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eToro Steuern – Alle wichtigen Infos zur Versteuerung

Christian Habeck trader
Updated 4 Aug 2023

Wer bei eToro handelt, sollte beachten, dass seit 2009 eToro Steuern anfallen. Denn seitdem müssen Investoren ihre eToro Gewinne versteuern und beim Finanzamt anmelden. Bis dahin waren Gewinne steuerfrei. Wichtig ist, dass aber zunächst geklärt wird, wie hoch der Steuersatz liegt und welche Steuern anfallen. Denn der Steuersatz ist abhängig vom Investment. Bei Einnahmen aus unselbstständiger Arbeit oder aus Vermietung und Verpachtung kommt der individuelle Einkommensteuersatz zum Ansatz.


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eToro Steuern

Dahingegen liegen die eToro Steuern Deutschland pauschal bei 25 % auf die erzielten Gewinne. Allerdings kann es sein, dass etwas weniger bezahlt werden muss, da es möglich ist, mit einem Toro Freistellungsauftrag einen Freibetrag zu erhalten. Hinzu kommt allerdings noch eine eventuell zu zahlende Kirchensteuer. In diesem Ratgeber gehen wir der Frage nach, ob die eToro Steuern automatisch abgeführt werden und was bei der Toro Steuererklärung zu beachten ist.

  • eToro Kapitalertragsteuer beträgt pauschal 25 %.
  • Die fällige Steuer wird nicht automatisch von eToro abgeführt.
  • Werden durch Investments Gewinne erzielt und nicht vom Broker automatisch abgeführt, müssen diese in der Steuererklärung angegeben werden.

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Werden die Steuern bei eToro automatisch abgezogen?

Nein, denn eToro beantwortet diese Frage selber mit: „Sie müssen alle anfallenden Steuern in Ihrem Land oder in den Ländern Ihres steuerlichen Wohnsitzes berechnen und zahlen. Sie können die Informationen aus Ihrem Kontoauszug verwenden, um das zu versteuernde Einkommen zu berechnen, das Sie in Ihre Steuererklärung aufnehmen müssen. Für eToro Club Mitglieder, die in Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien und im Vereinigten Königreich leben, bieten wir einen Steuerbericht an, den Sie hier von Ihrem eToro Konto herunterladen können . Wir werden diesen Service bald auf andere Länder ausweiten.

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eToro hält das CopyTrading für alle Trader bereit / Bilderquelle: etoro.com

eToro kann dazu verpflichtet sein, Ihrer lokalen Steuerbehörde im Einklang mit dem Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) und dem Common Reporting Standard (CRS) Steuerinformationen zur Verfügung zu stellen. Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren.“ Dies zeigt, dass Anleger die eToro Steuern selber in ihrer Steuererklärung angeben müssen. Sie werden demnach nicht automatisch abgezogen.


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eToro Steuern – so werden sie berechnet

Wer bei eToro Gewinne erzielt, muss daran auch den deutschen Fiskus mit eToro Steuern an diesen Gewinnen beteiligen. Denn Gewinne, die beim Handeln mit ETFs, Aktien oder Kryptowährungen CFDs entstehen, müssen versteuert werden wie alle anderen Gewinne, die am Kapitalmarkt erzielt wurden. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es sich um eToro Krypto Steuern, um eToro Steuern aus einem Aktieninvestment oder um Copy Trading Steuern handelt. Sobald Kursgewinne realisiert oder ausgezahlt werden, fällt die entsprechende Abgeltungssteuer an.

Viele Broker halten bei Kunden aus Deutschland Kapitalertragsteuern in Höhe von 25 % automatisch ein. Dies ist bei eToro allerdings nicht der Fall. Bereits seit dem Jahr 2009 verlangt der deutsche Staat, dass Anleger ihre Renditen, die sie mit dem Handel von Wertpapieren und Co. erzielt haben, versteuern. Das trifft daher auch auf den Handel von ETFs, CFDs oder Forex zu. Wer daher bei eToro handelt, muss dementsprechend auch eToro Steuern zahlen. Allerdings wird hier nicht die progressive Einkommensteuer berechnet, sondern ein pauschaler Steuersatz in Höhe von 25 % – die sogenannte Kapitalertragsteuer.

eToro Steuern
eToro hält ein breites Handelsspektrum bereit/ Bilderquelle: etoro.com

Darauf kommt (abhängig vom Steuerjahr) ist Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls zu zahlende Kirchensteuer. Auch wenn die Kapitalsteuer auf den ersten Blick als hoch erscheint, liegen diese 25 % in der Regel jedoch deutlich unter dem persönlichen Steuersatz, der bei anderen Einkommensarten auf Deutsche zu kommen. Denn in der Regel müssen Einkünfte über die Einkommensteuer versteuert werden, die progressiv ist. Das bedeutet, die höher das Einkommen, desto größer der Steuersatz. Einige Dinge reduzieren allerdings eToro Steuer. Das sind:

  • Steuerfreibetrag: Deutschen Anlegern steht bezüglich der eToro Steuern ein Freibetrag zur Verfügung. Dieser beläuft sich seit 2023 auf 1000 € pro Anleger, bei Ehepaaren erhöht sich dieser Satz auf insgesamt 2000 €. In der Vergangenheit lag der Satz bei Einzelpersonen bei 801 € und bei Ehepaaren bei 1602 €.
  • Günstigerprüfung: Das Finanzamt nimmt zudem automatisch eine sogenannte Günstigerprüfung im Rahmen der Steuererklärung vor. Sollte der persönliche Steuersatz unter dem 25 % hohen Satz für die Kapitalertragsteuer liegen, kommt dieser niedrigere Steuersatz zum Zuge. Dadurch zahlen Anleger noch geringere eToro Steuern.

