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Robo Advisor Performance: Wie viel Rendite ist möglich?

Analyst Team trader
Updated 26 Nov 2020

Der Trend zur digitalen Vermögensverwaltung hält an. Ein Blick auf die Robo Advisor Performance der vergangenen Jahre zeigt eine positive Entwicklung, aber auch einige Probleme. Naturgemäß gestaltet sich ein Rendite-Vergleich zwischen verschiedenen Robo Advisor schwierig. Vielfach haben die Anbieter zwischen fünf und zehn unterschiedliche Portfolios im Angebot, die sich an den Kenntnissen der Kunden, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont orientieren. Ein darauf basierendes Anlagekonzept wird dann über den Erwerb von Indexfonds auf Aktien-Indizes, Rohstoffen oder Anleihen zusammengestellt und stetig überprüft. Die Anbieter setzen hierbei auf spezielle Algorithmen, um das Kunden-Risiko möglichst gering und die Rendite möglichst hoch ausfallen zu lassen.

  • Ein Rendite-Vergleich zwischen diversen Robo Advisor ist schwierig.
  • Die Robo Advisor Performance orientiert sich an historischen Daten.
  • Auch die Risikobereitschaft des Anlegers ist in Bezug auf die mögliche Rendite von Bedeutung.
  • Ein umfangreicher Anbieter-Vergleich ist empfehlenswert.

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Was ist ein Robo Advisor?

Die Bezeichnung Robo Advisor besteht aus den beiden englischen Begriffen „robot“ (Roboter) und „advisor“ (Berater). Übersetzt bedeutet dies so viel wie „automatischer Anlageberater“. Viele Robo Advisor versprechen, dass die Anleger mit wenigen Klicks regelbasiert und emotionsfrei Geld anlegen können, das bei einer breiten Streuung im Kapitalmarkt und zu möglichst niedrigen Kosten. Gleichermaßen soll der Prozess aufgrund des digitalen Zugangs besonders einfach sein. Eine gute Produktauswahl und eine professionelle Umsetzung runden den Service ab. Diesen konnten zu früheren Zeiten nur wohlhabende Menschen nutzen, weil der Aufwand vergleichsweise hoch war. Heute kann im Prinzip jeder Anleger den Service eines Robo Advisor in Anspruch nehmen.

Für wen eignen sich Robo Advisor?

Aber ist die digitale Vermögensverwaltung wirklich für jeden Anleger geeignet? Ein Robo Advisor eignet sich für all jene, die keine oder nur wenige Börsen-Kenntnisse vorweisen können. Denn der Robo Advisor nimmt den Anlegern einen Großteil der Arbeit ab. Möglicherweise fehlt aber auch einfach die Zeit, um die eigene Geldanlage zu erstellen und zu managen. Im Allgemeinen richten sich die Anbieter mit ihren Anlage-Portfolios an Anleger, die an einer langfristigen Investition interessiert sind.

Für Anleger, die eher in kurzfristige und risikoreiche Produkte investieren möchten, ist der Service der Robo Advisor vermutlich weniger gut geeignet.

Die Funktionsweise: Robo Advisor ist nicht gleich Robo Advisor!

An dieser Stelle gibt es unterschiedliche Ansätze. Zunächst kann ein Robo Advisor eine Komplettlösung anbieten. Dabei übernimmt er die Erstellung und Verwaltung der Geldanlage komplett. Ein anderes Konzept besteht darin, dem Anleger lediglich geeignete Fonds zu empfehlen. Der Anleger, der eine solche Beratungssoftware nutzt, sollte über ein ausreichendes Vorwissen verfügen. Die Zusammenstellung der ETFs, der Kauf und auch die Umschichtung obliegt ihm allein. Bei den Komplettlösungen gibt es eine weitere Unterscheidung, und zwar in aktive und passive Strategien. Bei der passiven Strategie ist die Verteilung auf die jeweiligen Fonds vorgegeben. Das Portfolio wird in regelmäßigen Abständen auf die ursprüngliche Verteilung zurückgesetzt. Man spricht hierbei auch von dem sogenannten Re-Balancing. Bei aktiven Strategien wird zumeist mit Hilfe eines finanzmathematischen Modells die Umschichtung der einzelnen Asset-Klassen vorgenommen.

