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Breakout Handelsstrategie – einfach, aber wirkungsvoll

Richard Cox trader
Updated 24 Nov 2020

Die Breakout Handelsstrategie ist beim Forex-Handel eine beliebte Strategie. Mit ihr ist es möglich, nicht nur von fallenden oder steigenden Kursen zu profitieren. Im Fokus stehen Seitwärtsphasen der Kurse. Indikatoren für diese Forex Handelsstrategie sind Unterstützungen und Widerstände, die mit Hilfsmitteln und etwas Übung auch von unerfahrenen Anlegern zu erkennen sind. Zu den Vorzügen dieser Trading Strategie gehört das geringere Risiko. Demgegenüber stehen aber auch niedrigere Gewinne. Wie sich die Breakout Handelsstrategie umsetzen lässt, zeigen wir an dieser Stelle. Außerdem erklären wir, wie sich falsche Ausbrüche identifizieren lassen.

  • Seitwärtstrend wird beobachtet
  • Signale für Ausbrüche: Schulter-Kopf-Schulter-Formation, Keile, Flaggen sowie Dreiecke
  • Konventionelle Chart-Analyse ist essenziell
  • Vor allem für volatile Märkte geeignet

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Breakout Handelsstrategie – Grundlagen der Strategie

Hier handelt es sich um eine Forex Strategie, die den Seitwärtstrend ausnutzt. Wichtige Indikatoren für die Breakout Strategie sind Widerstände und Unterstützungen. Zu den wichtigsten Formationen gehören:

  • Schulter-Kopf-Schulter-Formation
  • Flaggen
  • Dreiecke
  • Keile

Viele Forex Strategien setzen auf klare Trends, aufwärts oder abwärts gerichtet. Allerdings kann auch der Seitwärtstrend dazu genutzt werden, Gewinne zu erzielen – vorausgesetzt, er wird richtig interpretiert. Dafür eignet sich die Breakout Handelsstrategie. Um die Handelssignale richtig zu erkennen und nicht falsch zu interpretieren, ist eine Chart-Analyse unerlässlich. Wegen der subjektiven Einschätzung ist diese Strategie für den Devisenhandel jedoch auch anfällig für Fehler. Dennoch gehört sie zu den besten Ansätzen, wenn es um den Forex-Handel geht. Der Grund ist einfach zu erklären: Bei großen Marktimpulsen gehen häufig charttechnische Veränderungen voraus. Wer diese mithilfe der passenden Forex Handelsstrategie rechtzeitig erkennt, partizipiert.

Timeframes sind variabel

Die Breakout Handelsstrategie wird in unterschiedlichen Timeframes gehandelt. So gibt es beispielsweise kurzfristige Formationen und langfristige charttechnische Entwicklungen (über Monate).

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Seitwärtskurs bei der Breakout Handelsstrategie?

Viele Trader wissen nicht so recht, wie sich ein Seitwärtskurs eigentlich charakterisiert. Beim Blick auf den Chart wird der Seitwärtskurs deutlich, wenn sich der Kurs für einen längeren Zeitraum gar nicht oder kaum bewegt. Daraus resultiert oft eine enge Range beim Forex-Handel, die eine niedrige obere und untere Begrenzung mit sich bringt. Bricht der Kurs nach oben oder unten aus, kann dies anzeigen, dass der Seitwärtstrend beendet ist. Nun verändert sich der Kurs in Ausbruchsrichtung.

Breakout Handelsstrategie – ist sie für Anfänger geeignet?

Nicht jede Trading Strategie ist für unerfahrene Anleger geeignet. Bei der Ausbruchsstrategie haben wir jedoch eine Forex Strategie für Anfänger. Voraussetzung dafür ist, dass die Anleger den Chart richtig interpretieren und Widerstände erkennen. Diese Widerstände haben eine hohe Aussagekraft hinsichtlich des Kursverlaufes in der Vergangenheit und zeigen genau, wann sich eine Wendung vollzogen hat. Das gilt ebenso für die Unterstützungen. Die Kursveränderung ist umso wahrscheinlicher, je stärker die bisherige Kurslinie verlaufen ist. Damit ist die rückwärtige Betrachtung der Kursverläufe besonders hilfreich, um auch als unerfahrener Trader in den Handel einzusteigen. Unterstützend dazu gibt es bei einigen Brokern kostenlose Depots, bei denen mit virtuellem Guthaben gehandelt werden kann. Im Forex Broker Vergleich zeigen wir, um welche Anbieter es sich dabei handelt.