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Hinterlegung von Freistellungsauftrag spart Steuern

Automatisch erfolgt auch dann keine Versteuerung, wenn der Anleger bei eToro seinen Freistellungsauftrag beantragt. Denn in Fällen, in denen ein Finanzinstitut automatisch die Abgeltungssteuer einbehält und abführt, wird der Freibetrag abgezogen und die Steuerlast fällt geringer aus. Die Abgeltungssteuer ist eine Quellensteuer und wird daher, abhängig vom Kreditinstitut, sofort an das Finanzamt abgeführt.

Liegt kein Freistellungsauftrag vor, wird die eToro Steuer automatisch in Höhe der vollen Pauschale auf die Kapitaleinkünfte berechnet und abgeführt. In diesem Fall prüft der Broker oder das Kreditinstitut auch nicht, ob die Gewinne unterhalb der Freibeträge liegen. Schließlich kann es sein, dass Anleger ihren vollen Freibetrag bereits bei einem anderen Broker voll ausgeschöpft haben.

Deutsche haben allerdings auch immer die Möglichkeit, sich die abgeführten eToro Steuern im Zuge der Einkommensteuer Erklärung wieder zurückzuholen. In diesem Fall werden einfach nur die Kapitaleinkünfte in der Steuererklärung angegeben und das Finanzamt prüft, ob diese Einkünfte den Freibetrag unter- oder überschreiten. Der Freibetrag wird automatisch gewährt, ohne dass ein Steuerpflichtiger dies bei seiner Erklärung angeben muss. Wurde dann zu viel Steuer gezahlt, wird diese vom Finanzamt zurückerstattet. Hierfür müssen Anleger Gewinne aus Kapitalanlagen in der Steuererklärung in der Anlage „KAP“ erfassen.

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eToro ermöglicht auch das bequeme Traden von Unterwegs/ Bilderquelle: etoro.com

Wer nur ein kleines Einkommen aus unselbstständiger Arbeit, aus Vermietung und Verpachtung oder anderen zu versteuernden Einkommensmöglichkeiten hat, die der Einkommensteuer unterliegen, kann mit der sogenannten Nichtveranlagungsbescheinigung ebenfalls eToro Steuern sparen. Das ist dann der Fall, wenn der Steuerpflichtige mit dem Gesamtbetrag seiner Einnahmen unterhalb des Grundfreibetrags (für 2023 10.908 EUR) liegt. In diesem Fall kommt es zu keiner Steuerbelastung, auch wenn in diesem Fall der Freibetrag von Alleinstehenden in Höhe von 1000 € oder bei Verheirateten von 2000 € überschritten wurde.

  • Ein Beispiel: Ein Alleinstehender bezieht aus nichtselbstständiger Arbeit im Jahr 2023 ein Einkommen in Höhe von 8000 €. Seine Gewinne aus dem Aktienhandel betragen 2000 €. In diesem Fall kommt es zu keiner Steuerbelastung, auch dann nicht, obwohl der Freibetrag in Höhe von 1000 € für Alleinstehende überschritten wurde. Denn der Anleger bleibt insgesamt mit 10.000 € unter dem Grundfreibetrag in Höhe von 10.908 €.

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Wann sich die Steuererklärung lohnt

In den letzten Jahren hat sich bezüglich der Versteuerung von Kapitalerträgen viel geändert und auch dementsprechend wurde die Steuererklärung immer anders. So wurden zum Beispiel die Anlage KAP entschlackt und in zwei neue Formulare aufgeteilt. Für Investmentanteile gibt es die Anlage KAP INV und für Beteiligungen die Anlage KAP BET. Diese ist dann auszufüllen, wenn ein Investor Kapitalerträge aus der Beteiligung an einer Personengesellschaft besitzt.

Generell müssen Gelder aus ausländischen Kapitalanlagen stammend in der Einkommensteuererklärung in der Anlage KAP angegeben werden. Denn die automatische Abführung von Steuern funktioniert nur dann, wenn sich der Broker innerhalb Deutschlands befindet. Erfolgt keine automatische Abführung an das Finanzamt, sind Anleger dazu verpflichtet, ihre Rendite in der Steuererklärung anzugeben. Das gilt auch für die eToro Auszahlung Steuer, da diese nicht automatisch an den deutschen Fiskus abgeführt wird.