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Erstellung eines individuellen Anlage-Portfolios

Wer bei einem Robo Advisor ein Konto eröffnet, muss zunächst neben persönlichen Daten wie Name und Alter auch Angaben zu den finanziellen Verhältnissen, der Risikoneigung und den Zielrenditen tätigen. Auf Grundlage der Kundeninformationen erstellt der Robo Advisor sodann ein Risikoprofil und schlägt dem Anleger mögliche Anlagestrategien vor. Diese können von konservativ bis offensiv reichen. Die Anbieter setzen bei der Auswahl in der Regel auf kostengünstige Indexfonds und ETFs, um die Kosten für die Kunden niedrig zu halten. Wer sich für ein Portfolio entschieden hat, kann dieses mit einem Klick ausführen lassen. Wie bereits erwähnt, werden die Standard-Portfolios dann in regelmäßigen Abständen auf ihre ursprüngliche Gewichtung zurückgesetzt.

Robo Advisor Performance: Welche Rendite kann ich erzielen?

Seit Jahren sind die Zinsen im Sinkflug. Aber was können Anleger dagegen tun bzw. mit welcher Anlageform lassen sich noch gute Renditen erzielen? Diese Frage bringt immer mehr Anleger zum Nachdenken. Die Problematik lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Seit 2009 sind die Zinsen für Spareinlagen um mehr als 90 Prozent gefallen. Die Anleihen-Kurse sind so angestiegen, dass viel weniger Aufwärtschancen bestehen und auch am Immobilienmarkt sind normale Renditen und Preise nicht mehr die Regel. Übrig bleiben die Aktien. Zwar befindet sich deren Bewertung schon über dem dauerhaften Durchschnitt, dennoch sind sie im Vergleich zu Sparzinsen und Anleihen noch günstig.

Welche Rendite ist möglich?

Bei Fonds und Aktien lassen sich Prognosen über die zukünftigen Renditen grundsätzlich nur aus den in der Vergangenheit erzielten Renditen ableiten. Es ist nicht möglich, eine genaue Vorhersage zu treffen. Wenn ein Robo Advisor Aussagen zur Rendite der angebotenen Strategien trifft, greift er immer auf Daten aus der Vergangenheit zurück. Darüber hinaus werden sie häufig ohne Abzug von Gebühren und Kosten ermittelt. Nicht zu vergessen ist, dass die mögliche Rendite immer auch von der Risikobereitschaft der Anleger abhängt. Investoren, die sich für ein ausgewogenes Portfolio mit einem Aktienanteil von höchstens 50 Prozent entscheiden, müssen mit einer geringeren Rendite rechnen, als Investoren, die ein offensives Portfolio mit einer höheren Aktienquote wählen. Auch die Auswahl der Themen und Märkte, in die diverse Robo Advisor bei derselben Aktienquote investieren, führt in der Regel zu unterschiedlichen Renditen.

Warum setzen Robo Advisor auf Indexfonds und ETFs?

An der Börse wie bei der Geldanlage gilt: Nicht alles in einen Korb legen! Bezieht man diese Grundregel auf Aktien, bedeutet dies, dass auf diverse Länder, Märkte, Thema und Werte gestreut werden sollte. Je breiter die Streuung, desto geringer sind die Auswirkungen, die die Entwicklungen einzelner Aktien mit sich bringen.

Breite Streuung im Depot ist von großer Bedeutung

Zur besseren Veranschaulichung einer Robo Advisor Performance ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, dass wir ein Depot mit einem bis 200 Werten besitzen. Alle Werte erzielen pro Jahr eine durchschnittliche Rendite von fünf Prozent. Ein Wert verzeichnet jedoch einen Kursverlust von 90 Prozent. Sollte es sich dabei um den einzigen Wert im Depot handeln, sieht es für den Anleger schlecht aus. Aber auch, wenn zehn Werte enthalten sind, die jeweils zehn Prozent des Depots ausmachen, würde der genannte Kursverlust zu einer negativen Rendite führen. Wenn sich das Portfolio aber gleichmäßig auf 100 Werte aufteilt, würde der Kursverlust des einen Wertes nur zu einem geringfügigen Rückgang der Rendite führen.