Kursveränderungen bei Trading Strategie erkennen

Anleger müssen nicht zwangsläufig alle Forex Trading Strategien und Methoden kennen. Dennoch sollten sie wissen, wie ein Chart analysiert werden muss und welche Signale es geben kann. Bei der Ausbruchsstrategie müssen vor allem die Ausbrüche nach oben möglichst frühzeitig erkannt werden. Sobald Trader einen solchen Ausbruch erkennen, wird eine Stopp-Loss Order platziert. Der Stoppkurs wird leicht unterhalb der Trading-Range gesetzt. Auch unerfahrene Anleger können die Entwicklung des Kursverlaufes gut nachvollziehen, denn er lässt sich rückwirkend analysieren.

Chancen und Risiken der Ausbruchsstrategie

Zu den wesentlichen Vorzügen dieser Trading Strategie gehört ihre Einfachheit. Nicht alle Forex Strategien sind von unerfahrenen Anlegern einfach zu erlernen – die Breakout Strategie aber schon. Diese Forex Strategie ist aber nicht nur für unerfahrene Trader geeignet, sondern auch für wenig risikobereite Anleger. Durch die vergleichsweise einfache Analyse der bisherigen Chartverläufe lassen sich die Risiken plötzlicher Kursänderungen verringern, sodass die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust äußerst gering ist. Dennoch möchten wir nicht verschweigen, dass es auch bei dieser Handelsstrategie keine hundertprozentige Sicherheit auf einen Gewinn gibt.

Risiken der Breakout Strategie

Zwar gehen die Trader mit der Ausbruchsstrategie ein vergleichsweise geringes Risiko ein (zum Beispiel im Vergleich zum Scalping); dadurch fallen aber auch die möglichen Gewinne deutlich geringer aus. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, zahlt für diese Sicherheit mit niedrigeren Renditen. Das ist aber nicht immer ein Nachteil, vor allem nicht für weniger risikofreudige Trader. Wer natürlich möglichst hohe Gewinne erzielen möchte und dabei ein höheres Risiko nicht scheut, für den ist die relativ geringe Gewinnaussicht ein Nachteil. Die kurze Beständigkeit der Strategie stellt einen weiteren Nachteil dar. Bei jedem Kurswechsel muss die Ausbruchsstrategie erneut durchgeführt werden, was natürlich zu einem höheren zeitlichen Aufwand führt.

Muster für einen Breakout

Wie alle Forex Strategien folgt die Ausbruchsstrategie bestimmten Mustern. Nur wer diese erkennt, kann die „echten“ von den „falschen“ Mustern unterscheiden. Zu den bekanntesten Mustern gehört das Rechteck (Höhen und Tiefen als horizontalen Unterstützungs- und Widerstandslinien). Hier warten die Trader, bis eine Ebene durchbrochen wird, und wählen den Eintrittspunkt wahlweise direkt beim Hoch der Breakout-Preislinie oder nach dem ersten Rückzug im Anschluss an den Breakout.

Neben dem Rechteckgibt es weitere Ausbruchsmuster. Dazu gehören Dreiecke, Flaggen und die Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Da Letztere als technische Chartinformation bei vielen Strategien zur Anwendung kommt, möchten wir Sie an dieser Stelle kurz vorstellen.

Schulter-Kopf-Schulter-Formation

Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation gibt Aufschluss über die künftige Kursentwicklung und gilt als Umkehr-Formation. Wenn sie im Chartleerzeichen auftaucht, erwarten die Trader eine Umkehr des bisherigen vorherrschenden Trends. Genau nach diesem Ausbruch suchen die Anleger bei der Breakout Strategie. Wie entsteht die Formation?