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eToro bietet attraktive Tradingmöglichkeiten an/ Bilderquelle: etoro.com

Sinnvoll ist die Geltendmachung auch dann, wenn entweder dem Broker kein Freistellungsauftrag erteilt wurde oder wenn es Gewinne bei verschiedenen Brokern gibt und nur einer davon einen Freistellungsauftrag hat und der Sparerpauschbetrag noch nicht in voller Höhe ausgeschöpft wurde. Denn durch die Eintragung in der Steuererklärung kann zu viel gezahlte Steuer zurückgeholt werden.

Wurden beispielsweise bei einem Broker 600 € an Rendite erzielt und bei einem anderen Broker 300 €, dann liegt die Gesamtsumme von 900 € unterhalb des maximalen Freibetrags in Höhe von 1000 € und sämtliche Einnahmen sind steuerfrei. Allerdings besaß in diesem Beispiel nur der erste Broker eine Freistellungserklärung, daher hat der zweite Broker den Gewinn in Höhe von 300 € automatisch beim Finanzamt abgeführt. Dadurch wurden 300 € zu viel besteuert. Über die Anlage  KAP kann der Investor nun die zu viel abgeführten eToro Steuern geltend machen.

Zudem ist es über die Steuererklärung auch möglich, Verluste mit Gewinnen zu verrechnen und dadurch eine Erstattung zu erhalten. In diesem Fall müssen bis zum 15. Dezember des laufenden Steuerjahres die Verluste in der Anlage KAP geltend gemacht werden. Hierfür ist es erforderlich, dass der Broker eine Verlustbescheinigung ausstellt. Es ist aber nur eine Verrechnung mit Gewinnen aus der gleichen Einkunftsart möglich.


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Besonderheit Nichtveranlagungsbescheinigung für Studenten und Rentner

Keine eToro Steuern fallen an, wenn das zu versteuernde Einkommen insgesamt auf sämtliche Einkommensarten gesehen nicht den Grundfreibetrag übersteigt. Dieser wird jährlich festgelegt und fiel in den letzten Jahren folgendermaßen für aus:

  • 2021: 9744 Euro
  • 2022: 10.347 Euro
  • 2023: 10.908 Euro

Ein Einkommen, was unter diesen Grenzen liegt, ist steuerfrei, betroffen sind auch Kapitalerträge. Daher profitieren insbesondere Kinder ohne Einkommen oder ohne eigenen Vermögen, Studenten, Geringverdiener, Minijobber und Rentner davon. Zudem gibt es natürlich noch den Sparerpauschbetrag in Höhe von 1000 € für Alleinstehende und 2000 € für Verheiratete sowie ein Pauschbetrag für Sonderausgaben in Höhe von 36 €.

Wer unter diese Beträge fällt, muss keine eToro Steuern erst bei Auszahlung zahlen, sondern kann sich auf Antrag beim Finanzamt von der Steuerzahlung befreien lassen. In diesen Fällen ist es möglich, beim Finanzamt die sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung zu beantragen. Diese ist immer drei Jahre gültig und muss eToro vorgelegt werden. In diesen Fällen zieht der Broker keine eToro Steuern bei Auszahlung ab. Ändern sich allerdings die persönlichen Verhältnisse, ist der Anleger dazu verpflichtet, dies dem Finanzamt mitzuteilen, wodurch seine Nichtveranlagungsbescheinigung ihre Gültigkeit verliert.

  • Bei Vorlage eines Freistellungsauftrages berücksichtigt eToro den Freibetrag in Höhe von 1000 bzw. 2000 €.
  • Mit einer Nichtveranlagungsbescheinigung kann ebenfalls ein Abzug der eToro Steuern verhindert werden.
  • Wer die beiden Unterlagen nicht einreicht und trotzdem unterhalb der Freibeträge liegt, kann die bereits eingezogene eToro Steuer mit seiner Einkommensteuererklärung zurückerhalten.
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In Ausnahmefällen kann es sein, dass man beim Trading keine Steuer bezahlen muss/ Bilderquelle: etoro.com

Fazit eToro Steuern: kein automatischer Steuerabzug

Deutsche Investoren, die ihr Depot bei einem deutschen Broker führen, müssen nichts tun, denn die Abgeltungssteuer wird automatisch an den deutschen Fiskus abgeführt. Anders sieht es aus, wenn das Depot von einem Broker aus dem Ausland geführt wird, wie zum Beispiel von eToro und wenn Gewinne erzielt wurden. In diesem Fall sind Anleger dazu verpflichtet, Ihre Gewinne in der Steuererklärung KAP anzugeben.

Da eToro verpflichtet ist, solche Informationen an die zuständigen Behörden weiterzuleiten, sollte der Anleger tunlichst vermeiden, seine Erlöse einfach zu unterschlagen und nicht an die Steuerbehörde zu melden. Für die Steuererklärung stellt eToro eine Steuerbescheinigung zur Verfügung, auf der die Gewinne ausgewiesen sind.

Christian (Habeck) hat mehr als 20 Jahre Erfahrung auf den Finanzmärkten und handelt nach wie vor aktiv an der Börse. Seine Leidenschaft hat er vor neun Jahren zum Nebenberuf gemacht.