Einer der Gründe, warum Robo Advisor fast immer auf Indexfonds oder ETFs setzen, ist die große Anzahl der vorhandenen Einzelwerte. Darüber hinaus ist es notwendig, nur eine Position (der Indexfonds oder der ETF) zu kaufen. Hieraus ergibt sich eine große Kostenersparnis im Vergleich zum Kauf zahlreicher Einzelwerte. Gleichzeitig können mit Indexfonds und ETFs einfach und kostengünstig Länder, Branchen und Themen abgedeckt werden.

Sicherheit der Geldanlage: Wie seriös sind Robo Advisor?

Die Sicherheit der Geldanlage ist ein wichtiges Thema. Fonds und Aktien zählen in die Risikoklasse zwei bis vier der fünf Klassen bei Geldanlagen. Hierbei gilt: Je höher die mögliche Rendite, desto höher ist auch das dafür einzugehende Risiko. Robo Advisor wirken dieser Tatsache entgegen, indem sie zum einen keine übermäßig hohen Renditen versprechen und zum anderen Modelle zur Steuerung und Begrenzung der Risiken verwenden. Bei ausgewogenen Portfolios wird darüber hinaus nur etwa zur Hälfte des angelegten Vermögens in Aktien investiert. Weitere Anlageklassen sind zum Beispiel Anleihen (Renten), Edelmetalle, Rohstoffe und Kapital.

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Nach § 32 KWG als Finanzportfolioverwalter zugelassen

Robo Advisor, die nach § 32 KWG (Kreditwesengesetz) von der BaFin als Finanzportfolioverwalter zugelassen sind, dürfen ein aktives Portfoliomanagement betreiben. Das bedeutet, dass sie schon im Voraus die Aktienquote senken und somit Verluste vermeiden können, wenn die Modelle zum Beispiel einen mittelfristigen Wechsel von steigenden hin zu fallenden Kursen voraussagen. Wer diesen Service beanspruchen möchte, sollte sich für einen Robo Advisor entscheiden, der über eine entsprechende Zulassung als Finanzportfolioverwalter verfügt. Natürlich ist es auch wichtig, sich vorab über den Service eines Robo Advisor im Allgemeinen zu informieren. Wie bei einem Broker Vergleich üblich, sollten auch bei der Suche nach einem passenden Robo Advisor wichtige Kriterien wie das Serviceangebot, die Kosten und Gebühren, die Kundenfreundlichkeit sowie weitere Punkte gegenübergestellt werden.

Ist mein Geld bei einem Robo Advisor sicher?

Die Frage der Sicherheit muss bei Fonds und Aktien aber noch in zwei weitere Bereiche unterteilt werden: die Sicherheit des Wertpapierdepots und die Sicherheit des Kapitals auf dem Verrechnungskonto.

Sicherheit des Wertpapierdepots

Das Wertpapierdepot, das bei einem Robo Advisor oder der Partnerbank des Anbieters in Deutschland geführt wird, wird gemäß § 92 KAGB (Kapitalanlagegesetzbuch) als Sondervermögen getrennt vom Unternehmensvermögen geführt. Somit ist es auch im Falle einer Insolvenz des Anbieters oder der Bank geschützt.

Sicherheit des Kapitals auf dem Verrechnungskonto

Geld, das sich auf dem Verrechnungskonto einer Partnerbank des Anbieters befindet, unterliegt ist zur Höchstgrenze von 100.000 Euro pro Bank und Kunde der gesetzlichen Einlagensicherung über die EdB (Entschädigungseinrichtung deutscher Banken). Sollte die Bank ferner Mitglied in einem freiwilligen Sicherungssystem sein, zum Beispiel im Bundesverband deutscher Banken, so ist die Sicherungsgrenze – zumindest theoretisch – noch viel höher. Allerdings sollten Anleger beachten, dass ein Rechtsanspruch auf eine Entschädigung nur im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung besteht. Anleger müssen sich im Entschädigungsfall mit der jeweiligen Einrichtung des Landes in Verbindung setzen.

Der Einfachheit halber (einfacherer Schriftwechsel) ist es empfehlenswert, einen Robo Advisor zu wählen, bei dem das Verrechnungskonto von einer in Deutschland ansässigen Bank geführt wird.