  • Linke Schulter wird durch Anstieg auf ein Zwischenhoch gebildet; es folgt ein Kursrücksetzer
  • Auf Kursrücksetzer folgt eine Kurserholung, das Forex-Paar steigt bis über das Niveau der linken Schulter hinaus an und markiert ein höheres Hoch (Kopf wird gebildet)
  • Vom Kopf fällt der Kurs zurück auf das Niveau des ersten Rücksetzers (Nackenlinie)
  • Kurs steigt erneut und erreicht Niveau der linken Schulter; fällt wieder ab
  • Rechte Schulter wird von neuem lokalen Hoch gebildet

Trading-Tipp: „falsche“ Ausbrüche von „echten“ Bewegungen unterscheiden

Bei unerfahrenen Anleger kommt es oftmals zu einer Fehlinterpretation des Charts. Ausbrüche werden nicht selten „falsch“ interpretiert. Natürlich kann es auch immer wieder zu „echten“ Fehlausbrüchen kommen, wenn der Kurs wieder in seine alte Range zurückfällt. In diesem Fall hat die Kraft der Bären oder Bullen nicht ausgereicht. Ein Trader weiß nie, ob dieses Szenario eintritt, dennoch ist es möglich. Gelingt der „echte“ Ausbruch, hält er lange an. Viele, gerade unerfahrene Anleger, neigen hier zur Ungeduld und möchten die lange Seitwärtsphase nicht abwarten. Leicht führt dies zu übereilten Trades. Wie kommt es zu den „falschen“ Ausbrüchen und der Fehlinterpretation? Bewegt der Kurs sich temporär unter oder über einer Schlüsselunterstützung oder einem Widerstandsniveau, zieht sich aber dennoch später zur Ausgangsseite zurück, sprechen Trader von einem falschen Ausbruch. Wer in den Handel einsteigt, sobald der Kurs bricht, möchte dieses Szenario natürlich nicht. In diesem Fall haben die Trader zwei Möglichkeiten:

  • Dem Trade weiter folgen und hoffen, dass wenig Verluste eintreten
  • Aussteigen und schnelle Verluste erzielen

Sicherlich ist keine der beiden Möglichkeiten für einen Trader eine gute Entscheidung. Wer jedoch solche Fehlinterpretationen vermeiden möchte, sollte sich gezielt mit der Chartanalyse auseinandersetzen und bestenfalls üben. Mit virtuellem Guthaben ist es bei vielen Brokern möglich, ein kostenloses Konto zu eröffnen und die Ausbruchsstrategie unter marktnahen Bedingungen zu testen. Im Broker Vergleich haben wir zahlreiche Broker zusammengefasst, die Demokonten und viele weitere Serviceleistungen anbieten.

Fehlinterpretation vermeiden

Die Lösung zur Vermeidung der Fehlinterpretationen klingt denkbar einfach: zunächst abwarten und beobachten. Auch nach einem Durchbruch platzieren die Anleger noch nicht ihren Trade. Stattdessen wird abgewartet, bis die Kerze im Chartbild komplett ist. Damit wird noch einmal die Stärke des Ausbruchs bestätigt, sodass es nicht zu einer (erneuten) Fehlinterpretation kommt. Viele Anleger würden jetzt sicherlich eine Entry-Order ober- oder unterhalb des Widerstands- oder Unterstützungslevels platzieren. Theoretisch gut gedacht, aber praktisch weniger geeignet: Durch die Entry-Order würden die Trader durch den Kerzendocht in Ausbruchs-Trades hineinkommen, die keinen Nutzen bringen.

Breakout Strategie nur mit viel Zeitaufwand möglich?

Theoretisch wäre die Strategie nur sinnvoll, wenn die Trader ständig den Chartverlauf analysieren und dann handeln, wenn die Kerze im Auftrag-Bereich schließt. Sobald die Kerze vollständig ist, können die Anleger die Position aufbauen. Was machen aber die Trader, die nicht ständig das Chartbild vor sich haben und den Kurs analysieren können? Kursbenachrichtigungen können hier weiterhelfen.

Die Trader erhalten eine Benachrichtigung, wenn das Widerstands- oder Unterstützungslevel durchbrochen wurde und beim Schließen der Kerze immer noch durchbrochen ist. Auf diese Weise ist es auch ohne permanenten Zugang zum PC oder den mobilen Endgeräten möglich, mit der Ausbruchsstrategie zu handeln.

Tipp: Viele Broker bieten mobile Anwendungen für ihre Handelsplattformen. Damit ist es Anlegern möglich, ganz bequem über das Smartphone oder Tablet Forex zu handeln. Mithilfe der passenden Kursbenachrichtigungen kann so nicht nur die Breakout Strategie, sondern auch andere Forex-Strategien angewandt werden.

