernd im Auge behalten.

Das nimmt Ihnen Arbeit ab, begrenzt mögliche Verluste und macht die Gewinnmitnahme einfacher und präziser. Orderarten sind daher ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements. Es macht Sinn, sie zunächst kennenzulernen – das geht bei vielen Brokern über ein Demokonto, das den Handel mit virtuellem Kapital simuliert.

5. Die gewünschten Werte auswählen und kaufen

Nachdem Sie sich derart vorbereitet haben, können Sie Ihre ersten Strategien umsetzen und die Werte, mit denen Sie den norwegischen Staatsfonds nachbilden möchten, auswählen und kaufen. Gehen Sie zunächst besonnen vor und steigern Sie das Volumen Ihrer Orders graduell und mit zunehmender Erfahrung. Dabei können Sie auch weiterhin auf die Unterstützung Ihres Brokers zählen – und die Ressourcen von AskTraders.com nutzen, die Sie zu einem besseren Trader machen sollen!

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.