Robo Advisor Vergleich: Den passenden Anbieter finden

Wer auf der Suche nach dem passenden Anbieter ist, kann einen Robo Advisor Vergleich durchführen. Denn neben der Performance spielen zahlreiche weitere Kriterien eine Rolle. Dazu zählen der Service, der Kundensupport, der Onlineauftritt, die Sicherheit (Einlagensicherheit, Datenschutz), Weiterbildungsangebote, eine App und weiteres.

Unterschied zwischen Finanzanlagenvermittler oder Finanzportfolioverwalter

Robo Advisor müssen in Deutschland mindestens eine Genehmigung nach der Gewerbeordnung (GewO), Paragraph 34 f, besitzen. Sie gelten dann als Finanzanlagenvermittler. Für Anleger sind jene in Deutschland ansässigen Anbieter interessant, die eine BaFin-Lizenz oder – für in Luxemburg ansässige Anbieter – CSSF-Lizenz vorweisen können. Diese Robo Advisor dürfen nach § 32 Kreditwesengesetz (KWG) als Finanzportfolioverwalter die betreuten Kundendepots auch aktiv managen. Ein großer Pluspunkt für Anleger ist auch, dass die Anbieter bei Beratungsfehlern haften. Daher ist die Eröffnung eines Depots bei einem Robo Advisor mit BaFin-Lizenz mit einem hohen Sicherheitsfaktor verbunden.

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Verrechnungskonto bei einer deutschen Bank

Das Geld, das von einem Robo Advisor gerade nicht investiert wird, befindet sich auf dem Verrechnungskonto. Hierzu sollte man wissen, dass die Anleger der Anbieter nur in seltenen Fällen vollständig investiert sind. So ist ein bestimmter Anteil an Liquidität schon deshalb notwendig, um Marktchancen kurzfristig nutzen zu können. Damit verbunden wird klar, wie wichtig es ist, dass das auf dem Verrechnungskonto liegende Kapital geschützt ist. Bei Banken in der EU und in Deutschland ist das Kundenkapital durch die gesetzliche Einlagensicherung gewährleistet, wie wir bereits erfahren haben. Wird das Verrechnungskonto außerhalb der Europäischen Union geführt, muss dieser Schutz nicht zwangsläufig gelten.

Fazit Robo Advisor Performance: Anbieter vergleichen!

Die Kosten und Gebühren können von Robo Advisor zu Robo Advisor unterschiedlich ausfallen. Die Gebühren können sich aus mehreren Bausteinen zusammensetzen: Jahresgebühr als Prozentsatz der Anlagesumme, Transaktionskosten, Fondskosten, Gewinnbeteiligung. Im Durchschnitt liegen die Gesamtkosten pro Jahr bei 1,00 Prozent, die Spanne bewegt sich etwa zwischen 0,40 und 1,27 Prozent. In seltenen Fällen können sie auch höher ausfallen. Nun könnte sich ein Anleger natürlich für den Robo Advisor mit den geringsten Kosten entscheiden. Doch ganz so einfach ist es nicht. Letztlich ist die Rendite, die sich nach Abzug der Kosten für den Anleger ergibt, als Auswahlkriterium entscheidender. Diese Tatsache lenkt den Fokus auf die Robo Advisor Performance, die es bei der Auswahl des passenden Anbieters zu berücksichtigen gilt.

Wie zuvor erwähnt, lassen sich bei Aktien und Fonds Zukunftsprognosen lediglich aus den in der Vergangenheit erzielten Renditen ableiten. Eine seriöse Vorhersage ist damit nicht möglich. Es ist jedoch möglich, sich so einen Eindruck über die Gesamtentwicklung zu verschaffen. Die mögliche Rendite hängt zudem auch von der Risikobereitschaft eines Anlegers ab. Investoren, die ein ausgeglichenes Portfolio mit einem Aktienanteil von maximal 50 Prozent auswählen, müssen eine niedrigere Rendite einkalkulieren. Wem eine hohe Rendite wichtig ist, der kann sich für eine offensive Ausrichtung mit vergleichsweise hoher Aktienquote entscheiden.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.