Forex Handelsstrategie in der Praxis

Wie wird die Ausbruchsstrategie in der Praxis umgesetzt? Dafür sind drei wesentliche Schritte notwendig:

  • Analysieren der Marktsituation
  • Forex-Werte ermitteln, die sich näherungsweise an den wichtigen Chart-Positionen befinden
  • Platzieren von Stopp-Loss-Order

Wesentlich ist bei der Forex Handelsstrategie zudem die Qualität der Währungspaare. Gefragt sind ebenso die Unterstützung und Widerstände, da sie Hinweise auf den Ausbruch geben. Tritt der Widerstand nur einmalig auf, hat er kaum eine Aussagekraft. Jedoch sind wiederkehrende Unterstützer besonders signifikant und zeigen den Ausbruch des Trends deutlicher an. Die notwendige Stopp-Loss-Order wird in dem Fall leicht über den Widerstand platziert. Dadurch werden zwar nur geringe Gewinne erzielt, aber das Risiko ist ebenfalls nicht besonders hoch.

Daily Breakouts – lohnt sich der Handel?

Wir haben bereits gesehen, dass ich die Ausbruchsstrategie für viele Timeframes eignet. Zur Anwendung kommt sie aber auch beim Daytrading. Sogenannte „Daily Breakouts“ können sich richtig lohnen. Werden die Kurse beispielsweise durch fundamentale Ereignisse beeinflusst, gibt es unter Anwendung der Ausbruchsstrategie gute Gewinnmöglichkeiten. Zu den fundamentalen Ereignissen gehören etwa:

  • Zinsentwicklung
  • Inflationsrate
  • Bruttoinlandsprodukt
  • Kaufkraftparität
  • Beschäftigungsindikatoren

Um an diesen täglichen Ausbrüchen zu partizipieren, sollten Trader immer die aktuellen Finanz- und Wirtschaftsnachrichten im Auge behalten. Besonders starke Kursschwankungen werden durch neue ökonomische Erkenntnisse hervorgerufen. So sind beispielsweise Entscheidungen der Notenbanken von ganz besonderem Interesse. Geht es um Neuerungen in der Devisenpolitik wichtiger Währungen, so zeichnen sich diese Veränderungen bereits vorher am Markt ab. Um hier bestens im Bilde zu sein, empfiehlt sich der Blick auf den 4-Stunden- oder den Tages-Chart.

Breakout Handelsstrategie: einfache Anwendung, aber geringere Gewinne

Die Breakout Strategie gehört zu den Forex-Strategien, die relativ einfach zu handhaben sind. Mit ihr ist das Risiko von Verlusten gering. Allerdings fallen auch die Gewinne deutlich kleiner aus. Vor allem bei volatilen Märkten kommt diese Strategie zum Einsatz, da es hier besonders starke Kursschwankungen gibt. Selbst unerfahrene Trader finden rasch den Einstieg in dieser Handelsstrategie, wenn sie etwas üben und die wesentlichen hierzu verinnerlichen. Während andere Forex-Strategien klar auf fallende oder steigende Kurstendenzen setzen, fokussiert sich die Ausbruchsstrategie auf den Seitwärtstrend. Als Indikator dienen dafür Widerstände und Unterstützungen. Um diese zu erkennen, ist eine genaue Chartanalyse erforderlich. Um dies zu üben, empfiehlt sich zunächst ein kostenloses Konto bei einem Broker der Wahl. Wer zu schnell agiert, kann den Ausbruch auch fehlinterpretieren und somit verlieren. Bevor ein Trade eröffnet wird, gilt daher die Devise: Zunächst abwarten und genau darauf achten, bis die Kerze komplettiert ist. Trader müssen nicht die ganze Zeit die Charts analysieren, sondern können sich durch Benachrichtigungen über den Schlusskurs einer Kerze informieren. Erfolgt die Benachrichtigung, dass ein Widerstands-Unterstützungs-Level durchbrochen wird und auch beim Schließen der Kerze noch durchbrochen ist, ist das der Signalgeber für den Handel. Noch unkomplizierter funktioniert es über die mobilen Anwendungen, die es ebenfalls bei vielen Brokern in Form von Apps gibt.

Richard verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung an den Finanzmärkten. Seine Artikel werden zudem bei CNBC, NASDAQ, Economy Watch, Motley Fool und Wired Magazine veröffentlicht.